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Hexenopfer

Titel: Hexenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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Licht. Das bedeutete immer etwas Gutes, nichts Böses. Ein großer blonder Mann stapfte durch den Schnee und kam auf ihr Holzhaus zu. Er war wütend. Nein, nicht wütend. Verärgert. Er kam immer näher. Ihr Herz raste wie verrückt. Nicht aus Angst, sondern vor Aufregung. Er kam auf sie zu. Er wollte zu ihr.
    Nein, nein, das stimmt nicht. Das kann nicht sein. Warum sollte er zu ihr kommen? Er war nicht der Mörder. Sie spürte nichts Böses in ihm, nur eine tiefe Traurigkeit.
    So schnell, wie das Phantom aufgetaucht war, verschwand es wieder. Genny zitterte am ganzen Leib und stützte sich mit den Handflächen an der Wand ab, um sich zu fangen. Schwäche kroch durch jeden Muskel ihres Körpers.
    Er kommt, sagte ihr eine innere Stimme. Er kommt heute Abend zu dir.
    Drudwyn jaulte. Genny holte ein paar Mal tief Luft, um sich zu beruhigen, schaute dem Wolfshund in die Augen, zog ihren Mantel aus und hängte ihn auf.
    »Ich weiß nicht, wer er ist«, sagte Genny zu Drudwyn, als sie die Küche betraten. »Aber wer er auch sein mag, er wird heute Abend hier sein. Und ich glaube, er ist ein guter Mann, einer, dem wir vertrauen können.«
    Genny hoffte, dass sie bezüglich des Fremden recht hatte. Nur gelegentlich konnte sie einen Menschen mit ihrem Zweiten Gesicht beurteilen. Die meisten verhüllten ihr wahres Selbst vor ihrer Umgebung, selbst vor Menschen mit übernatürlichen Kräften. Doch aus einem unerfindlichen Grund hatte sie die Abwehr dieses Mannes überwunden, wenn auch nur für ein paar Augenblicke. Lange genug, um seinen Kummer zu spüren.
    ***
    »Jamie Upton, du Teufel du.« Cindy Todd schlug dem jungen Prinzen der Familie Upton spielerisch auf die Brust. »Du weißt, dass ich eine glücklich verheiratete Frau bin.«
    »Ich weiß von nichts«, sagte er und schob sie an die Wand am Ende des Flurs neben dem Badezimmer. »Jerry Lees sexuelle Leistungsfähigkeit kann sich seit dem letzten Mal, als ich in der Stadt war, nicht wesentlich verbessert haben. Ich weiß noch genau …«
    Cindy hielt Jamie sanft den Mund zu. Er leckte an der feuchten, salzigen Handfläche. Sie schauderte, zog ruckartig ihre Hand fort und funkelte ihn wütend an. »Du hast eine neue Verlobte, die dich zufriedenstellen sollte. Und … auch ich habe jemanden.«
    »Einen neben Jerry Lee, he? Wer ist es? Kenne ich ihn?«
    »Nein, du kennst ihn nicht. Er ist neu in der Stadt.« Und er ist das Beste, was mir je passiert ist.
    Jamie fuhr mit der Hand zwischen ihre Körper und umfasste ihre linke Brust. »Verschafft er dir dasselbe Gefühl wie ich? Ist er auch so gut im Bett?«
    »Verdammt, geht es denn nur darum? Du hast was gehört, oder nicht? Irgendjemand hat dir gesteckt, dass ich mit Dillon zusammen war, und dein Ego konnte es nicht ertragen, weil ich dich nicht so angeschmachtet habe wie Jazzy Talbot.«
    Jamie grinste. »Du hast meine Fragen nicht beantwortet.«
    »Und das werde ich auch nicht. Ich schulde dir keine Erklärung. Was wir hatten, war eine wilde Affäre … zwei.«
    Nachdem er ihre Brust losgelassen hatte, ging Jamie ein wenig auf Abstand. »Kein Problem. Dachte nur, ich lass dir den Vortritt, bevor ich Jazzy anrufe. Hab gedacht, du wärst einfacher. Jazzy macht immer so ein Theater, bevor sie nachgibt.«
    »Wenn sie auch nur halb so gescheit ist, wie ich denke, wird sie diesmal nicht nachgeben«, sagte Cindy. »Du weißt, dass sie sich ein paar Mal mit Jacob Butler verabredet hat, seit er wieder in Cherokee Pointe ist.«
    »Jacob Butler? Der Enkel der alten Hexe? Ich dachte, er wäre zur Armee gegangen oder so. Wann ist er zurückgekommen?«
    »Letztes Jahr. Er ist der neue Sheriff, und alle Frauen stehen auf ihn, sogar Jazzy.«
    »Er ist nicht ihr Typ. Jazzy mag es, wenn ihre Männer reich sind – so wie ich. Sie würde ihre Zeit nicht ernsthaft mit einem Mischling vertun, der nichts weiter als das Gehalt eines County-Sheriffs vorzuweisen hat.«
    »Menschen verändern sich«, sagte Cindy. »Du warst diesmal drei Jahre weg. Jazzy ist älter und klüger geworden. Im Übrigen hat sie dir, wie schon gesagt, nicht mehr nachgeschmachtet als ich.«
    Jamie lachte. Der Klang durchströmte Cindy in sinnlichen Wellen. Alles an Jamie Upton roch nach erotischer Anziehungskraft. Mit seinem krausen braunen Haar und den hypnotischen, haselnussbraunen Augen sah er besser aus, als es einem Mann zustand. Er war nicht groß, doch jeder einzelne seiner einhundertfünfundsiebzig Zentimeter war zu schlanker, muskulöser Vollkommenheit

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