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Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen

Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen

Titel: Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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alles verschwand von einer Sekunde auf die andere und ich glaubte mich auf einer riesigen, vollkommen leeren Ebene zu befinden. Leer bis auf ein gewaltiges Netz, schimmernd wie versponnenes Silber.
    Das Netz einer Spinne.
    Ich war in dem Netz gefangen, verstrickt in die klebrigen Fäden, die nicht sehr viel dicker als ein Haar waren, mich aber wie stählerne Taue festhielten.
    Und von überallher kamen die Spinnen heran.
    Keine Taranteln mehr, sondern widerliche, gigantische Dinger mit Leiben so groß wie aufgedunsene Fußbälle, Beine so lang wie mein Unterarm und rasiermesserscharfen Fängen, die gierig klapperten. Mit unglaublicher Schnelligkeit turnten sie an den straff gespannten Seilen des Netzes heran, kamen von allen Seiten auf mich zu. Ich war mir der Tatsache vollkommen bewusst, dass dies alles nicht Wirklichkeit war, nur eine Illusion, der Wahnsinn Necrons, der mich mit den schlimmsten Schrecken meines Unterbewusstseins konfrontierte, aber dieses Wissen nutzte rein gar nichts, denn ich sah die Spinnen, hörte das Rasseln und Zischeln ihrer behaarten Beine, konnte ihren Geruch riechen, spürte, wie das Netz unter meinem Gewicht zu erzittern begann, als ich mich hin und her warf. Ich schrie so laut und gellend, dass meine Kehle zu zerreißen schien, zerrte mit aller Kraft an den klebrigen Fäden des gigantischen Netzes und verstrickte mich so nur noch tiefer darin. Die Spinnen kamen näher, näher und näher …
    Sie erreichten mich nicht.
    Eine Hand ergriff die meine, irgendetwas tastete nach meinem Geist und schirmte ihn ab und der Spuk erlosch so übergangslos, wie er gekommen war. Mit einen keuchenden Schrei fiel ich neben Shadow auf die Knie, schlug die Hände vor die Augen und versuchte mich mit aller Gewalt zur Ruhe zu zwingen.
    Es war alles nur eine Illusion!, dachte ich verzweifelt. Nur eine Illusion! Ein Trugbild!
    Immer und immer wieder hämmerte ich mir diese Worte ein und ganz allmählich begann sich mein Herzschlag zu beruhigen.
    Aber mit dieser Ruhe kam auch ein neuer Schrecken daher. Shadow hatte mich zum zweiten Mal vor dem tödlichen Einfluss von Necrons Wahnsinnsschirm gerettet. Aber für den Bruchteil einer Sekunde, als sich unsere Finger berührt hatten, hatte ich in ihren Geist gesehen und was ich dort erblickt hatte, war fast noch schlimmer gewesen als die Visionen, die mich quälten. Vielleicht, weil ich diesen Anblick niemals erwartet hatte.
    Mühsam sah ich auf. Shadows Augen waren weit vor Entsetzen und ich begriff, dass sie wissen musste, was ich erlebt hatte.
    Aber ich kam nicht dazu, auch nur ein Wort hervorzubringen, denn der Wahnsinn hatte keinesfalls ein Ende. Im Gegenteil. Er schien erst zu beginnen. Die tödlichen Nebel hatten sich zurückgezogen, aber fast im gleichen Augenblick platzten die beiden Lavatürme wie unter unsichtbaren Hammerschlägen auseinander und aus ihrem Innersten quollen die entsetzlichsten Wesen, die ich jemals gesehen hatte; groteske, mehr als zwei Meter große Karikaturen menschlicher Gestalten, vierarmige, grün geschuppte Dinger ohne Gesichter, die nur aus Zähnen und Klauen zu bestehen schienen.
    Sitting Bull, der den neu aufgetauchten Angreifern am nächsten war, zerrte seinen Tomahawk aus dem Gürtel und ging beherzt auf das erste der insgesamt vier Scheusale los. Das Ungeheuer taumelte, als die steinerne Klinge der Waffe seine Schulter traf. Aber anstatt zusammenzubrechen oder wenigstens zurückzutorkeln, schlug es mit dem anderen Arm nach Sitting Bull, prellte ihm die Waffe aus der Hand und schleuderte ihn mit dem nächsten Hieb zu Boden. Mit einem triumphierenden Kreischen setzte es ihm nach, die Krallen zum entscheidenden Hieb erhoben.
    Wieder war es Shadow, die Sitting Bull rettete. Ohne einen Laut stürzte sie vor, umschlang die Bestie von hinten mit den Armen, riss sie in die Höhe und schleuderte sie davon. Das Ungeheuer prallte gegen eines der anderen Monster und riss es mit sich von den Füßen.
    Aber es war nur eine kurze Atempause, denn schon stürmten die beiden anderen Bestien heran. Shadow stellte sich einer von ihr in den Weg, während ich meinen Stockdegen aus der Hülle zerrte und mich dem vierten Angreifer stellte.
    Er war ungefähr so aussichtsreich wie der Versuch, einen wütenden Elefantenbullen mit einer Kuchengabel aufhalten zu wollen. Das Monstrum walzte heran, rannte geradewegs in meinen Degen hinein – und lief weiter. Die Spitze meiner Waffe vermochte seine Schuppenhaut nicht einmal zu ritzen! Der Degen bog sich

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