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Heyne Galaxy 02

Heyne Galaxy 02

Titel: Heyne Galaxy 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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sein?«
    »In sieben Stunden. Vielleicht auch in sechseinhalb.« Hargedon sah in die Dunkelheit hinaus. »Wir müssen vorsichtig sein.«
    »Ganz meine Meinung. Bleiben Sie draußen, wenn Sie hier ankommen. Ich möchte mit dem Traktor zu dem Vulkan vorstoßen und ihn mir aus der Nähe ansehen.«
    Die Verbindung brach ab.
    »Das war klar genug«, sagte Hargedon, als er wendete. »Ich bin nun vierzehn Stunden wach, zehn davon am Steuer. Ich werde auch noch sechs weitere aushalten.«
    »Soll ich das Steuer übernehmen?« bot Zaino sich an.
    »Eine Weile halte ich noch aus, wie schon gesagt. Bis wir besseres Licht haben. Sie kennen die Strecke nicht. Kümmern Sie sich um Ihr Radio.«
     
    3
     
    Zaino versuchte es.
    Stunde um Stunde verging, aber er erhielt keine Verbindung zu dem anderen Traktor. Einmal ließ er Hargedon sogar anhalten, um die Außenantenne zu verlängern. Der Empfang wurde dadurch besser, und er richtete sich nach den Sendungen der ALBIREO, um günstige Ionenströme festzustellen. Fand er welche, schaltete er schnell auf Senden und funkte die Botschaft für Eileen und Eric. Er bekam keine Antwort.
    Zaino hütete sich, eine abfällige Bemerkung über die magere Ausrüstung zu machen oder gar zu behaupten, wie gut er der Aufgabe gewachsen sei, wenn sie erst einmal im Schiff zurück wären.
    Hargedon blieb hinter dem Steuer sitzen und fuhr den Traktor, ohne sich ablösen zu lassen. Die ALBIREO kam endlich in Sicht. Sie umrundeten die Schlucht und wußten immer noch nicht, ob ihre Funksprüche von dem anderen Fahrzeug empfangen worden waren.
    Beide Männer mußten jedoch zugeben, daß Burkett nicht übertrieben hatte. Noch bevor sie das Schiff erreichten, sahen sie die schwarze Rauchsäule über der Ebene stehen. Sie verdunkelte die Sonne fast vollständig, und vom Himmel herab kam ein ständiger Regen feiner Staubpartikel. Zum erstenmal hinterließ der Traktor Spuren auf dem nackten Felsen.
    Je näher sie dem Schiff kamen, desto dichter wurde der Rauchvorhang. Die Staubpartikel wurden größer und zahlreicher. Ganze Hügel davon zwangen zu Umwegen, und Hargedon fürchtete immer, in eine nun verborgene Spalte zu stürzen. Besonders der letzte Teil der Fahrt, um das Ende der Schlucht herum, wurde gefährlich. Die Seitenspalten hatten sich vergrößert und verlängert.
    Sie erreichten die ALBIREO viel später, als Hargedon vorausgesagt hatte. Burkett erwartete sie bereits. Sie stand unter der Leiter neben einem Stapel von Ausrüstungsgegenständen, den sie zusammengetragen hatte.
    Noch ehe die Männer anhielten, begann sie zu organisieren.
    »Viel ist es nicht, aber wir werden in Ihrer Kabine ein wenig Platz machen müssen. Nein, warten Sie lieber. Vielleicht kann ich einige Geräte von Schloßberg gebrauchen. Wir werden…«
    »Einen Augenblick«, unterbrach sie Hargedon. »Unsere Anzüge müssen nachgesehen werden, zumindest meiner, wenn ich Sie fahren soll. Vielleicht kann Arnie Ihnen helfen, wenn Sie nicht unbedingt meinen, er solle sich lieber um den Sender kümmern …«
    »Entschuldigen Sie, ich hätte daran denken müssen. Jemand anderer kann mir helfen. Gehen Sie ruhig ins Schiff. Ren, kommen Sie dann so bald wie möglich zurück. Im übrigen kann ich das Zeug auch allein verladen. So schwer ist es ja hier nicht.«
    Zaino zögerte, als er aus der Kabine kletterte. Es stimmte, was Burkett sagte. Das Gerät wog nicht viel auf Merkur, aber die neununddreißigjährige Mineralogin war für seine Begriffe eine ältliche Dame, die keine körperliche Arbeit verrichten durfte.
    »Machen Sie schon, Arnie!« Abrupt unterbrach die ältliche Dame seine Überlegungen. »Eric und Eileen entfernen sich immer mehr von uns. Dösen Sie nicht, sondern beeilen Sie sich, die beiden zu erreichen.«
    Er lief zur Leiter, aber er fand immer noch Zeit, nach Nordosten zu blicken.
    Die Gefahr, die sich dort zusammenbraute, konnte von niemand übersehen werden. Die Säule aus feiner Lavaasche war höher gestiegen, und nicht sehr weit entfernt war ein neuer Kegelberg entstanden, mindestens siebenhundert Meter hoch. Die Hänge waren steiler als gewohnt; lose Asche konnte es also nicht sein, vielmehr schien es wahrscheinlicher, daß halbflüssiges Gestein während des Falls aus großer Höhe verschmolzen und das neue Gebirge formten. War das aber so, dann fehlte jede Erklärung für die absolute Finsternis, die von der Wolke ausging. Glühendes Gestein leuchtet.
    Nun, sollten sich die Geologen darum kümmern. Zaino betrat das Schiff

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