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Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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entdeckte, war uns schlagartig klar, welchen Glückstreffer wir in dieser Nacht gelandet hatten. Frau Bechthold hat sich nach einigem Zureden und besonders nachdem wir ihr die Vorteile der Kronzeugenregelung erklärt hatten, zu einer umfassenden Aussage bereiterklärt.
    Trotzdem hat sie zunächst keinen einzigen Ton über die Mordserie über die Lippen gebracht. Doch als sie dann den Zinksarg mit der toten Frau Ruelius gesehen hat, sind bei ihr alle Dämme gebrochen und sie hat angefangen, wie ein Wasserfall zu plappern.
    Selbst als der Notarzt sie untersuchte und die Sanitäter ihre relativ harmlosen Blessuren verarzteten, hat sie unaufhörlich geredet. Wie in einem Rauschzustand. Wir sind dann mit ihr ins K 1 gefahren und haben die restliche Nacht über ihren Ausführungen gelauscht, die wir natürlich auch auf Band brauchten.«
    Gähnend dehnte Wolfram Tannenberg seine Arme und den verkrampften Oberkörper. »Und nun sind wir zwar hundemüde, aber überaus glücklich, dass die brutale Mordserie nun doch ein schnelles Ende gefunden hat.«
    »Warum schütteln Sie denn den Kopf?«, wollte der Polizeipräsident von seinem Kommissariatsleiter wissen.
    Der Ermittler war sich dessen offensichtlich gar nicht bewusst. »Wie?«, fragte er verdutzt.
    Schmelzer wiederholte die Frage.
    Nun verstand Tannenberg endlich. »Ach, ich musste nur gerade an die groteske Szene oben auf dem Jungfernsprung denken«, erklärte er. Er hob das Kinn und wies damit auf die nach wie vor paralysierte Staatsanwältin.
    »Bevor diese nette Dame ihre geliebten Schwestern über die Umzäunung in den vermeintlich sicheren Tod geschubst hat, hat sie ihnen in aller Ruhe die Sage von der durch ein Wunder geretteten Jungfrau vorgelesen.«
    Demonstrativ schüttelte er erneut den Kopf. »Also, ich muss schon sagen, so etwas Perverses und Zynisches ist mir in meinen vielen, vielen Dienstjahren noch nicht untergekommen. Obwohl ich wirklich schon einiges erlebt habe.«
    Willenbacher hielt es auf seinem Stuhl nicht mehr aus. Er stemmte sich am Tisch in die Höhe und ging einige Schritte. Dabei legte er die Handflächen aufeinander und führte kurz die Fingerkuppen an die Lippen. Anschließend nahm er die Hände herunter und verschränkte sie hinter dem Rücken.
    Unter den erstaunten Blicken der anderen zog er eine Marlboro aus der Packung und steckte sie an. »Ausnahmsweise erlaube ich mir das jetzt einfach mal. Oder hat jemand etwas dagegen einzuwenden?«
    Kein Protest. »Frau Bechthold, mich würde brennend interessieren, welche der unheimlichen Schwestern eigentlich die Morde begangen hat«, sagte er. »Diese entscheidende Frage haben wir bislang noch gar nicht thematisiert.«
    »Das ist richtig, Herr Oberstaatsanwalt«, mischte sich der Leiter des K 1 ein. »Ist wohl irgendwie in diesem Trubel untergegangen.« Er räusperte sich. »Nach Aussage von Frau Bechthold hat Maren Ruelius alle vier Mordanschläge verübt. Die bisher vorliegenden Erkenntnisse der Kriminaltechnik stützen die Vermutung der alleinigen Täterschaft von Frau Ruelius.«
    »Besten Dank für diese Information, Herr Hauptkommissar, aber die Frage wollte ich eigentlich gerne von Frau Bechthold beantwortet haben«, entgegnete der Oberstaatsanwalt und wandte sich wieder der Raucherin zu.
    »Wenn dem so ist und Sie selbst nachweislich kein Tötungsdelikt begangen haben, werden Sie sehr wahrscheinlich mit einem blauen Auge aus dieser schrecklichen Sache herauskommen«, prognostizierte Willenbacher.
    »Zumal mir in Ihrem Fall sicherlich der Generalstaatsanwalt die Anwendung der Kronzeugenregelung genehmigen wird.« Willenbacher nahm eine theatralische Pose ein. »Ich weiß nicht, ob sich inzwischen schon jemand für Ihre Aussagebereitschaft bedankt hat. Falls nicht, hole ich es hiermit nach.«
    Petra Bechthold witterte ihre große Chance. Zwar hatten ihr die Kriminalbeamten bei den Verhören bereits die Kronzeugenregelung versprochen, doch aus dem Munde eines Oberstaatsanwaltes verwandelte sich diese Zusage nun in eine sichere Bank.
    »Ich habe lediglich die Örtlichkeiten ausgespäht. Sonst habe ich nichts Verwerfliches getan«, beteuerte sie. »Ich habe die Anschläge weder geplant, noch bei den Ausführungen mitgewirkt.«
    Wie einen Speer richtete sie ihren Arm auf Agnes Rottmüller-Klomann. »Die da hat alles bis ins letzte Detail geplant. Sie hat die Zielpersonen ausgesucht sowie die Anschlagsorte und -zeitpunkte bestimmt.«
    Petra Bechthold riss den ausgestreckten Arm zurück und

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