Hexenlicht
was?«
»Ich habe keine Ahnung.«
»Hat das mit deinem ersten Tag an der Uni zu tun?«
»Könnte sein. Ich weiß es nicht.«
»Würde mich nicht überraschen. Du hast eine Menge im Kopf, gerade jetzt«, meinte Grandma streng. »Ältere Studenten haben einiges auszuhalten, wie du weißt. Ihr Stress ist sowieso größer, auch ohne Dämonen.«
Holly seufzte. »Wenn ich doch nur irgendetwas gegen diesen Dämon tun könnte!«
»Zum Beispiel?«
»Egal was. Mir ist nun mal nicht wohl dabei, dass ich ins College gehe, während dieses Ding frei herumläuft. Wenn du willst, hole ich mir die Lektüreliste, komme zu dir und helfe dir.«
Grandma stieß einen genervten Laut aus. »Geh zum College! Studiere! Es gibt nichts, wobei du mir heute helfen könntest. Ich kann sowieso schneller nachforschen, wenn du nicht hier herumlungerst, und mir ist wohler, wenn du dich an einem öffentlichen Ort aufhältst. Die meisten Dämonen ziehen bis heute die dunklen Seitengassen vor.«
Zuerst wusste Macmillan gar nicht, wo er war. Nichts ergab einen Sinn, bis er das sanfte Stoffstreicheln auf seiner Haut fühlte und dann ein samtiges weibliches Knie auf seinem Schenkel.
Sie
war bei ihm, in seinem Bett, in seiner Wohnung.
Tageslicht, das durch die Vorhänge gefiltert hereindrang, verlieh allem einen weichgezeichneten Glanz. Jennys Haar fächerte sich wie ein Vorhang über seine Brust, während ihre Finger über seine Rippen glitten. An die Nacht erinnerte er sich nur vage. Irgendwann hatten sie das Krankenhaus verlassen und waren zu ihm nach Hause gefahren. Auch Freunde vom Revier waren gekommen, um nach ihm zu sehen. Jenny hatte sie fortgeschickt, sie bezaubert und Scherze mit ihnen darüber gemacht, dass Mac endlich einmal Spaß hatte. Danach war sie gekommen und gegangen, ehe sie bei Tagesanbruch endgültig in sein Bett schlüpfte.
Und dann hatte er sich in sie gesenkt, wieder und wieder. Es war eine Offenbarung beiderseitiger Gier gewesen.
So viel Unbedeutendes hatte sich darüber verflüchtigt, wie beispielsweise Gedanken an »Das bin ich« oder »Dies ist mein«. Die Grenzen seiner Persönlichkeit knickten ein, so sehr wurde er zu einem Teil von Jenny. Alles war Jenny, und sie war alles. Mac war nichts weiter als ein halbvergessener Geisteszustand.
Im Moment bestand das Universum einzig aus einer weiblichen Brust, die sich in seine gewölbte Hand schmiegte, mit hartem Nippel und bereit für die Vereinigung. Mac entsprach sehr gern ihren Wünschen, rieb die Spitze mit seiner Handfläche, kniff sie sachte. Was immer er an Wonne bereiten konnte, würde er von ihr tausendfach vergolten bekommen, weil er sie kosten durfte.
Jenny war auf der Jagd gewesen, hatte Seelen getrunken, sich küssend an vorüberziehenden Menschen genährt. Nun brachte sie ihm deren silberne Energie, gab ihm das Lebenselixier Tropfen für Tropfen. Und während sie es tat, erbebte er wonnevoll unter ihr und wurde beständig härter und gieriger nach mehr.
»Ich möchte, dass du etwas für mich tust«, verkündete sie.
»Alles.« Er nuckelte an ihrer Brust, so dass sie stöhnend die Augen schloss.
»Der Vampir, der dauernd bei der Hexe ist – er ist Omaras erster Mann. Wie heißt er noch mal?«
»Caravelli.«
»Ich möchte, dass du ihn anrufst.« Sie umfasste Macs Gesicht mit beiden Händen, damit er sie ansah.
»Und was soll ich ihm sagen?«
»Ich sage dir, was du ihm erzählen sollst. Ich habe einen Plan. Ich habe einen Traum.« Ihr Finger glitt über seine Lippen. »Und du bist ein Teil von diesem Traum. Du, mein Liebster, hast mir die Kraft deiner vorzüglichen Stärke und deines bewundernswerten Willens gegeben. Beides zog mich an wie ein mächtiger, köstlicher Duft. Was für ein Geschenk!« Sie küsste ihn sachte auf die Lippen. »Und durch dieses Geschenk werde ich beständig stärker.«
Mac war überglücklich. Er hatte ihr gefallen! Dann aber wurde er traurig. »Ich genüge dir nicht. Du brauchst andere.«
»Aber du warst der Beste«, beteuerte sie und küsste seine Finger, bevor sie sie an seinen Mund presste. »Trotzdem brauche ich die Carver-Hexe. Sie besitzt wahre Macht.«
Er strich ihr übers Haar. »Ja, sie ist gut.« Er hatte Holly geküsst. Nun, nachdem er sich gewandelt hatte, begriff er erst die Kraft dessen, was er hatte kosten dürfen.
»Bisher war sie zu stark für mich, aber sie vertraut ihrem Freund, dem Detective. Du, mein Liebster, kannst sie überraschen.«
Mac malte sich aus, wie Hollys Kraft seine Zunge
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