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Hexenspuk in Wokingham

Hexenspuk in Wokingham

Titel: Hexenspuk in Wokingham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Othmar Franz Lang
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„Das ist vielleicht ein schwerer Sack!“
    „Was hast du denn da drinnen?“ fragte Mac neugierig, als erwarte er von Goody, daß sie eine Goldader entdeckt habe.
    „Grüne Bohnen“, antwortete Goody. „Grüne Bohnen von Mrs. Sloane. Sieh dir diese Dinger an, fast einen viertel Meter lang. Wo ist denn Penny?“
    „Penny sitzt draußen auf dem Sägebock und liest.“
    „Was für ein Buch?“
    „Über die Schwierigkeiten von Jungen und Mädchen in den Entwicklungsjahren.“
    Goody sah Mac ein bißchen genauer an, irgendwie kam er ihr verändert vor. Dann merkte sie, er hatte das Haar gewaschen und den Bart zurechtgestutzt und die sauberste und hellste Latzhose an, dazu ein dunkelblaues Hemd, in der Kragenöffnung ein keckes rotes Tuch, und außerdem roch er nach irgendeinem Männerduft.
    „Mhm“, machte sie, „du bist so sauber, erwartest du Besuch?“
    „Nein“, sagte Mac, „eigentlich nicht.“
    „Nicht die blonde Dame aus deinem Kurs, die in der ersten Reihe links?“
    „Ich weiß gar nicht, wen du meinst, Goody.“
    „Na, dieses besonders aufmerksame Wesen mit dem langen blonden Engelshaar.“
    „Ich wüßte nicht...“
    „Die mit dem Zucker in der Stimme, sagt dir das nichts?“
    „Goody, du sprichst von einer mir völlig unbekannten Frau.“
    „Mac!“ schrie da Goody. „Verstellst du dich, oder willst du mich für dumm verkaufen? Sie, die dir den schwarzen Kugelschreiber zurückgebracht hat!“
    „Ach die“, sagte Mac, als erinnere er sich nur schwach. „Warum sollte ich sie einladen?“ Er öffnete die riesige Papiertüte und guckte hinein. Es waren wirklich grüne Bohnen, und sie hatten eine Länge, wie er sie noch nie gesehen hatte. Als kämen sie aus dem gelobten Land. „Ja, ja“, sagte er. „Das sind grüne Bohnen.“ Als müsse er Goody über den Inhalt der Tüte aufklären. „Mhm, was riecht denn da so streng?“
    „Das kommt von dem Büschel, das oben liegt. Es ist Bohnenkraut. Man kann auch Borretsch dazu sagen.“
    „Soso, Bohnenkraut oder Borretsch. Was wirst du damit machen, Goody?“
    „Irgendwas mit Bohnen.“
    „Aber ist das nicht zuviel?“
    „Natürlich, Mac.“
    „Was hältst du davon, Goody, ich meine, das ist nur ein Vorschlag, der mir gerade so in den Sinn kommt. Was hältst du davon, ich packe ein paar von diesen Bohnen, ich meine ungefähr ein Drittel, aus dieser Tüte in eine andere, nehme auch ein bißchen von diesem streng duftenden Kraut dazu, werfe es in den Wagen und fahre hinüber... Ach nein, ich lasse es lieber.“
    „Zu wem wolltest du mit den Bohnen fahren?“
    „Ach, sie kann das auch mißverstehen und als Aufdringlichkeit auffassen, es ist besser, ich lasse es.“
    Goody lief zum Küchenschrank, holte eine Plastiktüte aus der rechten Lade und schaufelte mit beiden Händen die Bohnen hinein.
    Als die Tüte zusammenfiel, rief sie: „So hilf mir doch, du siehst doch, jemand muß die Tüte auseinanderhalten. Es ist eine gute Idee von dir, Junie ein paar Bohnen zu bringen. Es sind wirklich zu viele für uns.“
    „Ach Goody“, setzte Mac sich zur Wehr, als sie ihn aus der Küche hinausdrängen wollte. „Goody, ich find’s richtig affig, einer Frau grüne Bohnen zu bringen. Ich meine, als Mann. Willst nicht du schnell hinüberspringen? Sie denkt sonst am Ende weiß Gott was.“
    „Es wäre etwas anderes, wenn du ihr noch keine Blumen gebracht hättest. Da du ihr aber die schon gebracht hast...“
    „Ach, das weißt du?“
    „Los“, sagte Goody. „Hau endlich ab.“
    Mac ging sichtlich unentschlossen mit den Bohnen zum Wagen. Langsam zuckelte er davon, winkte an der Dorfstraße vorn dem Meister Twighole zu, der wie jeden Abend den Platz vor seiner Werkstatt fegte.
    „Jetzt sieht der mich auch noch“, murmelte Mac. „Der weiß doch sofort, wo ich hinfahre.“ Eine Weile kämpfte er damit, Twighole die grünen Bohnen zu schenken, aber da zeigte es sich, daß das Auto einen Bremsdefekt hatte. Es blieb in der Nähe der Twigholewerkstatt einfach nicht stehen. Bei Silvies Haus dann verhielt sich das Auto genau umgekehrt. In dem Augenblick, da ihn wieder aller Mut verließ und er Gas geben wollte, bockte der Motor, und das Auto stand wie ein störrischer Esel.
    „Da steckt sicher wieder eines von diesen Periwinkle-Weibern dahinter!“ fluchte er leise. „Wahrscheinlich Penny, wenn nicht sogar mein eigenes Fleisch und Blut, die liebliche Tochter Goody.“
    Langsam stieg er aus dem Wagen, der nicht mehr der jüngste war, grapschte die

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