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Hexer-Edition 03: Das Haus am Ende der Zeit

Hexer-Edition 03: Das Haus am Ende der Zeit

Titel: Hexer-Edition 03: Das Haus am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ganz langsam nur begriff ich, was Howard mir mit seinen Worten erklären wollte. Aber ich weigerte mich einfach es zu akzeptieren.
    »Nicht einmal Yog-Sothoth ist mächtig genug, zwei Milliarden Jahre zu überbrücken und sein Volk wieder auferstehen zu lassen«, fuhr Howard fort. »Er hat es versucht und es ist ihm nicht gelungen. Der Zwischenfall in Boldwinns Haus hat bewiesen, dass seine Macht nicht ausreicht. Aber dein Vater könnte es, Robert. Das ist der wahre Grund, aus dem Yog-Sothoth ihn aus dem Reich der Toten zurückgeholt und gezwungen hat, für ihn zu arbeiten. Er hasst uns, uns und alles Lebende auf dieser Welt. Sie hat einmal ihm gehört, ihm und anderen, die wie er waren, und er wird nichts unversucht lassen, sie sich wieder untertan zu machen.«
    »Aber mein Vater würde nie -«
    »Er ist nicht mehr Herr seines Willens, Robert«, unterbrach mich Howard hart. »Täusche dich nicht. Vor drei Tagen, am Strand, haben wir Glück gehabt, mehr nicht. Vielleicht war noch ein bisschen Menschlichkeit in ihm und er hat uns verschont, weil du sein Sohn bist und ich sein Freund. Aber mit jeder Stunde, die er weiter unter Yog-Sothoths Einfluss steht, ist er weniger Mensch. Er ist nur ein Werkzeug, mit dessen Hilfe der GROSSE ALTE seine Macht festigen wird. Das ist der Grund, aus dem wir auf diesem Boot wohnen, statt im Hotel, Robert. Yog-Sothoth wird uns angreifen, denn er weiß genau, dass wir die einzigen Menschen sind, die die Gefahr kennen und seine Pläne durchkreuzen könnten, und ich habe Angst, dass noch mehr Unschuldige dabei zu Schaden kommen könnten, als es ohnehin bisher geschehen ist.«
    »Und das Mädchen?«, fragte ich. »Und dieser … Spuk?«
    Howard zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht«, gestand er. »Es war ein Teil von Yog-Sothoth, den du in ihr gespürt hast, jedenfalls glaube ich das. Ich weiß nicht, ob Andara bereits mit seinem Werk begonnen hat, aber ich fürchte, das, was in den letzten Tagen in der Stadt geschehen ist, beweist es.«
    »Aber was hat das Läuten nicht vorhandener Glocken und das Herumspuken von Toten mit den GROSSEN ALTEN zu tun?«, fragte ich verwirrt.
    »Bei Gott, Robert, ich weiß es nicht«, seufzte Howard. »Wenn ich es wüsste, würde ich etwas dagegen tun. Aber ich fürchte, wir werden es eher herausfinden, als uns lieb ist.«
     
    Howard weckte mich am nächsten Morgen, kaum dass die Sonne aufgegangen war. Das Wetter hatte sich im Laufe der Nacht beruhigt, aber es regnete noch immer und das Trommeln der Wassertropfen auf dem hölzernen Deck über unseren Köpfen klang wie fernes Gewehrfeuer. Das Boot schaukelte auf den Wellen und obwohl Rowlf am vergangenen Abend noch einmal hinaufgegangen war und zwei weitere, straff gespannte Halteseile angebracht hatte, scheuerte und schlug die Bordwand noch immer gegen den blankgeschliffenen Stein des Kais.
    Ich hatte nicht viel Schlaf gefunden in dieser Nacht. Howards Worte hatten mich mehr aufgewühlt, als ich zuzugeben bereit gewesen war, sie und vor allem gerade das, was er nicht gesagt hatte. Schließlich, lange nach Mitternacht, war ich trotzdem in einen unruhigen, von Alpträumen und Visionen geplagten Schlummer gesunken, ohne dass er mich indes wirklich gestärkt hätte und es dauerte einige Augenblicke, bis das Rütteln an meiner Schulter von einem Teil meines Traumes zur Wirklichkeit wurde und ich widerwillig die Augen aufschlug.
    »Steh auf, Robert«, sagte Howard ungeduldig. »Es wird Zeit. Sean ist zurückgekommen.«
    Ich gähnte, streifte seine Hand ab und versuchte die grauen Schleier vor meinen Augen wegzublinzeln. Die Kabine war von grauem Licht erfüllt und die Kälte ließ mich trotz der drei Decken, in die ich mich hineingewickelt hatte, am ganzen Leibe zittern.
    »Wassis los?«, murmelte ich schlaftrunken.
    Eine zweite, breitschultrige Gestalt erschien neben der Howards, ließ sich in die Hocke sinken und zog mich unsanft an der Schulter hoch. Im ersten Moment glaubte ich, es wäre Rowlf, dann klärte sich mein Blick und ich erkannte Sean. Er trug noch immer die schwarze Arbeitsjacke vom vergangenen Abend, hatte aber jetzt eine wärmende Pudelmütze übergestülpt und grobe wollene Handschuhe über die Finger gestreift. Sein Gesicht war rot vor Kälte und unter seinen Augen lagen tiefe dunkle Ringe. Er sah aus, als hätte er in der vergangenen Nacht keine Sekunde geschlafen. Wahrscheinlich hatte er es auch nicht.
    »Verdammt nochmal, was ist denn los? Geht die Welt unter?« Ich setzte mich auf,

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