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Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Tannenberg.
    Jacob strahlte und ergänzte: »Und zwar einen, der tatkräftig mitermittelt.«
    »Das lass mal besser bleiben, Vater, sonst kriege ich von meinen Vorgesetzten nur wieder eins auf die Ohren.«
    Der Hobbydetektiv beugte sich über seinen Teller und senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Die bekommen doch von meinen Recherchen gar nichts mit«, raunte er in verschwörerischem Ton. »Dann kannst du wieder mit Informationen glänzen, die du exklusiv von mir erhalten hast.« Er rieb sich die Hände. »Das nennt man konstruktive innerfamiliäre Zusammenarbeit.«
    »Wo hast du denn diesen Ausdruck her?«
    Jacob zog das Kinn zum Hals und brummte zufrieden. »Ich bilde mich eben in meiner Freizeit weiter. Hast du noch nichts von lebenslangem Lernen gehört?«
    »Ähm, doch, natürlich.«
    »Ich habe mich sogar an der Universität zum Seniorenstudium angemeldet.«
    Tannenberg schob die Unterlippe vor und nickte. »Respekt, Vater.« Dann kehrte er zum Thema zurück. »Also bei meinem neuen Fall bezweifle ich, dass deine Tchibo-Informanten Insiderinformationen besitzen. Oder glaubst du etwa, einer deiner alten Pfaffianer hat unmittelbaren Zugang zur High Society unserer Stadt?«
    Der Rentner machte eine abschätzige Geste. »So weit oben in der Hierarchie stand der Basler nun auch wieder nicht«, sagte er. »Der war zwar im Vorstand der Pfalzbank«, er zuckte mit den Schultern, »aber soweit ich weiß, hatte er nicht viel Kontakt zu den sogenannten besseren Kreisen. Er hat sich bei denen zwar dauernd angebiedert, aber die haben ihn wohl ziemlich geschnitten.«
    Tannenberg blies die Backen auf und ließ den aufgestauten Atem knatternd über die Lippen streichen. »Woher willst du denn das schon wieder wissen?«
    Jacob legte den Kopf schief und grinste vielsagend. »Ich hab noch andere Informationsquellen als meine ehemaligen Arbeitskollegen am Tchibo-Stammtisch.«
    »Ja, diese anderen Informationsquellen sind mir bestens bekannt: dein Friseur, dein Metzger, dein Bäcker, dein Masseur, die Mitarbeiter der Lotto-Annahmestelle, die Sitznachbarn im Fritz-Walter-Stadion, die Marktfrauen, die Leute vom Modelleisenbahnverein – hab ich irgendwen vergessen?«
    »Es sind noch bedeutend mehr«, prahlte Jacob. »Dann sollten Sie jetzt mal die Lauscher spitzen, Herr Hauptkommissar. Sind Sie bereit?«
    »Ja, Sherlock.«
    »Also: Heute Morgen war ich bei der Massage. Und als ich da so auf meiner Fangopackung lag …« Er räkelte sich demonstrativ. »Du weißt ja: Morgens Fango, abends Tango.« Er zwinkerte seiner Frau zu. »Gell, Mutter?«
    »Vater!«, drängte Tannenberg.
    »Und als ich da so lag und an das letzte Spiel des 1. FCK dachte, hörte ich in der Kabine neben mir plötzlich den Namen Basler. Da hab ich natürlich sofort die Antennen ausgefahren. Dieser heimtückische Mord ist ja zurzeit das Thema in der Stadt.«
    Jacob lächelte verschmitzt. »Wobei ich im ersten Augenblick an den Mario Basler gedacht hatte. Ich war ja wie gesagt gerade gedanklich beim FCK.«
    »Was hast du denn nun gehört?«
    »Dieser Mann muss in der Bank arbeiten, oder er kannte diesen Norbert Basler privat. Er hat zwar mit dem Masseur getuschelt, aber ich hab trotzdem das Meiste mitgekriegt, was er gesagt hat.«
    »Jetzt red endlich«, forderte der Kriminalbeamte.
    »Der Mann hat behauptet, dass der Basler ganz schön viel Dreck am Stecken hatte. Er soll ein Schürzenjäger und Frauen-Grapscher gewesen sein. Und außerdem soll er für die Mafia als Geldwäscher gearbeitet haben.«
    »Für die Mafia?«, prustete Tannenberg los. »Hier bei uns in der Pfalz?«
    »Würdest du dich nur annähernd so gut informieren, wie es dein alter Vater tut, wüsstest du, dass gerade solche idyllischen Regionen wie die Pfalz bevorzugte Rückzugsgebiete der Mafia sind. Im wunderschönen Allgäu befindet sich zum Beispiel eine Mafiahochburg – mitten zwischen den malerischen Bergen.«
    Margot seufzte tief. Ihr verträumter Blick hüpfte zwischen ihren beiden Söhnen hin und her: »Wisst ihr noch, wie schön damals unsere Urlaube auf dem Allgäuer Bergbauernhof waren?«
    »Ja, vor allem der Gestank und diese aggressiven Bremsen überall«, grummelte Jacob. Er klatschte sich mit einer Hand auf die Wange, als wollte er eine Stechmücke zerquetschen. »Ich spür diese Mistviecher manchmal heute noch.«
    Schmunzelnd knetete Tannenberg sein Kinn. »Wenn ich unseren Sherlock Holmes aus der Beethovenstraße richtig verstehe, will er uns nun allen Ernstes weismachen, dass

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