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Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Murdoch
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erwehren, die ihm wie eine wilde Furie die Waffe zu entreißen trachtete. Ein heftiges Gerangel entbrannte, und Helen wollte sich gerade dazwischen stürzen, um die beiden zu trennen, als sich unvermutet ein Schuss löste.
    Dalrinas Körper erschlaffte.
    O’Bannon stand mit wutverzerrtem Gesicht auf, die Waffe noch immer in der Hand. Helen starrte ihn voller Entsetzen und Abscheu an.
    „Sie haben sie getötet!“, rief sie laut und beugte sich über den schlaffen Körper der Frau am Boden.
    Dalrina schlug noch einmal die Augen auf.
    „Tut - mir - so - leid“, presste sie mühsam hervor.
    „Nicht sprechen“, flüsterte Helen fast unter Tränen. „Ich werde Hilfe holen.“
    „Zu spät“, kamen die letzten Worte. „Lassen Sie - sich nicht - benutzen. Die - wollen - Macht. Benutzen - Drogen...“
    Die Augen der Frau brachen, und der Körper fiel in sich zusammen. Noch im Tode war das Angesicht schön und fast faltenlos, doch die wächserne Blässe des Todes hatte ihren Schatten bereits darauf gelegt.
    Helen hatte in diesem Augenblick keine Angst mehr. Sie stand zornig auf.
    „Sie sind ein gemeiner Mörder“, schleuderte sie O’Bannon ins Gesicht.
    „Es tut mir wirklich leid um Dalrina, das habe ich wirklich nicht gewollt. Aber sie haben doch gesehen, sie hat mich angegriffen“, versuchte O’Bannon sich zu verteidigen. „Und nun sollten wir das Thema abschließen. Kommen Sie bitte.“
    Er richtete seine Pistole nun allein auf Helen.
    „Und Dalrina? Wollen Sie sie einfach hier liegen lassen?“, fragte Helen empört.
    „Jemand wird sich schon um den Leichnam kümmern. Das muss Sie nicht weiter berühren. Wenn ich nun bitten darf.“
    Seine Stimme war drohend geworden, und Helen sah ein, dass sie keine Chance gegen ihn hatte. Jedenfalls nicht, solange er die Waffe besaß.
    Wütend, aber noch nicht ängstlich ging sie mit hocherhobenem Haupt vor dem Mann her.
     
    *
     
    Irgendwie hatte Raymond Brody es durchgesetzt, dass er Besuch empfangen durfte. Und so tauchte Dennis auf, nicht ganz freiwillig, denn sein Chefredakteur hatte ihn herzitiert. Anstatt sich aber über die neuen Verkaufszahlen oder die aktuellen Schlagzeilen zu informieren, wollte Brody wissen, wie die Ermittlungen im Bezug auf Helen aussahen.
    Dennis schüttelte jedoch nur mit dem Kopf und zuckte mit den Schultern.
    „Verdammt noch mal, es muss doch irgendwo einen Anhaltspunkt geben. Was sagt denn Sir Thomas“, polterte Brody.
    „Sir Thomas ist nicht zu erreichen. Außerdem haben Sie doch schon mit ihm gesprochen. Was hat er Ihnen denn gesagt?“
    „Gar nichts, außer dass Helen sich nicht meldet. Was haben Sie unternommen, um mit ihm zu sprechen? Er hat so einen blöden Butler, der kann hervorragend die Leute abwimmeln.“
    „Ich weiß, Sir. Aber an seinem Telefon läuft nur der Anrufbeantworter, und an der Haustür öffnet niemand. Es scheint also niemand im Hause zu sein. Und außerdem war es auch Sir Thomas, der als erster das Verschwinden Helens bemerkt hatte. Er löcherte uns in der Redaktion, obwohl keiner von uns sie zuletzt gesehen hatte. Und außerdem konnte er sich scheinbar an nichts erinnern. Und nun sieht es so aus, als wäre er auch verschwunden.“
    Brody stieß einen zornigen Fluch aus.
    „Dann machen Sie sich gefälligst auf die Socken und suchen beide, und meinetwegen den Butler gleich dazu. Wo sein Herr ist, kann er nicht weit sein, oder anders herum.“
    „Ich bin politischer Reporter, kein Detektiv“, widersprach Dennis ruhig.
    „Das ist mir vollkommen egal, gehen Sie hin und suchen Sie sie.“
    Dennis verließ ziemlich verwirrt das Krankenzimmer. Aber sein erster Weg führte ihn weder in die Redaktion oder noch einmal zum Haus von Thomas Harding sondern stattdessen zum Polizeirevier. Er wollte Inspektor Myers persönlich auf den Pelz rücken.
     
    *
     
    Sir Thomas und Jenkins versuchten ihr Glück an einigen weiteren Türen, doch diese waren alle verschlossen. Schließlich aber hatten sie wieder einmal Glück. Sie kamen in einen Raum, der etwas wohnlich eingerichtet war: Ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl, und Sir Thomas schnupperte plötzlich.
    „Helen war hier“, stellte er dann fest.
    „Ja, Sir, ich verstehe, was Sie meinen, ihr Parfüm liegt noch in der Luft“, ergänzte Jenkins.
    „Aber sie ist weg. Man wird ihr doch nichts angetan haben?“ Sir Thomas redete sich in Erregung, und Jenkins runzelte sorgenvoll die Stirn. Irgendwie schien sein Chef etwas irrational zu denken und zu handeln, wenn es um

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