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Hexer-Edition 18: Endstation Hölle

Hexer-Edition 18: Endstation Hölle

Titel: Hexer-Edition 18: Endstation Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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war für Howard der letzte Beweis, dass alles so war, wie er es vermutet hatte. Fogg hatte den Auftrag erhalten, etwas in Sicherheit zu bringen. Eine andere, konkurrierende Gruppe oder Macht hatte einen Shoggoten geschickt, um Howard dies mitzuteilen. Sie hatten keine andere Wahl gehabt, als der Spur zu folgen, wenn sie nicht Gefahr laufen wollten, dass das SIEGEL in falsche Hände fiel.
    Es ist das SIEGEL. Es steckt in einem Beutel!
    Howard wusste nicht, ob es seine eigenen Gedanken waren, aber er wiederholte die beiden Sätze immer wieder, während er den Hang entlangrannte auf die Kante zu, hinter der Phileas Fogg verschwunden war.
    »Bleiben Sie stehen!«, schrie er. »Ich will Ihnen doch nichts tun!«
    Hufschlag klang auf. Chavanda und Rowlf kamen herangeprescht. Rowlf warf ihm Fujars Zügel zu und Howard sprang in den Sattel. Er jagte das Tier die Hügelformation hinauf bis auf den Kamm. Noch war es nicht völlig dunkel geworden und der Blick reichte bis zum nächsten Waldrand. Der Hügel besaß keine Büsche, nur Gras. Niemand konnte sich darauf verstecken und dennoch war von Phileas Fogg und seinem Diener weit und breit nichts zu sehen.
    Howard zügelte den Rappen. Er wartete, bis seine Begleiter aufgeholt hatten, dann deutete er an den Flanken der Formation abwärts.
    »Es muss hier eine Höhle geben oder eine Kuhle. Wir suchen sie. Weit können sie nicht sein!«
    Er wendete das Pferd und sprengte den Hügelkamm entlang.
    In diesem Augenblick begann sich der Boden unter dem Pferd zu bewegen …
     
    Mr. Phileas Fogg hatte den Rock abgelegt und widmete sich der Betrachtung der Umgebung. Es war früher Nachmittag und Passepartout folgte seinem Tun mit befremdetem Blick. Er nahm den Rock auf und bürstete ihn und irgendwie geriet seine Hand dabei in die linke Rocktasche, wo der Beutel mit dem geheimnisvollen Inhalt ruhte, den der Diener als Urheber der seltsamen Verwandlung ansah, die mit seinem Herrn vorgegangen war. Die Finger berührten das schwarze Leder, während die andere Hand mit der Bürste den Rock ausbeulte.
    Im gleichen Moment fuhr Fogg herum. Seine Augen leuchteten zornig auf. Mit langen Schritten eilte er herbei, riss Passepartout den Rock aus der Hand und hängte ihn sich um die Schultern.
    »Finger weg! Du weißt, worum es geht!«, schrie er seinen Diener in einem Ton an, den dieser noch nie von ihm gehört hatte. Wie ein Racheengel stand Phileas Fogg über ihm und er hätte den braven Diener um ein Haar geschlagen, wenn Passepartout nicht zurückgewichen wäre. Er murmelte eine Entschuldigung, doch Fogg ging nicht darauf ein.
    »Mach Feuer!«, sagte er, als sei nichts gewesen. »Wir werden bis morgen früh rasten!«
    Passepartout starrte ihn mit offenem Mund an, als habe er den Verstand verloren. Dann wandte er sich rasch ab und beeilte sich, den Auftrag auszuführen. Er verschwand am Waldrand, um trockenes Holz für ein kleines Feuer zu suchen. Mr. Fogg hörte nicht, wie er sich dabei immer wieder einredete, dass sein Herr unter einem verderblichen und gefährlichen Einfluss stünde.
    »Der Beutel muss vernichtet werden«, murmelte Passepartout und überlegte, ob es ausreichen würde, ihn einfach ins Feuer zu werfen.
    Phileas Fogg schritt zum selben Zeitpunkt hinüber zum Hügelkamm und untersuchte den Boden. »Wir sind richtig«, stellte er leise fest. »Das ist der Ort.«
    Er nahm den Beutel aus der Rocktasche und hielt ihn sich gegen die Stirn. Es war, als empfange er fremde Gedanken, die seine eigenen infizierten. Er dachte in anderen Bahnen als früher und sie waren nicht kühl und überlegt, wie es seiner Natur entsprach, eher aufbrausend und herrisch mit einer Spur Zügellosigkeit und Ungeduld. Und darin verbarg sich ein starker Impuls, von dem er genau wusste, dass er ihm gefährlich werden konnte. Es war der Impuls der Angst.
    Wovor hatte er Angst? So sehr er sich auch bemühte und sein Gewissen erforschte, er hatte es nicht sagen können. Er wandte sich um, steckte den Beutel ein und kehrte zurück auf die Lichtung. Wortlos beobachtete er seinen Diener beim Entfachen des Feuers und dieser sah ebenso wortlos an ihm vorbei. Anschließend holte er aus den Satteltaschen einen kleinen Imbiss und danach wurde das Schweigen fortgesetzt, bis die Dämmerung kam und sich die Dunkelheit ankündete.
    Und dann kamen sie. Er hatte sie weder gehört noch gespürt. Plötzlich war der Verfolger da, stand am Feuer. Fogg sprang auf, weil er erkannte, dass dieser Mann wirklich hinter ihm her war. Bei

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