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Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Titel: Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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verschwunden war. Knife musste die Biegung jetzt erreicht haben.
    »Knife?«, rief Joe.
    Keine Antwort. Aus der schattigen Tiefe der Schlucht wehte wieder das Kollern und Schaben heran und ohne dass Joe sagen konnte, warum, war an diesen Lauten irgendetwas, das ihn über die Maßen ängstigte. Von Knife war noch immer nichts zu hören.
    Plötzlich ertönte das Kollern erneut, viel lauter diesmal, dann hörte er einen dumpfen, berstenden Schlag, als hämmere irgendetwas mit Urgewalt gegen den Felsen. Joe spürte deutlich, wie der Boden unter ihm erzitterte.
    Ein Schuss peitschte, dann noch einer und noch einer und plötzlich gellte ein Schrei auf, so schrill und gellend, wie Joe noch nie zuvor in seinem Leben einen Menschen hatte schreien hören. Wieder krachten Schüsse, einer, zwei, drei, dann hörte er das helle Klicken, mit dem der Hammer auf die leere Patronenkammer schlug.
    Und dann brach der Schrei ab.
    Die Stille, die ihm folgte, war beinahe noch schlimmer.
    Eine Sekunde lang blieb Joe reglos und wie gelähmt im Sattel hocken, hin- und hergerissen zwischen Angst und dem Impuls, dem anderen zu Hilfe zu eilen. Dann schwang er sich aus dem Sattel, zerrte die Winchester aus dem Holster und rannte hinter Knife her. Er brüllte dabei seinen Namen. Aber er bekam keine Antwort.
    Nach wenigen Sekunden erreichte er die Biegung, hinter der sein Kumpan verschwunden war. Die Schlucht erweiterte sich hier zu einem gewaltigen, auf einer Seite offenen Talkessel und nach dem schattigen Halbdunkel, in dem sie die letzten zwei Stunden verbracht hatten, sah er im ersten Moment kaum etwas; das grelle Sonnenlicht blendete ihn.
    Aber das Wenige, was er erkannte, reichte aus, ihn vor Schrecken mitten im Schritt zurückprallen zu lassen.
    Knife lag wenige Schritte vor ihm im Sand.
    Oder vielmehr das, was von ihm übrig war.
    Plötzlich hörte Joe wieder das helle Schleifen. Ganz in seiner Nähe polterten Steine und abermals spürte er, wie der Boden unter seinen Füßen zu zittern begann.
    Joe sah auf – und erstarrte.
    Es war nicht nur Einbildung. Er spürte tatsächlich, wie sein Herz vor Schrecken aussetzte und dann wie ein Hammerwerk weiterraste. Eine eisige Hand schien seinen Rücken hinabzufahren, als er den Schatten sah, einen gigantischen schwarzen Umriss gegen das grell lodernde Auge der Sonne, riesig und böse.
    Joe begann zu schreien.
    Aber seine Schreie verhallten so ungehört wie die seines Kameraden. Und sie brachen ebenso abrupt ab, als sich die gewaltigen Kiefer der Bestie um ihn schlossen …
     
    Postlethwaites »Lager« bestand nur aus einem einzigen Zelt, kaum groß genug, um aufrecht darin zu stehen, einer mit Steinen abgegrenzten Feuerstelle und zwei herumgedrehten Kisten, von denen eine als Tisch und die andere als Stuhl diente. Und einem Maultier, in dessen Packtaschen sich eine Unmenge von Werkzeugen häuften.
    Wir hatten gut zwei Stunden gebraucht, das Lager am Fuße der Granitwand zu erreichen, denn das, was Postlethwaite in einem Anflug von britischem Humor als Weg bezeichnet hatte, war ein halsbrecherischer Saumpfad, auf dem wirklich nur eine Bergziege gemächlich hätte gehen können. Die Pferde hatten wir praktisch mit Gewalt dazu zwingen müssen, ihn hinunterzulaufen, und im Nachhinein kam es nicht nur mir wie ein Wunder vor dass keiner von uns abgestürzt war.
    Aber nicht nur Postlethwaites Lager befand sich am Fuße der Felswand. Wenige hundert Schritte daneben lag etwas, das mich den beschwerlichen Abstieg, unsere Verfolger und alles andere schlagartig vergessen ließ. Und nicht nur mich.
    Hätte ich nicht gewusst, worum es sich bei dem unförmigen Haufen schwarzen Stahles handelte, der kaum fünfhundert Yards von Postlethwaites Zelt heruntergekracht war und einen mannstiefen Krater in den hartgebackenen Wüstenboden geschlagen hatte, ich hätte es nicht erraten.
    Die Lok war so zertrümmert und gestaucht, als hätte einer der GROSSEN ALTEN sie in die Tentakel bekommen. Nichts an ihr erinnerte mehr an das stolze Stahlross, mit dem wir Frisco verlassen hatten. Es war nur noch ein Haufen Schrott, zertrümmert, zermalmt und immer wieder gestaucht und zerborsten, bis sie zu einem surrealistischen Etwas ohne bestimmte Form geworden war.
    Die Trümmer mussten im Umkreis von zwei Meilen niedergeregnet sein. Postlethwaite hatte mehr als nur Glück gehabt, nicht von einem der zentnerschweren Stahlgeschosse erschlagen zu werden, die den Boden wie schwarzer Granatenregen aufgewühlt hatten.
    Keiner von uns

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