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Hexer-Edition 11: Der achtarmige Tod

Hexer-Edition 11: Der achtarmige Tod

Titel: Hexer-Edition 11: Der achtarmige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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einmal – verloren gewesen.
    Schließlich erreichten wir das Ufer, durchnässt bis auf die Haut und vollkommen erschöpft, aber unbeschadet, an einer Stelle, die kaum drei nautische Meilen vom Hafen und der Zuidermaar entfernt war, aber durch eine weit ins Meer vorspringende Felsbarriere und das an dieser Stelle sehr seichte Wasser vor einer Verfolgung durch das Kriegsschiff sicher.
    Erschöpft stieg ich aus dem Boot und wollte mich in den nassen Ufersand sinken lassen, um Atem zu schöpfen, aber Shannon gönnte mir nicht die geringste Verschnaufpause, sondern bestand darauf, dass wir die Pinasse den Strand hinauf und in die Deckung einiger Büsche zerrten, die dem eigentlichen Dschungel an dieser Stelle vorgelagert waren; eine Aufgabe, die meine Kräfte schier zu übersteigen drohte. Als wir fertig waren und das kleine Schiff wenigstens vor einer Entdeckung vom Meer her sicher, war ich mit meinen Kräften vollends am Ende. Shannon musste mich stützen, damit ich die Sicherheit des Waldes erreichte.
    Danach tat er irgendetwas an meinem Hals – was, bekam ich nicht einmal mit, erschöpft und ausgelaugt, wie ich war –, aber hinterher fühlte ich mich, wenn auch nicht wie neugeboren, so doch wesentlich besser.
    Ich wollte aufstehen, aber Shannon schob mich mit sanfter Gewalt zurück und schüttelte den Kopf. »Bleib sitzen«, sagte er. »Ruh dich erst einmal richtig aus. Wir haben Zeit genug.« Er runzelte die Stirn und fuhr in deutlich verärgertem Tonfall fort: »Vor dem Dunkelwerden wäre es zu riskant, weiterzufahren. Dieses verdammte Schiff ist wirklich im allerungünstigsten Augenblick aufgetaucht.«
    »Ich verstehe das alles nicht«, gestand ich. »Was soll das bedeuten – Eldekerk tot und wir schuld daran?«
    »Du«, korrigierte mich Shannon sanft und fuhr, so hastig, als hätte er etwas gesagt, was er eigentlich nicht hatte sagen wollen, fort: »Ich weiß es so wenig wie du, Robert. Vielleicht ein letzter Gruß unseres Freundes Tergard.«
    »Tergard ist tot«, erinnerte ich.
    »Möglicherweise ist einer seiner Männer entkommen.« Shannon zuckte mit einem Desinteresse, von dem ich sehr sicher war, dass er es nicht bloß heuchelte, die Achseln. »Dich eines Mordes zu bezichtigen, scheint mir eine ziemlich elegante Methode, dich aus dem Weg zu räumen. Aber das braucht uns alles nicht zu kümmern. Sobald die Sonne untergegangen ist, fahren wir zu der Bucht, die Eldekerk mir gezeigt hat, und schnappen uns Dagon. Und danach verschwinden wir auf Nimmerwiedersehen von dieser verdammten Insel.«
    Ich antwortete nicht darauf, sondern ließ mich zurücksinken, lehnte den Kopf gegen die raue Rinde eines Baumes und schloss für Sekunden die Augen. Shannons Worte hatten mir wieder den Grund in Erinnerung gerufen, aus dem wir überhaupt hierher gekommen waren, in dieses gottverlassene Kaff an der Ostküste Krakataus, von dem ich nicht einmal den Namen wusste.
    Das, was wir in der verlassenen Garnison erlebt hatten, hatte uns recht drastisch vor Augen geführt, wie naiv unser Vorhaben, einfach in Dagons unterirdisches Reich zu spazieren und ihm auf die Finger klopfen zu wollen, gewesen war.
    Im Grunde hatte es keiner von uns wirklich gewollt, vielmehr war es einfach so gewesen, dass wir beide nicht so recht weitergewusst hatten. Schließlich hatte Shannon vorgeschlagen, ein Boot zu besorgen und zu der verborgenen Bucht auf der anderen Seite der Insel hinauszufahren, in der Dagon Nacht für Nacht erschien, um sich mit den Meeresdämonen zu treffen.
    Der Gedanke führte mir schmerzhaft ins Bewusstsein, wie wenig wir im Grunde über die Wesen wussten, die die wahren Herren dieser Insel waren. Und wie aussichtslos unser Kampf …
    Ich kam nicht dazu, den Gedanken weiter zu verfolgen. Die Anstrengungen der letzten Stunden machten sich mit Macht bemerkbar und die Wärme, die selbst hier im Dschungel herrschte, tat ein Übriges. Ich schlief ein.
     
    »Trinken Sie das«, sagte Nemo. »Es wird Ihnen gut tun!« Er lächelte auffordernd, als Jennifer zögerte, nach dem Glas mit Portwein zu greifen, das er ihr hinhielt, und schließlich überwand das Mädchen seine Hemmungen, griff nach dem geschliffenen Kristallglas und nahm einen beachtlichen Zug daraus.
    »Danke«, sagte sie. »Sie haben Recht. Es tut wirklich gut.« Sie reichte Nemo das Glas zurück, schmiegte sich enger gegen das weiche Leder der Couch, auf der sie Platz genommen hatte, und zog die Beine an den Körper. Die Decke, die Nemo ihr gereicht hatte, verrutschte

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