HexenLust 2 | Erotischer Roman: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)
Gestalt erblickte, die schlurfend und mit hängenden Schultern auf mich zuschritt. War das etwa mein Freund? Der stolze Reaper mit dem sonnengebräunten Gesicht und den träumerischen Augen? Ich musste meinen Blick mehrmals verschärfen, bis ich mir sicher war.
Seine Uniform war an einigen Stellen aufgerissen. Dass die schusssichere Weste unter seinem Shirt herauslugte, schien ihm genauso egal zu sein, wie das beschädigte Gewehr, das unter seinem dicken Wintermantel zu sehen war. Augenringe prägten sein Gesicht. Er wirkte kraftlos, sein Blick war matt, die Haut kalkweiß. Doch das schlimmste war ... Er trug weder Koffer noch Tasche.
Sofort stellte ich den Kaffee ab und eilte auf ihn zu. Als ich ihn mit einem Kuss und einer Umarmung begrüßen wollte, drehte er sich zur Seite und mein Unwohlsein erreichte einen gefährlichen Höhepunkt. »Maddox, was ist passiert?«
Seine Stimme zitterte, war nur ein Schatten des sonst so festen und wohltuenden Klanges. »Isabelle, wir müssen reden.«
Meine Augen verengten sich zu Schlitzen.
***
»Er hat was?!« Iras Stimme überschlug sich beinahe. Ich musste das Handy etwas weiter von meinem Ohr weghalten und kam erst danach zu einer Antwort.
»Schluss gemacht! Einfach so ...«
Ein paar Sekunden herrschte Stille am anderen Ende der Leitung. Ich orderte den dritten, überteuerten Cappuccino im Flughafencafé. In diesem Moment hatte ich Lust, wieder mit dem Rauchen anzufangen. Zu gern hätte ich jetzt an einer Zigarette gezogen ... oder gleich an einer Crackpfeife.
»Er kam mit zerrissener Uniform, sah absolut Scheiße aus und machte dann eben mal so Schluss?«, vergewisserte sich Bianca.
»Das bringt nichts mehr mit uns beiden«, äffte ich ihn nach.
Meine beiden Freundinnen stießen einen Fluch nach dem anderen aus.
»Das ist der beschissenste Schluss-mach-Spruch aller Zeiten«, giftete Ira. »Was für ein Vollidiot und ich sage das, obwohl er mich gerettet hat!«
Die Nacht in der Flughafenhalle hatte meine Freundin Ira nicht vergessen. Damals war sie im Bann von Nikolai gewesen, als sie mich in die Falle gelockt hatte und sie schließlich von Maddox und mir gerettet wurde. Der magische Zauber, dem sie ausgesetzt gewesen war, war mächtig gewesen, eine Verführung des Teufels. Sie hatte etliche Monate bei den Heilerinnen verbringen müssen und war erst vor ein paar Wochen wieder in den Dienst eingestiegen. Von ihrem schlechten Gewissen geplagt, hatte sie sich hunderte Male bei mir entschuldigt, obwohl das Ganze für meinen Teil bereits an diesem einen Abend erledigt gewesen war. Ich war froh, als sie endlich wieder arbeiten konnte.
»Tja, versteh einer die Männer«, antwortete ich und orderte noch ein großes Stück Kuchen. Mir war nach Heulen zumute. Wut und Unverständnis vermischten sich mit Trauer zu einem ganz eigenen, schmerzhaften Gefühlschaos. Nachdem Maddox und ich zehn Minuten geredet hatten und ich langsam, aber sicher damit begonnen hatte, ihn anzuschreien, war er einfach gegangen. Er hatte mich in der lichtdurchfluteten Wartehalle des »La Guardia« einfach so stehenlassen. Nur zu gern hätte ich ihm mit einem Feuerzauber sein bestes Stück versengt oder ihn mit einer hasserfüllten Druckwelle aus der Halle gepustet. Doch ich war wie erstarrt. Ich hatte dem Typen, den ich wirklich als meinen ersten, festen Freund betrachtet hatte, hinterher gesehen, bis er verschwunden war. Schließlich hatte ich ein paar Minuten gebraucht, um mich aus meiner Lethargie zu lösen und mich in ein Café zu setzen. Sofort hatte ich mein Handy herausgeholt, Ira und Bianca angerufen und schaufelte mir seitdem Unmengen von Kaffee und Kuchen in den Leib. Gift für meine Bikinifigur, aber an so einem Tag wie heute ist sowieso alles Mist.
»Was hast du jetzt vor?«, wollte Bianca wissen.
Die junge Heilerin war in meinem Alter und arbeitete ebenfalls im Zirkel. Sie hatte zur selben Zeit den ewigen Vertrag mit ihrem Blut unterschrieben und war mir über die Jahre eine gute Freundin geworden.
»Keine Ahnung«, erwiderte ich mit vollem Mund, während ich weiter Kuchen in mich hineinstopfte. Ich spülte mit Cappuccino nach. »Ich habe eine Woche Urlaub, die Honeymoon-Suite in einem mexikanischen 5-Sterne Hotel und entwickele gerade einen überaus tiefgreifenden Hass auf alle Männer. Also werde ich mich zu Hause einschließen und mich unter der Bettdecke verkriechen.«
»Mach das nicht!«, forderten meine Freundinnen im Chor und zum zweiten Mal musste ich das Handy vom Ohr
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