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Heyne Galaxy 02

Heyne Galaxy 02

Titel: Heyne Galaxy 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Dort, wo vor einigen Stunden Zaino und Hargedon gewesen waren, gab es bereits keinen Weg mehr. Unzählige kleinere Spalten und Risse gingen von der Schlucht aus und machten ihre nähere Umgebung unpassierbar. Soviel war vom Schiff aus zu sehen, aber niemand wagte es, jetzt hinauszugehen, um sich von dem Ausmaß der neuen Gefahr zu überzeugen.
    »Wir sehen das Schiff.« Das war Burketts Stimme, und sie klang erleichtert. »Noch einen Kilometer. Wir haben einen guten Vorsprung gewonnen. Die Lavaflut folgt uns.«
    »Schnell?« fragte Rowson gespannt. Er war aus dem Maschinenraum gekommen, als er von Zainos Funkkontakt hörte.
    »Nun…«
    »Wie schnell? Wann wird der Strom beim Schiff sein? Haben Sie eine Ahnung, ob der Kontakt der Materie mit dem Schiff schädlich ist oder nicht?«
    »Die Geschwindigkeit kann ich nicht genau abschätzen, sie ist geländebedingt. Ich schätze, daß die Flut in zwei, oder auch erst in fünf, sechs Stunden hier sein kann. Der direkte Kontakt mit dem Schiff bedeutet unweigerlich das Ende. Die Temperaturen, die ich messen konnte, liegen über dem Schmelzpunkt der Legierungen, aus denen die Hülle der ALBIREO besteht. Sie steigen ständig. Wenn die anderen es bis dahin nicht schaffen, werden sie niemals durchkommen. Die Traktoren würden schmelzen. Von einem Fußmarsch durch die Lava wollen wir erst gar nicht reden.«
    »Und mehr als fünf oder sechs Stunden geben Sie uns nicht?«
    »Das ist sogar eine optimistische Schätzung. Wenn Sie wollen, kann ich anhalten und eine Geschwindigkeitsmessung vornehmen, aber sie wird nicht zuverlässig sein. Ich betonte das schon.«
    Rowson dachte einen Augenblick nach.
    »Nein, lassen Sie das. Kommen Sie so schnell wie möglich hierher. Wir brauchen den Traktor dringend. Und Ihre Kräfte.« Er wandte sich an Zaino: »Teilen Sie den anderen mit, daß sie längere Zeit nichts von uns hören werden, weil sich niemand an Bord der ALBIREO aufhält. Dann ziehen Sie den Raumanzug an und kommen nach draußen.«
    Ohne eine Erwiderung abzuwarten, verschwand der Captain.
    Zehn Minuten später standen sechs Menschen in ihren Raumanzügen vor dem Schiff um den Traktor herum. Die Dunkelheit wurde immer wieder durch aufzuckende Blitze unterbrochen, und der Ascheregen war noch dichter geworden. Die Wolke reichte nun bis zum Horizont. Von der Sonne war nichts mehr zu sehen. Burkett und Hargedon waren gut durchgekommen, aber Rowson hatte keine Zeit, ihnen zu ihrem Erfolg zu gratulieren.
    »Wir müssen hart arbeiten«, sagte er. »Es dürfte zwar nicht schwer sein, mit einem Raketenstoß einen Ringwall von Asche um das Schiff zu legen, der die Lava abhalten würde, aber das ist ja nicht das Hauptproblem. Wir müssen vielmehr dafür Sorge tragen, daß der Strom nicht südlich von hier die Schlucht erreicht. Damit wäre den anderen der Rückweg vollends abgeschnitten. Geschähe das, wären sie verloren. Ich sagte schon, daß wir schwer arbeiten müssen, um es zu verhindern, aber uns bleibt keine andere Wahl. Wir müssen den Traktor benutzen. Leider hat er keinen Pflug, und ich kann mir auch nicht vorstellen, wie wir jetzt schnell einen herstellen sollten. Aber wir haben Schaufeln. Die Asche ist leicht, aber der Damm, den wir bauen müssen, darf nicht unter zwei Kilometer lang sein. Ich weiß, eine unmöglich scheinende Aufgabe, aber wir müssen sie bewältigen.«
    »Kommen Sie, Arnie«, sagte die Mineralogin. »Sie sind jung und auch stark. Sie können genauso viel tragen wie ich. Übrigens hörte ich, daß Sie Glück hatten und Eileen unterrichten konnten. Hat der Captain schon die versprochene Runde ausgegeben?«
    »Es war nicht nur Glück«, gab Zaino zurück. »Ich war eben klug genug, die vorhandenen Bedingungen auszunutzen, die von den Wissenschaftlern einfach ignoriert wurden. Ich sah nämlich…«
    Er hörte plötzlich auf zu sprechen und zu arbeiten. Er starrte Rowson entgeistert an.
    »Captain!«
    »Ja, was ist?«
    »Wir bauen den Damm doch nur, um die Lava abzuhalten, damit wir ungestört hier arbeiten können – war es nicht so?«
    »Schätze schon. Haben Sie eine bessere Idee? Natürlich wäre der Damm im Tal drüben kürzer, aber bis wir dort wären, ist es zu spät. Oh – warten Sie …«
    »Sie wissen also, was ich meine? Gut, wo sind die atomaren Sprengkörper, die wir für die seismologischen Untersuchungen nicht benötigten?«
    Vier Minuten später saßen Rowson und Zaino in dem Traktor und entfernten sich von der ALBIREO. Wiederum sechs Minuten danach

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