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HexenLust 1

HexenLust 1

Titel: HexenLust 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S York
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Abwehrzauber durch. Eigentlich waren die Schutzbarrieren des Gebäudes mehr als ausreichend, doch man konnte nie wissen.
    Mit seinem Gewehr im Anschlag wandte er sich leise an mich. »Ich überprüfe das, du bleibst hier«, befahl er.
    Wie bitte? Gerade erst hier angefangen und schon einer Hexe dritten Grades Befehle geben? Ich kann sehr wohl auf mich allein aufpassen! Immerhin hatte ich es geschafft, innerhalb von wenigen Jahren in den dritten von sechs Rängen aufzusteigen. Und selbst dieser spezielle sechste Grad war nur absoluten Hexen vorenthalten. Sogar die Chefin des Zirkels Ost hatte den fünften und war damit eine überaus mächtige Hexe.
    In meinen Händen formte ich einen Feuerball, den ich nach Belieben verstärken könnte. Zugegeben, kein Abwehrzauber nach Lehrbuch, aber Angriff war bekanntlich die beste Verteidigung.
    Zusammen schlichen wir langsam um die Ecke, wobei ich das Gefühl hatte, dass Maddox immer einen Schritt voraus war. In dem lang gezogenen Gang waren etliche Lichter ausgefallen oder flimmerten, ansonsten war hier niemand zu sehen. Es gab lediglich zwei Türen, die infrage kommen würden. Maddox ging langsam zur ersten, zog sie ohne Vorwarnung auf und hielt seine Waffe in den Raum. Ich folgte langsam, wobei ich mich nicht wirklich auf die Sicherung des Areals zu konzentrieren vermochte. Ich war nur wenige Schritte von ihm entfernt und zog hastig seinen süßlichen Körperduft in meine Lungen. Den Feuerball, der ruhig in meinen Händen tanzte, hielt ich etwas tiefer, um im abgedunkelten Raum seinen Hintern zu betrachten. Mir gefiel, was ich sah. Vielleicht sogar ein wenig zu gut.
    »Sektor klar«, flüsterte er in bester Militärsprache und sah mich ernst an.
    »Na supi!«, entgegnete ich schnippisch und zog meine Augenbrauen nach oben.
    Der Feuerball in meinen Händen löste sich zischend auf und färbte den Raum dunkel.
    Gerade, als Maddox sein Gewehr sinken ließ, vernahmen wir einen weiteren Knall und lautes Schreien. Doch es war niemand, der um Hilfe rief, sondern es klang eher nach einem Streit. Die Stimmen näherten sich. Sofort gingen wir beide hinter einem Kontrollpult in Deckung und spähten durch ein Stahlgitter und eine dünne Scheibenwand. Maddox hatte sich vor mich gekniet und bot mir so ein weiteres Mal Schutz. Lächerlicher, männlicher Beschützerinstinkt ... Innerlich seufzte ich genervt auf, beließ es aber dabei. Als die beiden Streitenden den anderen Raum betraten, wollte ich meinen Augen nicht trauen. Wie von unsichtbaren Fäden gezogen, legte ich die Hand auf Maddox Schulter und griff fest zu. Ihre Gesichter lagen halb im Schatten und doch war der Raum mit einem Mal von einer unheimlichen Präsenz erfüllt. Wild rumbrüllend erkannte ich die helle Stimme meiner Chefin Madame de le Crox und die breiten Schultern des Anführers der Reaper – Myrs. Für einen Moment blickte Maddox zu mir, ebenfalls mit offenem Mund, dann versuchten wir gebannt, ein paar Wortfetzen mitzubekommen. Die aufbrausende Art der Chefin war unverkennbar.
    »... du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass so ein paar Cowboys, wie ihr es seid, so einen mächtigen Dämon, wie Nikolai, zur Strecke bringen könnt!«
    Es war allgemein bekannt, dass die beiden sich nicht leiden konnten und zwischen den Abteilungen eher ein Wettkampf, als ein konstruktives Arbeiten an der Tagesordnung war.
    »Wie willst du ihn sonst erledigen? Mit ein bisschen Zauber und ein wenig Hexerei?«, donnerte Myrs mit hochrotem Kopf.
    Die Chefin stürzte auf ihn zu, sodass nur wenige Zentimeter ihre Gesichter trennten. Wäre eine Fliege zwischen sie geflogen, sie wäre auf der Stelle verdampft.
    »Ein bisschen Hexerei? Wir gehören zu den Topzirkeln der Welt – und waren es nicht die Hexen, die ihn damals erledigt haben?«
    De la Crox ließ sich ein wenig nach hinten fallen und vollführte eine abfällige Geste, die ihn veranlasste, seine Hände zu einer Faust zu ballen. Es schien, als würde er ihr jeden Moment eine Ohrfeige verpassen wollen. Undenkbar. Nicht sie, nicht bei der Chefin. Er wäre tot, noch bevor er richtig ausgeholt hätte.
    »Die Zeiten haben sich geändert, Marie! Es gibt bessere Waffen, bessere Männer und schnellere Zugriffe.«
    Mir war zwar ihr Vorname bekannt, aber in all den Jahren, in denen ich das Bürogebäude des Zirkels als meine Heimat und sie als meine Lehrerin, meine Mentorin, ja vielleicht sogar mehr, angesehen hatte, war der Name Marie selten zu hören. Sie war immer nur Madame de la Crox. Selbst,

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