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Hexenlicht

Hexenlicht

Titel: Hexenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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verkörperte alles, was er an Frauen mochte: Sie war klug, hübsch, mutig und hatte das gewisse
Etwas
, das einem sagte, wenn man sie auf seiner Seite hatte, konnte man sich hundertprozentig auf sie verlassen.
    »Hast du was von dem Spiel gesehen?«, fragte Brian, der zu dem stummgeschalteten Fernseher nickte.
    Mac sah auf. »Bisher nicht. Gewinnen die Flyers?«
    Brian brummte angewidert und klapperte mit Gläsern.
    Beim Blick auf eine Schale mit Junkfood auf der Bar dachte Mac daran, dass er anfangs nie etwas hatte essen können, wenn er von einem Tatort gekommen war. Nach dem ersten Dutzend hatte sein Selbsterhaltungstrieb über den Ekel gesiegt.
    Eine Frau betrat das Pub und setzte sich an einen Tisch in der Ecke. Mac sah hin, weil er, nun ja, er war vielbeschäftigt, aber er war nicht tot. Außerdem ähnelte sie den Mordopfern, denn auch sie war blond, hübsch und kaum volljährig. Mac behielt sie über den Spiegel hinter der Bar im Auge.
    Die Kellnerin schlenderte zu dem Tisch. Während die junge Frau bestellte, dröhnte ein Hardrock-Titel aus den Lautsprechern. Aerosmith? Die hörte man selten im Pub, aber Mac gefiel es. Er brauchte etwas Fetziges.
    »Hi, Suki«, grüßte er die Kellnerin, als sie an ihm vorbeikam, um die Bestellung in den Computer einzutippen.
    »Hi, Mac.« Sie blieb stehen, bog eine Hüfte vor und neigte ihren Kopf, so dass die hellgrünen Strähnen in ihrem Haar aufschimmerten wie die Takelagebeleuchtung eines kenternden Schoners. »Die Kleine da hinten sagt, wenn du sie schon den ganzen Abend anglotzen willst, kannst du dich auch gleich zu ihr setzen.«
    Mac staunte. »Ach ja?«
    »Ja.« Suki grinste. »Deine Glücksfee hat dir einen Wunsch erfüllt. Aber mach mich nicht eifersüchtig, ja?«
    Mac blickte an sich hinab. Er zog sich gern gut an; entsprechend war er, abgesehen von möglichen Blutflecken, recht vorzeigbar.
    »Du siehst umwerfend aus, Süßer!«, bestätigte Suki lachend, die ihm einen sanften Klaps auf die Schulter gab.
    »Tja, wie es sich für den Diener und Beschützer des Volkes gehört«, entgegnete Mac grinsend und glitt von seinem Barhocker.
    Das Mädchen saß in der dunkelsten Ecke der Bar, wo die einzige Beleuchtung aus einer Kerze auf einem billigen Glasuntersetzer bestand. Dennoch stellte Mac fest, dass sein erster Eindruck ihn nicht getäuscht hatte. Sie sah phantastisch aus und besaß Kurven, die in dem schulterfreien Pullover gut zur Geltung kam. Sie hatte ein Gesicht wie ein Model, mit hohen Wangenknochen und blaugrauen Mandelaugen. Ihr glattes blondes Haar reichte ihr bis über die Ellbogen. Mac hatte einmal die Sicherheitsleitung bei einem Filmset übernommen und dort einige der Hollywood-Hingucker aus nächster Nähe gesehen. Sie konnten alle nicht mit diesem Mädchen mithalten.
    »Hi«, sagte er und setzte sich. Nun saß er zwar mit dem Rücken zur Tür, was er nicht leiden konnte, aber dieses eine Mal machte er eine Ausnahme.
    Sie lächelte. »Ich bin Jenny.«
    »Ich heiße Mac.«
    Suki kam und stellte Jenny einen Spezial-Cappuccino mit einem Berg Sahne darauf hin. Also war Jenny definitiv kein Model, denn die gönnten sich nie eine solche Kalorienbombe.
    Mac servierte Suki ein Guinness, beugte sich zu ihm und flüsterte ihm ins Ohr: »Geht aufs Haus, Schürzenjäger.«
    Er lachte, als Suki davonschwebte.
    Solche Sachen passieren mir nicht.
Ein merkwürdiges Kitzeln regte sich in seinem Bauch, das Hunger oder Erregung oder beides sein mochte, und er rutschte ein bisschen nervös auf seinem Stuhl hin und her.
Jenny, ja?
Ein altmodischer Name. Hübsch. Er wollte sie mit seinem Mund, seinen Augen, mit allem verschlingen.
    »Die Bedienung scheint zu denken, dass man dir gratulieren muss«, meinte Jenny, was sich fast förmlich anhörte und Mac an die superklugen Mädchen erinnerte, die in Literaturkursen saßen.
    »Muss man wohl, immerhin habe ich mich binnen sechzig Sekunden vom einsamen Mann an der Bar zum Mann am Tisch einer bezaubernden jungen Frau verwandelt. Und mit einem Bier.« Auch wenn er im Dienst war und es nicht trinken durfte.
    »Und worauf hoffst du für die nächsten sechzig Sekunden?«
    »Auf ein Abendessen. Ich bin ein anspruchsloser Mann. Und du?«
    »Ich weiß nicht. Auf Gesellschaft, vermute ich.«
    »Die hast du ja jetzt.«
    »Und du dein Essen. Unser Schicksalsstern erreicht soeben seinen Zenith.«
    Okay, sie hat eindeutig zu viel Shakespeare gelesen.
Aber Mac wurde von seinem Steak-Sandwich abgelenkt, das in diesem Moment ankam, noch

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