Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II
er. »Die berühmte Zeitmaschine.« Er sah kurz zu George auf. »Sie haben sie gebaut, nicht wahr?«
George schwieg noch immer. Aber es fiel ihm jetzt sichtlich immer schwerer, die Beherrschung zu wahren.
»Ich muss Ihnen dazu gratulieren«, fuhr der Vernichter fort. »Ein prachtvolles Stück. Und eine geniale Konstruktion. Sie hat uns sehr viele unserer Diener gekostet. Und uns mehr Schwierigkeiten bereitet als alles andere.«
»Danke«, sagte George gepresst. »Aber es wäre mir lieber, wenn Sie Ihre Komplimente für sich behielten.«
»Aber ich meine es ehrlich«, antwortete der Vernichter in fast verletztem Tonfall. »Sie und ich stehen auf verschiedenen Seiten, Mr. Wells, aber trotzdem respektiere ich Sie.«
»Vielen Dank«, sagte George verächtlich. »Ich verzichte auch auf Ihren Respekt.«
Der Mann mit Robert Cravens Gesicht schien noch etwas sagen zu wollen, schüttelte aber dann nur den Kopf und wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Maschine zu. Schließlich riss er sich mit einem Ruck davon los und drehte sich herum. »Geht!«, sagte er. »Lasst uns allein!«
Die Worte galten seinen dämonischen Begleitern. Im ersten Moment reagierten die Geschöpfe nicht einmal und wenn ihre starren Fischgesichtern überhaupt dazu in der Lage waren, ein Gefühl auszudrücken, so waren es Überraschung, Unglauben und Schrecken, die Howard darauf las. Doch dann wiederholte der Vernichter seinen Befehl und die TIEFEN WESEN wandten sich eines nach dem anderen um und verließen den Salon. Nur vier von ihnen, die mit beidseitig geschliffenen Schwertern und langen Spießen bewaffnet waren, blieben zurück. Der Vernichter seufzte. »Ja, das ist mein Fluch«, sagte er. »Diese vier sind so etwas wie meine Leibwache, dazu bestimmt, in jeder Sekunde auf mich aufzupassen.« Die Worte waren an Howard gerichtet und sie klangen beinahe wie eine Entschuldigung.
Wieder drehte sich der Vernichter zu der Zeitmaschine um und strich wie liebkosend mit den Händen über die Armaturen. »Sagen Sie, Mr. Wells«, fragte er, »funktioniert sie noch?«
George schwieg.
»Also ja«, fuhr der Vernichter fort. »Wenn auch nur noch in eine Richtung, wie ich annehme.«
Es gelang George nicht völlig, seine Überraschung zu verbergen, und auf den Zügen des jungen Mannes mit der weißen Strähne im Haar breitete sich ein Lächeln aus. »Es ist schade, dass wir nicht eher Gelegenheit hatten, uns über das Wesen der Zeit zu unterhalten«, sagte er. »Auch ich verstehe mich ein wenig darauf, wissen Sie? Es hätte sicher Spaß gemacht, unser Wissen auszutauschen.« Sein Lächeln erlosch wie abgeschnitten und er wandte sich wieder an Howard.
»Ein guter Freund meines Vaters«, sagte er leise. »Dann müssen Sie Howard sein.«
»Das stimmt«, sagte Howard. »Und wie ist Ihr Name? Ich meine – es ist etwas lästig, Sie immer nur den Vernichter nennen zu müssen.«
»Das ist richtig«, antwortete der junge Mann. »Wenngleich mir die Bezeichnung schmeichelt, wie ich gestehen muss. Mein Name ist Joshua. Erzählen Sie mir von meinem Vater.«
Howard war völlig überrascht. Glaubte dieser Mann, der vor ihren Augen das Heer angeführt hatte, das die letzte Bastion der freien Menschen überrannte, tatsächlich, dass dies der richtige Moment war, um Konversation zu machen?
»Ich wüsste nicht, was ich mit Ihnen zu bereden hätte«, sagte er. Der Hass, der in seinen Worten mitschwang, erschreckte ihn fast selbst. »Das Einzige, was Sie wissen sollten, ist vielleicht, dass Sie Ihrem Vater so unähnlich sind, wie es nur geht. Sie sehen aus wie er, aber das ist wirklich schon alles.«
Joshua wirkte ehrlich betroffen. »Es schmerzt mich, wenn Sie das wirklich glauben«, sagte er. »Ich habe meinen Vater nie kennen gelernt, wissen Sie? Das heißt, nicht so, wie ich das wollte. Ich habe mir immer gewünscht, ich hätte es, aber das Schicksal hat es nun einmal nicht anders gewollt.«
»Das Schicksal?« Howard lachte bitter. »Nun, wenn Sie es so nennen wollen.«
»Sie nicht?«, erwiderte Joshua.
Howard wusste, dass er sich mit diesen Worten vermutlich um Kopf und Kragen redete, aber er hatte nicht mehr die Kraft, sich weiter zu beherrschen. »Sie sind ein Ungeheuer, Joshua«, sagte er. »Sie wollen wissen, wie Ihr Vater war? Ich kann es Ihnen sagen, mit wenigen Worten sogar.« Er hob anklagend den Arm und deutete auf die Tür, hinter der sich der verwüstete Raum erstreckte. »Gehen Sie hinaus und sehen Sie sich um«, fuhr er erregt fort. »Sehen Sie sich
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