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Hexenlicht

Hexenlicht

Titel: Hexenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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schlichten Kopfnicken.
    Vor Entsetzen drehte sich Holly der Magen um. »Wie kommt’s, dass du all das weißt und ich nicht? Eine kleine Warnung wäre nett gewesen.«
    »Bis letzte Nacht wusste ich nichts von den Fehlwandlern«, verteidigte Alessandro sich. »Da gab es noch ein Portal, zu dem sie gehören könnten oder auch nicht. Ich bin mir nicht sicher. Die Ereignisse überschlagen sich derzeit. Allerdings hatte ich anfangs gehofft, dass es sich um eine reine Vampirangelegenheit handelt, um die ich mich allein kümmern kann.«
    »So wie die zusätzliche Leiche gestern im Flanders-Haus? Du hättest mich warnen müssen, ehe Detective Macmillan zu mir kam und mich über dich ausgequetscht hat. Was zum Teufel sollte ich ihm denn sagen?«
    Alessandro winkte genervt ab. »Ich bin zurückgekommen, um mit dir zu reden, aber wir haben uns ablenken lassen, wie du dich gewiss erinnerst.«
    Prompt wurde Holly rot. »Ja, stimmt. Ich kann so umwerfend gut küssen, dass du glatt die Leiche vergessen hast. Oh, bitte, auf dem Campus läuft ein Vampir herum, der junge Frauen ermordet, und meine Kurse gehen am Montag los! Also, jedwede Information wäre wirklich hilfreich!«
    Alessandro wirkte auf einmal kreuzunglücklich, stand auf und hockte sich neben ihren Stuhl. »Ich würde nie zulassen, dass dir etwas passiert. Ich bin dein Freund, vergiss das nicht! Aber ich bin auch … was ich bin. Du darfst nicht erwarten, dass ich nach solch einem Kuss klar denken kann. Deshalb musste ich schnell weg, um unser beider willen.«
    »Du hättest anrufen können.«
Göttin, ich höre mich an wie eine verliebte Sechzehnjährige
!
    Er senkte den Blick. »Ja, du hast recht. Entschuldige! Es war eine Menge los, aber ich hätte wirklich anrufen sollen. Falls es dich beruhigt, ich habe heute Abend mit der Polizei gesprochen.« Und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war es kein besonders erquickliches Gespräch gewesen. »Sie werden dich nicht mehr belästigen. Ich habe ihnen alles gesagt, was sie wissen müssen.«
    Hollys Wut schrumpfte auf das Maß einer mittleren Verärgerung. »Ja, na ja, du kannst wohl schlecht rund um die Uhr bei mir sein. Ganz abgesehen davon muss ich auf mich selbst aufpassen können. Ich bin schließlich eine Hexe. Erzähl mir einfach die Fakten, dann komme ich allein zurecht.«
    Alessandro bedachte sie mit einem Interesse, das sie beinahe mit Händen greifen konnte. »Meinst du? Wo wir schon beim Informationsaustausch sind: Gibt es etwas, das ich wissen muss? Der Kampf gegen das Haus gestern hat dich reichlich mitgenommen. Wie kommt es, dass – nun, wie soll ich sagen – dir die Magie für Große, wie du sie nennst, solche Schmerzen bereitet?«
    Holly mied seinen Blick und fand es plötzlich sehr unangenehm, dass er ihr so nahe war. Sie stand auf, holte ein Glas aus dem Schrank und ließ sich Wasser aus dem Hahn einlaufen. »Meine Schwester und ich hatten einen Unfall.«
    Sie sagte es betont gleichgültig, aber leider schwappte das Wasser in ihrer zittrigen Hand. Alessandro kam zu ihr, nahm ihr das Glas ab und stellte es auf die Arbeitsplatte. »Was für einen Unfall?«
    »Du hast deine Vampirangelegenheiten. Der Unfall ist meine Hexenangelegenheit.«
    Sanft strich er ihr über die Wange. »Wenn du es so willst.«
    Nein, wollte sie nicht. Und es tat weh, mit ihm zu streiten, so weh, dass Hollys Hals ganz eng wurde. »Ich rede nicht gern darüber, okay? Meine besonderen Fähigkeiten sind mein einziger Broterwerb, und solche Geschichten können echte Karrierekiller sein.«
    »Ich kann ein Geheimnis für mich behalten.«
    Holly nickte und spürte, dass ihr wieder einmal die Tränen kamen. »Meine Schwester und ich experimentierten mit Zaubern herum, als ich noch ziemlich jung war. Einer flog uns um die Ohren. Sie hat hinterher nie wieder Magie benutzt. Ich war weniger schwer verletzt, aber anscheinend ist irgendetwas in mir dabei hopsgegangen.«
    »Wurde jemals herausgefunden, was für eine Verletzung das war?«
    »Nein, zumindest konnte niemand es sich erklären. Das wurde mir jedenfalls gesagt. Ich erinnere mich an so gut wie nichts mehr aus dem ganzen Jahr. Eine ganz schön große Gedächtnislücke. Es ist, als wäre dieser Teil einfach aus meinem Gehirn gelöscht worden.«
    »Ein Trauma?«
    »Ich schätze ja. Grandma ließ mich von allen möglichen Ärzten und Psychologen untersuchen. Sie dachten, es hätte etwas damit zu tun, dass meine Eltern ungefähr um diese Zeit starben. Beides zusammen war angeblich zu

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