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Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Titel: Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha u. a. Mamczak
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interessiert zu haben, während (oder: wodurch?) die tollen Mimen ihre Rollen eher lustlos-routiniert wegspielen und wenig mehr tun, als pflichtgemäß dichten Text in die Inselflora zu sprechen. Für die Sehbarkeit des Films ist jedenfalls Shakespeare verantwortlich, nicht Julie Taymor, in deren Absicht es möglicherweise lag, The Tempest einem jungen Genrepublikum nahezubringen. Man müsste sich schon sehr viel Mühe geben, um dieses visionäre (und tatsächlich märchenhaft-zeitlose) Stück komplett zu verhunzen; aber Peter Greenaways eklektizistischer Prosperos Bücher (1991) bringt definitiv mehr dessen rüber, was Shakespeares schauwertiges und gehaltvolles Spiel mit Illusion und Wirklichkeit zu bieten hat.
    Sven-Eric Wehmeyer
    Jetzt fehlen nur noch die Löwen … The Tempest
    TERRA NOVA
    USA 2011 · Creator: Craig Silverstein, Kelly Marcel · Darsteller: Jason O’Mara, Shelley Conn, Stephen Lang (TV-Serie)

     
    Eine Mischung aus Jurassic Park , Soap-Opera und Grenz-Western ist diese Serie. In der Zukunft steht die Erde kurz vor dem Kollaps, das rettende Exil ist weit weg: 85 Millionen Jahre vor unserer Zeit. Im von diversen Dinosaurier Arten verseuchten Dschungel bauen Pioniere an der zukünftigen Heimat der Menschen. Regelmäßige Schübe von Neuankömmlingen bringen neues Menschenmaterial in das von Commander Taylor (Stephen Lang, in einer Variation seiner Avatar -Rolle) beherrschte Fort. Hier landet auch die Familie Shannon, Papa ein Ex-Cop, Mama eine Ärztin, dazu drei Kinder. Teils schlägt man sich mit banalen Problemen durch die Welt (Exliebschaften, kreischenden Flug-Dinosauriern), teils mit lebensbedrohlichem (menschenfressende Dinosaurier und eine mysteriöse Splittergruppe, die sich von der Gemeinschaft gelöst hat.) Die Effekte der TV-Serie können wenig überraschend nicht mit denen teurer Spielfilme mithalten, so bemüht man sich um vielfältige inhaltliche Verwicklungen: Nach und nach tauchen Schriftzeichen undefinierter Herkunft auf, beginnt eine feindliche Übernahme des Forts, werden die Voraussetzungen für eine Fortsetzung gelegt, die diese solide Serie wirklich gut werden lassen könnte.
    Michael Meyns
    James Dean war lange nicht so cool wie ich, klar? Terra Nova
    THE THING
    USA/Kanada 2011 · Regie: Matthijs van Heijningen Jr. · Darsteller: Mary Elizabeth Winstead, Joel Edgerton, Ulrich Thomsen, Eric Christian Olsen, Trond Espen Seim

     
    Als John Carpenter im Jahr 1982 mit The Thing eine seiner ersten großen Studioproduktionen in die Kinos brachte, sorgte er für eine Menge schlechter Laune. Die negativen Reaktionen auf das gewaltige Remake des Howard-Hawks-Klassikers The Thing From Another World (1952) trafen ihn unerwartet, denn mit seinen frühen Arbeiten Dark Star , Halloween oder Escape From New York hatte der Western-Fan aus Kentucky ein stetig wachsendes, zunehmend begeistertes Publikum für sich gewinnen können. Doch The Thing verstörte Kritiker und Fans gleichermaßen, was nicht zuletzt daran lag, dass Carpenter der durch Steven Spielbergs E.T. kuschelig gestimmten Öffentlichkeit als direktes Kontrastprogramm zu dem kulleräugigen außerirdischen Fratz ein wahrlich fieses Alien präsentierte, das in einer bisher selten gesehenen Drastik Menschen und Hunde fraß, wild keifend um sich schlug und dabei keinen Stein auf dem anderen ließ. Das wollten die Leute nicht sehen – und verkannten dabei leider, dass es sich bei The Thing um ein echtes Genre-Meisterwerk handelte, ein Status, der dem Film in der Retrospektive fairerweise dann doch zugestanden wurde. Als Apotheose seines Schaffens vereinte Carpenter hier all die Elemente, die ihn schon in frühen Jahren zu einem der wenigen echten Autoren des Genrekinos machten: die Faszination für Howard Hawks, das perfekte Verständnis klassischer Western-Dramaturgie, die Konzentration auf männliche Charaktere, die sich durch ihre Taten definieren, das nahezu perfekte Gefühl für Rhythmus, Suspense und Atmosphäre im Rahmen eines Paranoia-SF-Settings, das durch beispiellose Gore-Effekte ergänzt wurde, die dem ganzen gezeigten Misstrauen ein glaubhaftes Gesicht gaben.

    Kein Wort über diesen Carpenter, sonst … The Thing
    Dreißig Jahre später kommt nun das Unvermeidliche. Im Zuge der alles vernichtenden Sequel-, Prequel- und Reboot-Welle nahm sich Regisseur Matthijs van Heijningen Jr. des Stoffes an und strickte mit allen Mitteln des modernen Effektkinos einen zweistündigen Prolog zu Carpenters Meisterstück. In diesem

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