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Heyne Galaxy 01

Heyne Galaxy 01

Titel: Heyne Galaxy 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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gefunden hätte.
    Er ahnte das Geräusch mehr, als daß er es hörte. Blitzschnell wirbelte er herum. Ein großer, alter Wolf hatte die Geduld verloren und griff ihn an. Ohne lange zu überlegen, riß Morrison den Revolver aus dem Gürtel und schoß. Das Tier war sofort tot.
    »Verdammt – das war die Kugel, die ich für mich aufheben wollte!«
    Immerhin hatte er für den Augenblick Ruhe. Er lief die Mulde entlang und suchte nach einer Höhle auf der anderen Seite. Überall lagen große Brocken Goldstein herum. Sie schimmerten; golden, rötlich und wie Purpur. Es war die reichste Fundstelle, die man sich vorstellen konnte.
    Plötzlich endete die Mulde vor einer glatten Wand. Morrison wußte, daß die Wölfe ihm gefolgt waren. Er drehte sich mit dem Rücken zur Wand und nahm den Revolver beim Lauf. Keine fünf Schritt entfernt sammelten sich die Wölfe zum letzten, entscheidenden Angriff. Es waren zehn oder zwölf Tiere. Die Mulde war so eng, daß sie hintereinander standen. Nur drei hatten nebeneinander Platz. Oben am weißglühenden Himmel kreisten die Drachen. Sie kamen langsam tiefer.
    Genau in diesem Augenblick entstand über den Köpfen der vorderen Wölfe der bekannte Luftwirbel eines Tele-Zielfeldes. Das Knistern kündigte eine laufende Teleportation an. Die Tiere zogen sich zurück.
    »Das war höchste Zeit«, sagte Morrison, als er seinen Besucher erkannte.
    »Zeit? Wofür?« fragte Williams 4, der Postrobot. Er kletterte aus dem Wirbel und sah sich um. »Nun, junger Mann, da stecken Sie ja in einer hübschen Patsche. Habe ich Sie nicht gewarnt? Gab ich Ihnen nicht den guten Rat, sofort umzukehren? Das haben Sie jetzt davon.«
    »Wie recht du doch hast«, knurrte Morrison. »Was hat Max Krandall mir geschickt?«
    »Nichts, warum?«
    »Was willst du dann hier?«
    »Heute ist Ihr Geburtstag, Sir. Die Postdirektion nimmt darauf Rücksicht und hat einen entsprechenden Spezialdienst eingerichtet. Sie erhalten heute Ihre Geburtstagspost.«
    Williams 4 überreichte Morrison ein Paket Kartenglückwünsche von Janie, den Verwandten und einigen Freunden.
    »Da ist noch etwas«, sagte der Robot und wühlte in seinem Lederbeutel. »Wenn ich es doch finden könnte … ah, da ist es.«
    Er gab Morrison ein kleines, längliches Päckchen.
    Morrison entfernte das Papier. Die Flasche kam von Tante Mina aus Atlantic City. Sie enthielt Wasser aus dem Atlantischen Ozean.
    »Ein sinniges Geschenk«, bemerkte Williams 4, der ihm zugesehen hatte. »Unter den gegebenen Umständen können Sie leider nicht viel damit anfangen. Nun, junger Mann, es tut mir leid, jemand an seinem Geburtstag sterben zu sehen, aber mir bleibt nichts übrig, als Ihnen ein schnelles und schmerzloses Ende zu wünschen.«
    Der Robot ging auf den Luftwirbel zu.
    »Warte!« schrie Morrison. »Du kannst mich doch nicht so einfach zurücklassen! Ich habe seit Tagen kein Wasser mehr getrunken, und die Wölfe …«
    »Ich weiß«, sagte Williams 4. »Glauben Sie, es täte mir nicht leid? Auch ein Robot hat Gefühle.«
    »Dann hilf mir!«
    »Das kann ich wiederum nicht. Die Dienstvorschriften verbieten mir das. Ich erinnere mich da zum Beispiel an Abner Latha, damals im Jahr 97. Ihm erging es ähnlich. Es dauerte drei Jahre, bis das Beerdigungsinstitut ihn fand.«
    »Kannst du wenigstens einen Brief von mir mitnehmen? Eilpost …«
    »Ja, das geht. Ich kann Ihnen sogar Papier und Schreiber zur Verfügung stellen.«
    Morrison nahm Papier und Schreibstift und überlegte, wie er den Brief abfassen sollte. Max konnte den Brief mit der Eilpost in ein paar Stunden haben. Die Frage war nur, wie lange es dauern würde, bis Max ein wenig Geld auftrieb, um ihm Wasser und Munition zu schicken. Ein Tag vielleicht, oder zwei. Ob er, Morrison, so lange noch aushielt …?
    »Ich nehme an«, sagte Williams 4, »Sie haben eine Briefmarke.«
    »Nein. Ich kaufe eine von dir. Eilpost.«
    »Gut. Es ist gerade eine neue Serie in Venusborg herausgekommen. Dreiecksmarken. Sehen gut aus, finde ich. Kosten drei Dollar.«
    »Das ist nicht zu teuer. Ich brauche nur eine.«
    »Können Sie haben, Sir. Wo ist das Geld?«
    »Hier.« Morrison bückte sich, nahm einen Klumpen Goldstein und reichte ihn dem Robot. Der Brocken war ungefähr fünftausend Dollar wert.
    Der Robot betrachtete den Stein und reichte ihn zurück.
    »Tut mir leid, aber ich darf nur Bargeld annehmen.«
    »Das ist Goldstein!« klärte Morrison ihn auf. »Das Stück ist mehr wert als dreitausend von deinen Briefmarken.«
    »Das

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