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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Besonderes, denn Howard befand sich auf einer belebten Straße und das rauschende Fest dort drüben hatte zusätzlich Scharen von Neugierigen und Gaffern angezogen. Aber etwas an dieser Bewegung war … anders.
    Howard drehte sich herum, presste die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und versuchte die nachtschwarze Dunkelheit hinter sich zu durchdringen. Nach dem Anblick des strahlend hell erleuchteten Hotels fiel es ihm doppelt schwer.
    Trotzdem erkannte er nach einigen Augenblicken eine Gestalt: schmal, in einen dunklen, fließenden Umhang gekleidet und mit sehr langem, sehr hellem Haar. Eine Frau. Sie stand wenige Schritte hinter ihm, an die Wand gelehnt und in sonderbar verkrampfter Haltung.
    »Ist … ist Ihnen nicht gut?«, fragte er. Zögernd trat er auf die nur schattenhaft erkennbare Gestalt zu, warf noch einmal einen Blick zum Hotel hinüber und machte einen weiteren Schritt.
    »Mylady?«, sagte er noch einmal.
    Ein halblautes, sehr gequält klingendes Stöhnen antwortete ihm. Plötzlich begriff Howard, dass mit der Frau hinter ihm wirklich etwas nicht stimmte. Sie war keine Neugierige, die hergekommen war, um das Brautpaar anzugaffen.
    »Kann ich Ihnen helfen, Ma’am?«, fragte er noch einmal.
    Das Stöhnen wiederholte sich. Die Gestalt wankte, krümmte sich wie unter Schmerzen und versuchte einen Schritt in seine Richtung zu tun.
    Howard konnte gerade noch hinzuspringen, als sie stürzte.
    Seine Besorgnis wich jähem Schrecken. »Was ist mir Ihnen?«, keuchte er. »Was -« Er verstummte, als er die Gestalt genauer erkannte, die in seinen Armen zusammengebrochen war.
    Es war eine junge Frau von undefinierbarem Alter. Ihr Haar hatte die Farbe reinen Goldes (und ja, dachte Howard verblüfft, es fühlte sich auch so an!), und ihr Gesicht …
    Es war absurd. Auf der einen Seite war Howard vollkommen sicher, diese Frau noch nie im Leben gesehen zu haben – ein Gesicht wie dieses vergaß niemand, der es einmal gesehen hatte – auf der anderen Seite aber war etwas unglaublich Vertrautes an ihren Zügen.
    Dann sah er noch etwas, das ihn zutiefst erschreckte.
    Die Frau war von sehr schlankem Wuchs, aber sie war auch sehr schwanger …
    Seine Hände, die sie hielten, berührten ihren Leib und ganz plötzlich wusste er, warum sie zusammengebrochen war.
    »Um Gottes willen!«, keuchte er. »Mylady, Sie -«
    »Nicht …«, unterbrach ihn die junge Frau. »Reden Sie … nicht, Howard. Wir haben … keine Zeit.«
    »Howard?«, wiederholte Howard verstört. »Sie kennen mich?«
    Die Frau versuchte zu lächeln, aber der Schmerz machte eine Grimasse daraus. »Wir kennen uns … gut«, stöhnte sie. »Aber das spielt jetzt … keine Rolle mehr. Wir müssen …«
    »Sie müssen schnellstens ins Hospital«, unterbrach sie Howard bestimmt. Zum Teufel, er hatte wahrlich andere Sorgen, als sich um ein unvernünftiges junges Ding zu kümmern, das ausgerechnet hier und jetzt ein Kind bekommen musste!
    Aber er konnte sie auch nicht einfach liegen lassen.
    Behutsam ließ er die junge Frau gegen die Wand sinken, überzeugte sich davon, dass sie aus eigener Kraft stand, und deutete über die Straße.
    »Ich werde mir eine der Kutschen ausleihen«, sagte er. »Halten Sie es einen Moment allein aus?«
    »Natürlich«, stöhnte die junge Frau. »Bitte be … beeilen Sie sich, Howard. Es ist … fast Mitternacht.«
    »Natürlich«, sagte Howard, der jetzt überhaupt nichts mehr verstand. Wahrscheinlich hatte sie Fieber, überlegte er, und redet wirr. Trotzdem fuhr er auf dem Absatz herum, eilte mit weit ausgreifenden Schritten über die Straße und hielt auf das erste Fuhrwerk zu, das er sah; eine Prachtkalesche, deren Fahrer ihn mit einer Mischung aus dienstbotenmäßiger Verachtung und Neugier ansah.
    »Sir?«, fragte er näselnd. »Was -«
    Howard sprang kurzerhand auf den Kutschbock hinauf. Seine Hand glitt unter den Rock und kam mit einem ganzen Bündel zusammengerollter Fünf-Pfund-Noten wieder zum Vorschein. »Ich brauche den Wagen!«, sagte er. »Schnell.«
    Der Mann zögerte. In seinen Augen blitzte es gierig auf, als er die Banknoten sah, aber er war deutlich hin und her gerissen zwischen Gier und Pflichtbewusstsein.
    Das Pflichtbewusstsein siegte.
    »Das geht nicht, Sir«, sagte er mit einem bedauernden Blick auf das kleine Vermögen in Howards Hand. »Der Wagen gehört mir nicht. Aber ich bin dafür -«
    »Verdammt, das weiß ich selbst!«, unterbrach ihn Howard wütend. »Aber dort drüben liegt eine schwangere junge

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