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Heyne Galaxy 01

Heyne Galaxy 01

Titel: Heyne Galaxy 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Besitzer des Claims völlige Unabhängigkeit hinsichtlich seiner Erben.«
    »Von einer solchen Urkunde habe ich noch nie gehört.«
    »Wurde erst in der vergangenen Woche zur Pflicht gemacht. Sie haben keine solche Urkunde? Das tut mir aber leid. Damit wird die Fundstelle nur beschränkt Ihr Eigentum.«
    »Nur beschränkt? Was soll das heißen?«
    »Wenn Sie keine Urkunde haben, kann ich den Claim nur als beschränkt eintragen, nicht als unbeschränktes Eigentum des Finders.«
    »Und was bedeutet ein beschränktes Eigentum?«
    »Es bedeutet, daß alle Rechte an der Fundstelle in fünfhundert Jahren automatisch an die Regierung zurückfallen.«
    Morrison atmete auf.
    »Damit bin ich einverstanden. Wunderbar! Und das ist alles?«
    »Alles, Sir. Ich werde die Probe sofort ins staatliche Labor bringen und untersuchen lassen. Der Wert der Fundstelle läßt sich dann mit Hilfe der Tiefenfotos ungefähr festlegen.«
    »Sorge dafür, daß man mir etwas gegen die Wölfe schickt. Und Lebensmittel und Wasser. Ja, dann hätte ich auch noch gern einen Prospector’s Special.«
    »In Ordnung, Sir. Ich werde für alles sorgen, wenn die Probe sich als wertvoll herausstellt.«
    Der Robot kletterte in den Luftwirbel und verschwand.
    Die Zeit verging langsam. Die Wölfe kamen wieder näher. Sie knurrten, wenn Morrison Steine nach ihnen warf. Sie wichen nicht mehr zurück. Sie zeigten ihre Fangzähne und schoben sich Stück für Stück näher an ihn heran.
    Dann sprang der Rudelanführer plötzlich auf und zog sich zurück.
    Genau über seinem Kopf knisterte es. Ein Luftwirbel entstand. Ein Gewehr fiel heraus, gefolgt von einer kleinen Kiste mit der Aufschrift: Munition und Handgranaten. Eine zweite Kiste folgte. Ihre Aufschrift lautete: Wüsten-Ration K.
    Morrison ließ den Luftwirbel nicht aus den Augen. Er sah, wie er sich zurückzog und höher in den Himmel stieg. Er wurde größer dabei. In einer Entfernung von einer Meile hielt der Wirbel an. Eine riesige, runde Platte aus Messing materialisierte und sank auf den Wüstenboden hinab. Der Stiel folgte. Dann setzte sich der Kelch darauf, aus Einzelteilen zusammengesetzt und so groß wie ein gewaltiger Dom. Er stand mitten in der Wüste, in der Form eines alten Römers, Tausende und Abertausende von Litern fassend.
    Morrison starrte auf den Luftwirbel, der höherstieg. Der Durst wütete in seinem Körper. Er war am Verschmachten.
    Aus dem Luftwirbel begann Wasser zu fließen, ein Rinnsal zuerst, dann ein breiter, dicker Strom. Es rauschte, als gäbe es im ganzen Sonnensystem keinen größeren Wasserfall. Die Wölfe heulten und verschwanden in den nahen Felsen. Die Drachen schossen davon.
    Morrison taumelte auf das Wunder zu. Das also war ein Prospector’s Special. Die Erfüllung des geheimsten Wunsches.
    Wasser!
    Er hätte sich einen Kanister voll wünschen sollen, dachte er, als er über die Dünen stolperte, auf den Riesenkelch zu. Er ragte vor ihm auf. Kein Hirngespinst, keine Fata Morgana. Ein Meer köstlichen, frischen Wassers. Wertvoller als aller Goldstein der Venus.
    Am Kelch war unten ein Zapfen, dicht neben dem Stiel.
    Er zog ihn heraus.
    Das Wasser schoß in dickem Strahl in den Sand, bohrte ein Loch und versickerte. Aber nur für Sekunden. Dann floß es über und rann durch die Dünen. Der ausgetrocknete Boden begann gierig zu trinken.
    Ich hätte einen Becher mitnehmen sollen, dachte Morrison, lachte und legte sich unter das Spundloch.
    Der armdicke Wasserstrahl spülte die Strapazen hinweg.



Nachbarn
    (Neighbors)
     
    Robert Silverberg
     
     
    Planeten gab es wie Sand am Meer-Platz genug für alle Menschen. Viel zuviel Platz. Sollte man wenigstens meinen …
     
    1
     
    In der Nacht war frischer Schnee gefallen. Zwei bis drei Meter hoch bedeckte die weiße Schicht den grau gewordenen Altschnee, der nun schon lange auf der Hochfläche lag. Die Luft war rein und klar. Man konnte wieder bis zum fernen Horizont sehen.
    Michael Holt stand vor dem zollstarken Sicherheitsglas am Fenster seiner Kommandozentrale. Das erste, was er sah, war die hundert Meter breite, schneefreie Zone, die sein Haus kreisförmig einschloß. Sie endete bei einigen zerzausten Bäumen, die gleichzeitig den Beginn der Schneedecke ankündigten. Da Holt bis zum Horizont freie Sicht hatte, konnte er auch den riesigen Metallturm sehen, der Andrew McDermotts Anwesen weit überragte.
    In den vergangenen siebzig oder achtzig Jahren hatte Holt niemals etwas anderes als Haß verspürt, wenn er McDermotts

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