Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

und meine Schultern lockerten sich. Ich nahm einen Schluck Kaffee.
    »Und jetzt, Seph, sag mir bitte, wie du aus dem ganzen Eximium-Kram aussteigen willst .«
    Ich tat, als hätte ich ihre Frage nicht gehört, und betrachtete die Werbebroschüren, die auf der Arbeitsplatte lagen. »Spargel ist im Angebot. Zwei Dollar das Pfund .«
    »Wir müssen darüber reden .«
    »Hast du im Kodex eigentlich schon etwas über Feen gefunden ?« , fragte ich. Vielleicht würde es sie ja ablenken, wenn ich sie nach Aquula fragte.
    »Nein. Warum ?«
    »Nur so .«
    »Versuch nicht, das Thema zu wechseln, Persephone. Wir wollten gerade darüber sprechen, wie du es anstellen wirst, nicht an dem Eximium teilnehmen zu müssen .«
    »Nein, das wollten wir nicht. Du warst es, die mir gesagt hat, ich solle aussteigen. Aber das werde ich nicht tun. Es ist das Richtige aus dem richtigen Grund, und nichts, was du sagst, wird mich davon abbringen .«
    Ich hatte so entschieden geklungen, dass Nana wütend verkündete, sie würde nach oben gehen, um zu nähen.
    Oje! Wenn sie an ihren Quilts arbeitete, dann heckte sie immer etwas aus.
    Wie jeden Tag setzte ich mich als Erstes vor den Computer – und stellte fest, dass der WEC mir eine E-Mail geschickt hatte.
    Betreff: Eximium .
    Wir gratulieren Ihnen, Persephone Alcmedi, zu Ihrer Teilnahme am Eximium zur Hohepriesterin des Venefica-Konvents.
    Die Nominierung ist eine große Ehre. Wir erwarten, dass Ihre Leistung in diesem Wettstreit Ihre Fähigkeiten und Ihr Potenzial zeigen wird. Auf die uns so oft gestellte Frage, wie man sich am besten auf ein Eximium vorbereiten könne, werden wir selbstverständlich nicht eingehen. Doch ein Rat sei erlaubt: Stellen Sie sich körperlich, mental und magisch auf jede mögliche Herausforderung ein.
    Die Ältesten, die das Eximium leiten werden, freuen sich darauf, Sie kennenzulernen.
    Wir möchten Sie bitten, am kommenden Samstag mindestens eine halbe Stunde vor Beginn der Morgendämmerung zu erscheinen.
    Seien Sie gesegnet.
    Trotz allem, was ich gesagt hatte, freute ich mich auf das Kampftraining mit Johnny. Ich hatte schon länger nichts mehr für meine körperliche Fitness und meine Konzentrationsfähigkeit getan, fragte mich aber auch, was wohl Hunter Hopewell tat, um sich vorzubereiten. Sicher nichts, bei dem sie Gefahr lief, dass ihr Nagellack abplatzte.
    Der Gedanke brachte mich zurück zu Nana, die mich als rücksichtslos bezeichnet hatte.
    Ich schwor mir, dass ich Hunter Hopewell ohne körperliche Gewalt besiegen würde, und holte mein Buch der Schatten hervor, um Edelsteine und ihre Wechselwirkungen mit Kräutern zu studieren und meine Kenntnisse über magische Puppen, Runen und Astrologie aufzufrischen. Da inzwischen mein Kaffee kalt geworden war, ging ich zurück in die Küche, goss ihn fort und schenkte mir frischen ein.
    Wieder zurück am Schreibtisch piepte mein Computer. Eine E-Mail von meinem Redakteur, Jimmy Martin, war in meinem Posteingang gelandet. Er bat mich, einen Text für meine Kolumne Wær bist du? zu überarbeiten. Da Deadlines von Zeitungen terminlich immer knapp bemessen sind, machte ich mich gleich an die Arbeit, bevor ich noch ein wenig im Internet für den nächsten Artikel recherchierte, an dem ich im Moment arbeitete, und mir Notizen auf Klebezetteln machte.
    Als ich über Wærwölfe nachdachte, wanderten meine Gedanken wieder zu Johnny und seinem muskulösen, schlanken Körper, und ich überlegte, ob mir wohl das Kampftraining Aufschluss darüber geben würde, wie er sich bei anderen körperlichen Tätigkeiten anstellte. Ich war enttäuschter denn je darüber, dass er nicht hier, sondern in der Werkstatt war.
    Ehe ich mich versah, war der Vormittag vergangen, und Nana kramte geräuschvoll im Kühlschrank herum, um sich ein Rühreisandwich zum Mittagessen zu machen.
    Ich nahm meinen Besen und ging nach draußen, um die Schutzbanne um das Haus und den Garten zu verstärken. Nachdem das erledigt war, stellte ich den Besen weg und ging mit dem Buch der Schatten ins Obergeschoss. Als ich an Nanas Tür vorbeikam, sah ich, dass sie mit einem glänzenden grünen Stoff arbeitete. Nicht die Art, die sie sonst für ihre Quilts benutzte.
    Dann entdeckte ich das Schnittmuster auf dem Boden. Beverlys Halloweenkostüm: eine Meerjungfrau.
    Schweigend ging ich in mein Zimmer und stellte das Buch der Schatten zurück an seinen Platz. In Gedanken war ich wieder bei Aquula und ihrer Warnung. Noch immer war ich der Meinung, dass ich Menessos davon