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Hexer-Edition 18: Endstation Hölle

Hexer-Edition 18: Endstation Hölle

Titel: Hexer-Edition 18: Endstation Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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und nummerierte sie. In dieser Zeit holte seine Begleitung ihn wieder ein: ein Diener mit der Zeltausrüstung, eine Frau und zwei Kinder. Die Kinder schwiegen, denn der Mund war ihnen längst ausgetrocknet. Auch die Frau sagte nichts mehr, nur manchmal schlug sie die Kapuze ihres Gewandes zurück und enthüllte ein schön geschnittenes, gebräuntes Gesicht und eine blonde Lockenfülle bis auf den Rücken hinab.
    Sie trat zu ihrem Mann. »Wie lange noch?«, fragte sie. »Wann kehren wir zurück nach Suez?«
    »Ja, ja, ja«, sagte der Mann, klein, wohlbeleibt und gedanklich abwesend. Er reichte ihr und den Kindern etwas zu trinken und beugte sich dann wieder über seine Instrumente. Nach einer Weile sah er auf. »Es ist noch nicht der Beweis«, sagte er und der Diener schrieb seine Worte eifrig mit. »Wir müssen noch weiter. Wir gehen bis zur Oase Gumrah, von dort weiter in Richtung Akaba. Es ist kein Problem. Wir werden uns in der Oase einen Führer und Kamele mieten!«
    »Aber warum um alles in der Welt?«, rief die Frau aus. »Weißt du denn, was du da tust, Erich?«
    »Ja, mein Täubchen. Ich bin auf der Spur eines der größten Geheimnisse der Menschheit. Ich werde beweisen, dass sie da waren!«
     
    Die indischen Regenwälder besaßen ein Eigenleben voller Geheimnisse und Überraschungen. Mit den Stunden gewöhnten sie sich daran und Chavanda war ihnen ein guter Führer. Kein einziges Mal verloren sie die Orientierung, folgten ihm bergauf und bergab, über Flussläufe und durch sumpfige Senken.
    Sie begegneten Schlangen, die wie Lianen von den Bäumen hingen und auf ein geeignetes Opfer warteten, um es zu umschlingen und dann mit der Kraft ihres Körpers zu zerdrücken oder es durch einen Biss zu lähmen und zu töten. Das Fauchen kleinerer Raubkatzen erklang ab und zu und die Pferde scheuten bei solchen Gelegenheiten und gehorchten erst dann wieder, wenn Sringh ihnen ein bestimmtes Wort zurief.
    Im Halbdunkel lauerten Spinnen und warfen sich auf die Reiter herab oder seilten sich an einem Faden auf die Rücken der Pferde. Vögel begannen einen ohrenbetäubenden Lärm zu machen und in einem Sumpf, den sie gerade betreten hatten, geriet die Oberfläche in Wallung, schoben sich zwei Krokodile durch den Schlick, blickten kurz auf und schossen dann wie Pfeile auf die Reiter zu, die ihre Pferde herumrissen und in heftigen Sprüngen ans sichere Ufer zurückkehrten. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als die Senke zu umreiten.
    Chavanda hatte aus einer seiner Satteltaschen eine Machete hervorgezaubert, eines jener wuchtigen Haumesser, mit denen man zwei Rindern gleichzeitig den Nackenwirbel durchschlagen konnte … wenn man Rowlf hieß. Mit der Machete räumte der junge Inder alle Schlingpflanzen, Äste und sonstigen Hindernisse aus dem Weg. Die Umgebung, bisher in leichte Düsternis getaucht, verschwamm immer mehr und wurde von der abendlichen Dämmerung verschluckt. Sringh zügelte Chendor und hob die rechte Hand.
    »Rauch, Howard-Sahib«, flüsterte er. »Es riecht nach Rauch!«
    Das mussten sie sein. Bestimmt hatten sie Fogg eingeholt.
    Howard war sich sicher, dass das zutraf. Es hätte eine Gruppe von Jägern oder anderen Reisenden sein können, oder Inder, die sich auf dem Weg nach Westen befanden, um in der Großstadt Geld zu verdienen. Aber nein, alle diese Möglichkeiten kamen nicht in Frage und Howard fragte sich, warum das so war, warum seine Überzeugung keine andere Möglichkeit zuließ. War es die Nähe eines SIEGELS? Spielte er unbewusst seine Fähigkeiten aus, die er im Lauf seines Trainings als Templer aktiviert hatte?
    »Absteigen!«, sagte Lovecraft und schwang sich von Fujars Rücken. Der Boden unter seinen Stiefeln schmatzte. Längst hatten die Schuhe jeden Glanz verloren und zeigten deutliche Spuren der langen Reise, Risse im Oberleder und Dreck von den Sohlen bis zu den Knöcheln. Auch die Enden der Hosenbeine hatten ihren Teil abbekommen und strotzten von einer Unzivilisiertheit, die jedem Stadtmenschen ein deutliches Naserümpfen entlockt hätte.
    »Wo ist es genau?«, wollte der Amerikaner wissen.
    »Seitlich nach links«, hauchte Chavanda. »Etwa eine halbe Meile entfernt. Das Gelände muss leicht bergauf führen, sonst würden wir den Rauch nicht so deutlich riechen!«
    Howard roch überhaupt nichts und Rowlf schnüffelte vergebens und gab es schließlich auf, die Nase ständig nach oben zu recken. Er fasste Sluvah am Zügel und setzte sich hinter dem Inder in Bewegung.
    Chavanda Sringh

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