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Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Murdoch
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erfüllt.
    Das Getränk war praktisch geschmacklos, wie Wasser.
    „Austrinken, bitte“, mahnte O’Bannon.
    Es war entschieden zuviel, um es im Mund zu halten und bei nächster Gelegenheit wieder auszuspucken, wie Helen betrübt für sich feststellte. Dennoch schluckte sie nicht alles herunter.
    „Wir müssen die Zeremonie jetzt sofort vollziehen“, sagte O’Bannon zu Moira gewandt.
    Diesen Augenblick nutzte Helen, um den Rest des Getränks, den sie noch im Mund hatte, auszuspucken, unbemerkt, wie sie hoffte.
    Moira starrte nun O’Bannon an und überlegte.
    „Es wäre besser, wenn wir weitere Hilfe hätten“, sagte sie dann. „Aber es wird eben auch so gehen müssen. In circa zehn Minuten müsste das Mittel wirken.“
    „Was haben Sie eigentlich mit mir vor?“, fragte Helen besorgt.
    „Wir werden Sie in Trance versetzen, und Sie werden uns den Übergang in die andere Welt öffnen“, erklärte O’Bannon. „So dass wir in der Lage sein werden, dieses Buch zu lesen.“ Er deutete auf das aufgeschlagene Buch, das Helen zu faszinieren begann. Sie wusste alte Folianten sehr wohl zu schätzen. „Danach stehen uns alle Möglichkeiten der Machtentfaltung offen.“
    „Und wozu brauchen Sie mich überhaupt?“, wollte Helen wissen.
    „Moira besitzt nur sehr wenig Kraft, wie Ihnen Sir Thomas sicherlich erzählt haben wird, der sie mehrfach geprüft hat. Ich allein kann bestenfalls das Tor in die andere Welt aufstoßen. Aber Sie - Sie werden hindurchgehen und uns helfen.“
    „Und Sie sind wirklich sicher, dass ich das tun werde?“, fragte Helen etwas provozierend. Sie wollte jetzt, solange sie noch im Besitz des klaren Verstandes war, soviel wie möglich wissen.
    „Ja, ich bin sicher“, erwiderte er ernst. „Ihr Bewusstsein wird in wenigen Minuten ausgeschaltet. Und dann werden Sie genau das tun, was ich Ihnen sage.“
    Helen fürchtete sich plötzlich, und sie suchte nach einem Mauseloch.
    Moira ging herum und zündete die Kerzen, eine nach der anderen an. Dann öffnete sie eine weitere verborgene Tür und holte zwei Umhänge hervor. Sie waren auf der einen Seite schwarz, auf der anderen violett, seltsame Zeichen waren darauf gestickt und glitzerten unheimlich im Licht der Kerzen.
    Die Beleuchtung wurde ausgeschaltet, und nun verbreiteten nur noch die Kerzen ihr magisches Licht.
    Helen spürte plötzlich eine merkwürdige Gleichgültigkeit in sich aufsteigen, es war ihr vollkommen egal, was jetzt passieren würde. O’Bannon beobachtete sie aufmerksam.
    „Helen, hören Sie mich?“, fragte er.
    „Ja, ich höre Sie.“
    „Was möchten Sie jetzt tun, Helen?“
    „Ich - weiß nicht.“
    „Achten Sie nur noch auf meine Stimme. Hören Sie?“
    „Ja, ich höre.“
    Sie konnte nicht mehr anders. Ihr bewusstes Denken war ausgeschaltet, und sie lauschte nur noch den Worten des Mannes, die sich tief und eindringlich in sie senkten.
    O’Bannon ergriff ihre Hände. „Helen, Sie werden sich jetzt konzentrieren. Sie gehen jetzt mit mir zusammen einen langen tiefen dunklen Gang entlang. Und am Ende des Ganges ist eine Tür, die ich öffnen werde. Sie werden durch diese Tür gehen. Konzentrieren Sie sich.“
    Seine Stimme klang so eindringlich, dass Helen nicht einmal mehr wusste, was sie tat. Sie hätte sich auf keinen Fall dagegen wehren können.
    Moira stand erwartungsvoll da und starrte die beiden an. Sie versuchte den geistigen Weg der zwei zu verfolgen, das aber war ihr verwehrt. Dennoch würde sie fühlen, wenn sie am Ziel waren, denn erst dann kam sie ins Spiel.
    Keiner von den dreien hatte bemerkt, dass sich die Tür geöffnet hatte, denn auch draußen auf dem Gang war es dunkel.
    In der Tür aber standen Sir Thomas und Jenkins und starrten voller Entsetzen auf dieses dunkle Ritual.
     
    *
     
    Inspektor Myers bei Scotland Yard machte Dennis wenig Hoffnung.
    „Der letzte, der sie gesehen hat, ist ja wohl Sir Thomas“, bemerkte er trocken. „Und Sir Thomas scheint mittlerweile ebenfalls unauffindbar. Bei ihm meldet sich zumindest niemand. Nicht einmal sein Butler.“ Das klang süffisant und war es vermutlich auch gemeint.
    „Die Feststellung habe ich auch schon gemacht“, meinte Dennis ungerührt. „Aber mein Chef will unbedingt, dass Mrs. Jefferson gefunden wird. Und im Grunde wollen wir das alle. Sie ist nämlich etwas ganz besonderes.“
    „Was denken Sie eigentlich, was wir hier tun?“, fauchte Myers. „Selbstverständlich sind wir bei dem Haus gewesen, in dem dieser ominöse Kongress

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