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Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Titel: Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha u. a. Mamczak
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»echten Amerikaner« und söhnt sich sogar mit seinem vernachlässigten pubertären Sohn aus (während einer Schießerei, wie sich ein Amerikaner alten Schlages das halt so vorstellt). Ja, der Schreibstil ist mitreißend, die Handlungsträger in guter US-Tradition klar und liebevoll gezeichnet, selbst die technologischen Ideen werden gekonnt und interessant herausgearbeitet. Doch der politische Grundtenor der Handlung macht das alles zunichte, und am Ende folgt die wohl lächerlichste Szene des Buches, die politisch gesehen derart plump ausfällt, dass man eigentlich darüber lachen sollte, statt sich zu ärgern (doch leider ist das Ganze nicht – oder zumindest nicht erkennbar – ironisch gemeint): Als Nick Bottom nach seinem letzten Infight samt anschließender Bewusstlosigkeit wieder erwacht, findet er sich in einem auffallend sauber und gut
organisierten Lazarett wieder (das sich dadurch natürlich vom sonstigen Schmutz des zukünftigen Amerikas abhebt). Wir fragen uns, in welchem zivilisierten Land er sich wohl befindet? In Europa? China? Einer Mondkolonie? Oder gar auf Kuba? Da taucht der Leiter der Anlage auf, ein gut aussehender hochrangiger Ranger mit Schnurrbart und Westernhut (!), heißt ihn herzlich willkommen in der freien Republik Texas (!!) und lädt ihn zu Nicks großer Freude ein, Mitglied der Texas Rangers zu werden (!!!), denn gute Männer wie ihn könnten sie bei der Rückeroberung der Heimat von den Arabern gut gebrauchen. Wunderbar. Große Lyrik! Da wird dem guten Dan Simmons wohl ein gewisser gebürtiger Texaner und ehemaliger US-Präsident ein warmes Dankesschreiben schicken.
    Uwe Neuhold
    CHARLES STROSS
DU BIST TOT (HALTING STATE)
    Roman · Aus dem Englischen von Usch Kiausch · Wilhelm Heyne Verlag, München 2010 · 544 Seiten · € 9,95
     
    »Du bist tot« ist ein brisanter Near-Future-Thriller, der im unabhängig gewordenen Schottland des Jahres 2018 spielt. Die Polizistin Sue Smith wird wegen eines Überfalls zur Computerspiel-Firma Hayek Associates beordert. Der Schauplatz des Verbrechens: die auf einem nichtöffentlichen Level gelegene Zentralbank des MMORPG (Massively Multiplayer Online Role-Playing Game) AVALON VIER. Die Täter: eine Gilde von Orks, angeführt von einem Drachen. Die Administratoren der Spielwelt werden durch Manipulationen am Eingreifen gehindert. Die Täter sind über ein asiatisches Bot-Netz eingebrochen und durch einen geheimen »Tunnel« in eine benachbarte Spielewelt geflüchtet. Hayek ist ein Unternehmen, das auf das Betreiben solcher virtueller Banken in verschiedenen Online-Spielen spezialisiert ist. Geklaut werden Datenbankinformationen. Bei dieser kriminellen Handlung geht es jedoch nur am Rande um die »Werte« der aufgelisteten Spielobjekte, sondern vielmehr darum, Hayek als erst seit Kurzem börsennotiertes Unternehmen zu diskreditieren.

    Dieser Datenraub ist der Auftakt zu einer furiosen Thrillerhandlung. Elaine Barnaby, Spezialistin für Versicherungsbetrug, ist Teil eines Teams der Kanzlei Dietrich Brunner Associates und soll im Auftrag von Risikoinvestoren herausfinden, ob Hayek seine Sorgfaltspflicht verletzt hat. Ihr zur Seite steht der Spiele-Programmierer Jack Reed, der als ihr »Scout« in virtuellen Spielwelten fungiert. Steckt vielleicht der bei Hayek verschwundene Programmierer Nigel MacDonald hinter der Tat? Was hat es mit den illegalen HighTech-Anlagen inklusive Satellitenschüssel in dessen verlassener Wohnung auf sich? Elaine und Jack machen sich daran, den Spuren von Nigel in AVALON VIER zu folgen. Als sie den Ausstiegstunnel ausmachen, entdecken sie, dass dieser zusätzlich mit Software-Code ausgestattet ist, der dort nicht hingehört. Sie begeben sich auf die Suche nach dem Hehler, der einen Teil der gestohlenen Objekte in einem Online-Auktionshaus anbietet. Auch ein Drohanruf, der Jack gilt, kann sie nicht von ihren Nachforschungen abhalten …
    Stross kommt seine Erfahrung als Programmierer bei einem britischen Internetunternehmen Ende der Neunziger zugute. Er baut eine Vielzahl technischer Gadgets in die Handlung ein: RFID-Chips in der Kleidung, die Informationen an die Waschmaschine übermitteln; Autos, die von Webcam-Navigatoren oder sogar von Künstlicher Intelligenz gelenkt werden; mit subkutanen Chips versehene Finger, die schneller tippen können. Auch die Polizeiarbeit hat sich verändert. Sergeant Smith verfügt über eine Datenbrille, mit der sie Informationen über Verdächtige im CopSpace abrufen kann. Sie

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