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Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen

Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen

Titel: Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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er nichts. Wenn dies alles hier vorüber ist, dachte er, werden wir über Bruder Reynaud de Maizieres reden müssen. Sein Fanatismus ist gefährlich.
    Schweigend gingen sie nebeneinander her durch einen schier endlosen, nur schwach erhellten Gang; einen von zahllosen, gleichförmigen Gängen, die das Pariser Templerkapitel – das gleichzeitig auch das Hauptquartier dieses geheimen Ordens darstellte – durchzogen. Wer das Gebäude von außen gesehen hätte, dem wäre nichts Außergewöhnliches daran aufgefallen; abgesehen von seiner Größe vielleicht. Es war ein riesiger Bau, reich verziert mit Stuckarbeiten und steinernen Skulpturen. Er nahm einen ganzen Häuserblock ein und war an seiner höchsten Stelle neun Stockwerke hoch.
    In seinem Innern war das Hauptquartier ein Labyrinth aus buchstäblich Tausenden von Räumen und Sälen, zahllosen Gängen und Korridoren und Treppenfluchten. Und dieses Labyrinth setzte sich tief in den Erdboden hinein fort. Selbst Reynaud de Maizieres, der nicht das erste Mal hier weilte, war erstaunt, wie endlos tief sich die eng gewundene steinerne Treppe in die Erde bohrte, die Jean Balestrano ihn hinabführte. Längst hätten sie das dreifache Kellerstockwerk über sich zurückgelassen, aber noch immer folgte eine Stufe der anderen, ein Absatz dem nächsten, bis sie endlich in einem winzigen, halbrunden Raum mit kuppelförmiger Decke befanden, der von einer einzelnen blakenden Fackel erhellt wurde.
    Die einzige Tür, die es in der winzigen Kammer gab, wurde geöffnet, kaum dass sie die letzte Stufe hinter sich gebracht hatten und ein schweigender Mann in der weißen Uniform der Tempelherren lud sie mit einer Handbewegung ein, näher zu treten.
    Reynaud de Maizieres sah sich verwirrt um. Natürlich hatte er geahnt, dass er längst nicht alle Geheimnisse des Templerordens kannte, auch wenn er sich zu den engsten Vertrauten Jean Balestranos zählen konnte. Aber diese finsteren Gewölbe, die von Schatten und drückender Schwüle und dem Geruch nach faulendem Wasser erfüllt waren und deren schimmelbewachsenen Wände das rote Licht der Fackeln aufzusaugen schienen, erfüllten ihn mit Furcht.
    Sie mussten eine halbe Meile durch den niedrigen Stollen gelaufen sein, bis Balestrano abermals stehen blieb und auf eine Tür deutete, die sein vorderes Ende abschloss. Reynaud de Maizieres fiel auf, wie überaus massiv sie war: aus oberschenkelstarken Bohlen gefertigt und mit gewaltigen Nägeln zusammengehalten, erschien sie ihm stabil genug, selbst einem Kanonenschuss zu widerstehen. Was mochte sich hinter dieser Tür verbergen?
    »Ich muss dich noch einmal bitten, mit niemanden über das zu reden, was du jetzt sehen wirst, Bruder Reynaud«, sagte Balestrano ernst. In seinen Augen stand ein Ausdruck, der Reynaud de Maizieres schaudern ließ. Ohne ein Wort nickte er.
    »Das, was ich dir zeigen werde, wird dich erschrecken«, fuhr Balestrano fort. »Und vielleicht wirst du an der Richtigkeit dessen zweifeln, was du erleben wirst. Doch du musst gehorchen. Glaube mir, ich habe es mir gut überlegt, ausgerechnet dir diese Aufgabe zu übertragen, doch nach dem unerklärlichen Selbstmord Bruder Henris bist du der Einzige, der die Kraft hat, sie zu bewältigen.« Er lächelte, wandte sich um und hob die Hand und wieder wurde die Tür geöffnet, als sie darauf zutraten.
    Sie wurden von einer ganzen Abteilung weiß gekleideter Tempelritter erwartet. Balestrano nickte den Männern flüchtig zu, sagte jedoch kein Wort, sondern wartete nur, bis die Wächter die Tür hinter ihm und Reynaud de Maizieres wieder sorgsam verschlossen hatte, ehe er weiterging und schließlich vor einer weiteren, sehr niedrigen Tür stehen blieb. Mit einer Handbewegung bedeutete er Reynaud de Maizieres, an seine Seite zu treten.
    Der Templer gehorchte.
    Die Tür war nur eine von vielen, die die Wände des nach Moder und Fäulnis riechenden Ganges durchbrachen, aber im Gegensatz zu den meisten anderen stand sie nicht offen, sondern war mit einem übergroß erscheinenden Riegel verschlossen und aus den gleichen massiven Bohlen gefertigt, wie die am Anfang des Ganges. In Kopfhöhe war ein schmales, zusätzlich vergittertes Fensterchen in das steinharte Holz geschnitten worden, durch das Reynaud de Maizieres jetzt blickte.
    Was er sah, ließ ihn zornig die Luft einsaugen. Der Raum auf der anderen Seite der Tür war eine Zelle; ein Kerker, gerade drei mal drei Schritte groß und leer bis auf einen dreibeinigen Tisch und ein schmales, mit

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