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Hexenspuk in Wokingham

Hexenspuk in Wokingham

Titel: Hexenspuk in Wokingham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Othmar Franz Lang
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Haus geschlafen wie in den Nächten, seit sie hier ist. Ob sie im Alter gütiger geworden ist?“
    „Mir geht es wie dir, Christopher“, gestand Mrs. Sloane. „Ich finde, nicht nur Periwinkle, sondern alle ihre Damen sind ein äußerst angenehmer Umgang, und die Tips von Periwinkle sind wirklich gut.“
    „Ich hab die Kohlköpfe gesehen“, sagte Sloane. „Ich hab mich ja nie viel um den Garten, ich meine um den Gemüsegarten, gekümmert, aber wie da jetzt alles prächtig gedeiht, das ist schon sagenhaft. Besonders der eine Kohlkopf! Er reicht mir schon übers Knie.“
    „Das ist Charly“, meinte Mrs. Sloane verträumt. „Ein reizender Junge. Hast du auch die Rosen bemerkt?“
    „Ja, gestern abend haben sie ganz wunderbar geduftet.“ Jessie Sloane hätte jetzt gerne erzählt, warum sie so wunderbar dufteten, aber noch, fand sie, war ihr Christopher nicht reif für die ganze Wahrheit. Sie hatte sich nämlich am gestrigen Abend ein bißchen zu den Rosen gesetzt und ihnen
    Gedichte von Robert Burns vorgelesen. Die sollten gut sein, um einen stärkeren Duft zu erzielen. Die Sonette von Shakespeare hingegen wirkten sich mehr auf die Schönheit und Leuchtkraft der Blüten aus, während die Werke von Lord Byron die Festigkeit der Stiele förderten.
    „Daß die Schwestern meinen Wagen gerichtet haben, das ist ja wirklich eine feine Sache gewesen, und die Verbrecherjagd nach Nigels sauer verdientem Geld... Nur von Bauer Fetcher kam mir was zu Ohren, der hatte Streit mit zwei Damen, die bei ihm untergebracht sind. Und wie Fetcher nun mal ist, gleich wurde er ausfällig. Er soll sie miese Weiber und Flittchen genannt haben. Ja, und da gaben Fetchers Kühe gestern abend keinen Tropfen Milch mehr, wo doch zwei bei der Landwirtschaftsschau von Shropshire silberne Medaillen ob ihrer Milchleistung, aber auch ihrer Schönheit wegen bekommen haben. Und nun gestern abend kein einziger Tropfen Milch!“
    „Nein“, rief Mrs. Sloane, „und du meinst...?“
    „Ich will es nicht behaupten, aber ich kann es mir gut vorstellen. Fetcher soll jedenfalls ihnen die Schuld geben. Er spricht ganz laut das Wort aus, das wir immer zu vermeiden versuchten.“
    „Ach, Christopher. Eine Frau muß nur deshalb, weil sie ein bißchen mehr kann und ein wenig anders aussieht als andere, doch keine Hexe sein. Und wenn sie schon eine Hexe ist, muß sie deshalb noch lange keine böse Frau sein. Ich denke manchmal, sie wirken nur deshalb ein bißchen unheimlich, weil sie mehr wissen als unsereiner und vor allem mehr als die sonst so sehr gescheiten Männer.“
    „Ich werde darüber nachdenken“, versprach Christopher und vergaß nicht, sich a) den Mund mit einer Serviette abzuwischen und b) seiner Frau einen Kuß auf ihre Stirn zu drücken.
    Kaum war ihr Mann abgefahren, hörte Mrs. Sloane einen Pfiff aus dem Garten. Wahrscheinlich wurde Charly ungeduldig und wollte seinen Guten-Morgen-Kuß haben.
    Sie räumte schnell den Frühstückstisch ab und ging dann in den Garten hinaus. Schon von weitem rief ihr Pepsy, die auffällig rund geworden war, zu: „Wo steckst du denn? Sieh nur, wie Charly Kummerspeck ansetzt, er zerdrückt eine Träne um die andere, weil er solche Sehnsucht nach dir hat.“
    „Aber Kinder, ihr wißt doch“, entschuldigte sich Mrs. Sloane bei ihren Kohlköpfen, „ich komme, sobald ich kann. Schließlich bin ich verheiratet, und man muß sich heutzutage schon ein bißchen anstrengen, um den eigenen Mann bei guter Laune zu halten, vor allem, wenn er einen derart verantwortungsvollen Beruf hat wie der meine.“
    Da meldete sich die neugierige Susan: „Wie steht’s denn mit Mac und Junie? Sind die beiden schon einen Schritt weitergekommen?“
    „Ach, das weiß ich doch nicht. Womit denn überhaupt?“
    „Dein Sohn Cedric weiß das ganz gut“, warf Susan ein. „Du mußt wissen, wir hören sehr gern Liebesgeschichten“, gestand Pepsy.
    „Klatschweiber!“ schimpfte Tony. „Immer die Nase in anderer Leute Sachen hineinstecken! Was geht das euch an?“
    „Nichts“, gab Pepsy zu. „Aber es ist schön, wenn man davon erfährt.“
    „Ach“, sagte jetzt Mrs. Sloane, „und mein Charly spricht kein einziges Wort mit mir. Charly, du weißt doch, daß ich dich mag.“
    „So küß ihn endlich“, schimpfte Jonny.
    „Natürlich bekommt er einen Kuß, wo er doch mein Einziger und Guter ist.“
    Die anderen stießen sich in die Seiten und konnten ein Lachen kaum unterdrücken.
    „Was kann ich denn dafür, daß ich sie mag“,

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