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Hexer-Edition 18: Endstation Hölle

Hexer-Edition 18: Endstation Hölle

Titel: Hexer-Edition 18: Endstation Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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das Gefühl von Feuchtigkeit und Kühle, das die Wärme verdrängte, die er mit dem Guten gleichsetzte.
    Ein Traum? Er zweifelte in dem Augenblick, in dem etwas auf harten Untergrund stieß und ihm das Vorhandensein eines Körpers vorgaukelte. Alles in ihm wehrte sich gegen den Eindruck, doch er verschwand nicht und die kühle Luft, die in seine Lungen eindrang, rief ihn rascher in die Wirklichkeit zurück, als es ihm lieb sein mochte. Sein Verstand begann klarer zu arbeiten, er signalisierte ihm Leben und Wirklichkeit und der Träumer fragte sich, was Traum und was Wahrheit war. Das Gefühl für den Körper kehrte endgültig zurück und er bewegte den Kopf und wälzte sich auf dem feuchten Untergrund herum. Seine Hand fuhr über das Gesicht und er schlug die Augen auf.
    Er sah eine Fackel, die zwei Gestalten beleuchtete.
    Rowlf! Chavanda!, dachte er im ersten Augenblick. Dann erkannte er seinen Irrtum und verzog schmerzgepeinigt das Gesicht, als eine der beiden Gestalten einen lang anhaltenden Schrei ausstieß, von dem er nicht wusste, was er bedeutete. Er warf sich in dem Bewusstsein einer Gefahr herum, aber hinter ihm war nur das Dunkel einer Höhle und auf dem Boden lagen die reglosen Körper zweier Menschen.
    Howard Lovecraft kam auf die Knie hoch und beugte sich nach vorn. Er tastete über Rowlfs großflächiges Gesicht, dessen Nasenspitze leicht zu zucken begann. Auch Chavanda Sringh, der junge Inder, bewegte sich. Howard atmete erleichtert auf. Sie waren am Leben.
    Unsinn! Der Gedanke fraß sich in ihm fest. Sie konnten nicht leben. Sie waren von Fogg und seinem Diener in einen Hinterhalt gelockt worden. Die Erde hatte sich unter ihnen geöffnet und sie waren in die Tiefe …
    Howard erhob sich vorsichtig. Seine Glieder waren heil; er konnte nicht einmal einen Kratzer oder eine Hautabschürfung feststellen. Seine Kleider waren nur dreckig, wie auch sein Gesicht und die Haare. Er stützte sich an der Wand der Höhle ab und betrachtete seine Gefährten, die langsam zu sich kamen.
    »Es ist gut«, sagte er leise. »Wir haben es überstanden!« Er kniete wieder neben Rowlf nieder und strich ihm die Haare aus der Stirn. Er fragte sich, wo sie hier waren, ob sie sich in einer Höhle unter dem Einbruch befanden und wie sie gerettet worden waren. Hatte es sich bei ihrem Erlebnis lediglich um eine Halluzination gehandelt?
    Howard glaubte es nicht. Er dachte an Phileas Fogg und die Mächte, die mit dem Weltreisenden im Bund standen. Es waren bösartige Mächte, und wenn Necron nicht bereits tot gewesen wäre, dann hätte er ihn als den heimlichen Auftraggeber im Verdacht gehabt.
    Aber Necron war nicht der Einzige gewesen, der dem Bösen diente. Da gab es mit Sicherheit noch andere, und immer wieder gelang es einzelnen von ihnen, an den Schranken jenes furchtbaren Geheimnisses zu zerren, das die Erde tief in ihrem Schoß beherbergte. Immer wieder gelang es einzelnen Kreaturen, einen Weg an die Oberfläche und in die Freiheit zu finden und sie beantworteten diese Freiheit mit der Versklavung anderer Lebewesen.
    »Howard!« Rowlf stemmte sich ächzend auf die Ellbogen hoch und blickte den Freund fragend an. »Was is’n das? Sin’mer nich’ tot?«
    Lovecraft schüttelte beruhigend den Kopf und reichte Rowlf die Hand, an der sich der Hüne in sitzende Stellung hinaufzog.
    »Man könnte sagen, dass wir mit einem blauen Auge davongekommen sind. Vorerst. Kümmerst du dich ein wenig um Chavanda? Der Junge wird größere Mühe haben als wir, das alles zu verkraften!«
    Rowlf warf einen forschenden Blick auf die beiden Gestalten mit dem Kienspan, dann beugte er sich über den Inder und rüttelte ihn an der Schulter.
    »Wach auf, Jüngelchen«, brummte er. »Die Fahrt is’ vorbei!«
    Howard wandte sich ab und trat zu den beiden Fremden. Es waren Inder, ein junger und ein alter. Der Greis zog augenblicklich Howards ganze Aufmerksamkeit auf sich. Schulterlange, schlohweiße Haare rahmten das asketische Gesicht ein, das von einer langen Nase und einem sanften Mund beherrscht wurde. Das Auffälligste jedoch waren die Augen, blaue, runde Murmeln mit weißen Flecken darin. Der Mann war blind und er hielt die Hand des Jungen. Die Brust unter dem grauen Gewand hob und senkte sich und er öffnete den Mund und sagte in fließendem Englisch: »Willkommen, Mr. Lovecraft. Es ist eine Ehre für mich, den Time-Master des Templerordens als Gast in meiner bescheidenen Höhle zu haben. Ich bin Rajniv Sundhales. Der Name wird Ihnen noch bekannt

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