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Heyne Galaxy 01

Heyne Galaxy 01

Titel: Heyne Galaxy 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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einem regelrechten Schock, daß ihn nichts mehr davon abhalten konnte, den gesamten Besitz seines Todfeindes und diesen selbst zu vernichten. Das Risiko eines Vergeltungsschlages bestand nicht. Er mußte nicht einmal seine schweren Geschütze einsetzen; die leichten allein würden es spielend schaffen.
    Aber nein – das alles war viel zu einfach, viel zu leicht; ganz anders jedenfalls, als er es sich erträumt und ersehnt hatte. Der Sieg würde keine Befriedigung darstellen, sondern einen niemals endenden Alpdruck erzeugen.
    McDermott hatte ihn nicht provoziert; von einer Herausforderung konnte keine Rede sein. Im Gegenteil: McDermott saß in seinem Nährbad und bettelte, man solle ihn besuchen.
    Holt kehrte zur Kamera zurück.
    Schwerfällig sank er in seinen Sessel.
    »Ich muß genauso verrückt sein wie Sie, McDermott, denn ich werde zu Ihnen kommen. Wenn ich bloß wüßte, was wirklich dahintersteckt …! Hören Sie, McDermott …? Ich komme …«
     
    3
     
    Michael Holt versammelte seine Familie um sich. Drei Frauen, die älteste fast zweihundert, die jüngste gerade siebzig; sieben Söhne im Alter von sechzig bis einhundertdreißig; deren Frauen und seine Enkel; und schließlich die Ranghöchsten seiner persönlichen Roboter.
    Die Versammlung fand in der großen Halle der Holt-Festung statt. Er nahm am obersten Ende des Tisches Platz und sah die Familienmitglieder an, eins nach dem anderen. Sie alle erwiderten seinen Blick, neugierig und forschend.
    Mit ruhiger Stimme sprach er das Ungeheuerliche aus: »Ich mache einen Besuch – bei Lord McDermott.« Er sah das Erschrecken auf ihren Gesichtern, aber niemand sagte auch nur ein Wort. Dazu waren sie viel zu diszipliniert. Er war Lord Holt, und sein Wille war hier unumstößliches Gesetz. Wenn er wollte, konnte er jeden einzelnen seiner Familie zum Tode verurteilen, ohne jemandem darüber Rechenschaft ablegen zu müssen. Das war erst einmal vorgekommen, vor einigen Jahren. Die Umstände hatten ihn dazu gezwungen, aber niemand hatte das Exempel bisher vergessen.
    Er lächelte.
    »Ihr werdet annehmen, das Alter habe mich weich gemacht – und vielleicht ist es sogar so. McDermott hat einen Schlaganfall erlitten. Er ist fast völlig gelähmt und bittet mich, ihm einen Besuch abzustatten. Er will mir etwas mitteilen. Also gehe ich zu ihm. Er hat seine Roboter fortgeschickt und die Schutzschirme abgeschaltet. Wenn ich wollte, hätte ich sein Haus zerstören können.«
    Holt sah, wie es in den Gesichtern seiner Söhne zuckte. Er wußte, daß sie gern Einwände gemacht hätten, aber sie wagten nicht, ihn zu unterbrechen. Mit ruhiger Stimme fuhr er fort:
    »Ich werde nur einige Roboter mitnehmen. Wenn in einer halben Stunde, nachdem ich McDermotts Haus betreten habe, keine Nachricht von mir hier eintrifft, werdet ihr, meine Söhne, mir folgen. Wenn man euch aufhalten will, so bedeutet das Krieg. Ihr wißt, was ihr dann zu tun habt. Aber ich glaube, es besteht keine Gefahr. Noch etwas: wer vor Ablauf der gesetzten Frist von einer halben Stunde den Versuch unternimmt, mir zu folgen, hat mit strengster Bestrafung zu rechnen.«
    Er schwieg und sah sie an. Dies war der entscheidende Augenblick, wußte er. Wenn sie es wagten, konnten sie sich einigen und ihn für verrückt erklären. Sie konnten ihn als Familienoberhaupt absetzen. Das war in anderen Familien mehr als einmal geschehen. Sie konnten ihn überwältigen, seine Roboter umprogrammieren und ihn im linken Flügel der Festung gefangensetzen. Immerhin, mußte Holt bei sich zugeben, hätte er ihnen jetzt Grund genug zur Revolte gegeben.
    Aber sie sahen ihn nur an und schwiegen. Ihnen fehlte einfach der Mut. Sein Wort war immer noch Gesetz. Bleich sahen sie ihm nach, als er mit dem Rollstuhl an ihnen vorbeiglitt und die Halle verließ.
    Eine Stunde später war er fertig zum Aufbruch. Seit vier Monaten herrschte draußen schon der Winter, und noch weitere drei würde es so kalt bleiben. Aber die Witterung machte Holt nichts aus. Er würde mit der Kälte nicht in Berührung kommen.
    Innerhalb des Hauses stieg er in den geheizten Wagen, das Tor öffnete sich, und das schwarze, tropfenförmige Fahrzeug setzte sich in Bewegung. Es fuhr über den braunen Grund und glitt dann fast schwerelos über die gefrorene Schneefläche. Acht Roboter begleiteten ihn; eine kleine Armee, mit der sich einiges anfangen ließ, sollte sich das als notwendig erweisen.
    Auf dem Fernsehschirm war McDermotts Festung zu erkennen. Die Roboter

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