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Heyne Galaxy 03

Heyne Galaxy 03

Titel: Heyne Galaxy 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Gegenwart zurück. Verdammt, ich durfte nicht den Fehler begehen, die Augen meinen Gedanken folgen zu lassen. Außerdem waren erst wenige Minuten vergangen. Es war kurz nach drei. Wie lange benötigte denn die Polizei hier, bis sie am Tatort erschien?
    Und dann ließ Zealley die Maske fallen. Er warf mir noch einen abschätzenden Blick zu und nickte dann in Richtung der Tür.
    »Jetzt, George – von mir aus.«
    Der Junge hielt noch immer das Messer in der Hand. Er kam langsam auf mich zu, und ich setzte meine Füße zurecht, um dem Angriff zu begegnen. Im gleichen Augenblick traf etwas von der Seite her meine Schläfe. Ich hatte Steve ganz vergessen.
    Der Schlag warf mich aufs Bett, doch ich verlor nicht die Besinnung. Aber noch ehe ich mich umdrehen konnte, knallte seine Faust gegen meine Stirn, und ich spürte, wie Blut zu fließen begann. Ich rutschte vom Bett.
    Das Bewußtsein drohte zu schwinden, aber ich kämpfte dagegen an. Der Junge mit dem Messer nutzte seine Chance und sprang auf mich zu. Er bückte sich und stieß mit aller Gewalt zu. Mit letzter Kraftanstrengung versuchte ich, das Messer mit einem Fausthieb gegen seinen Arm abzulenken, aber es gelang mir nur teilweise. Die scharfe Klinge bohrte sich in meinen Bauch.
    Die Symbionten konnten Wunden heilen, aber sie waren nicht in der Lage, den Schmerz abzuhalten. Meine Muskeln verkrampften sich. Ich wußte, daß ich keine Sekunde zu verlieren hatte. Mit einem schnellen Griff erwischte ich den Arm des Jungen und bog ihn herum. Er stieß einen spitzen Schrei aus, und gleichzeitig fiel etwas auf meine Füße.
    Sein Messer, mit blutiger Klinge.
    Meine Kräfte ließen nach. Es wurde schwarz vor meinen Augen, und ich sank auf den Boden zurück. Für ein oder zwei Sekunden verlor ich nun doch das Bewußtsein, aber nicht länger. George war auf mich gestürzt. Ich bekam seine Füße zu fassen. So schnell ich konnte, stand ich auf, schwankend noch, aber wieder einigermaßen bei Kräften.
    Ich drehte mich um meine eigene Achse, ohne die Füße loszulassen. Der Kopf des Jungen krachte gegen Steves Magen. Beide fielen zu Boden und rollten ein Stück auf das Fenster zu.
    Ich rang nach Luft und preßte eine Hand auf die Wunde im Unterleib. Das Blut floß noch immer und quoll zwischen den Fingern hindurch. Ich drehte mich nach Zealley um, der immer noch im Sessel lag und mich aufmerksam betrachtete. Er lächelte. In seiner Hand, die ruhig auf dem Schoß lag, hielt er eine kurzläufige Pistole, deren Mündung auf mich gerichtet war.
    Er hätte mich längst töten können, aber er wollte seinen Spaß haben. So leicht wollte er es mir nun auch wieder nicht machen.
    Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, als jemand kräftig gegen die Tür klopfte.
    »Herein!« rief ich, so laut ich konnte.
    »Der Satan soll dich holen!« sagte Zealley sanft und beherrscht. Er besaß sogar die Geistesgegenwart, seine Pistole an den Hosen abzuwischen und auf den Boden zu legen. Mit dem Fuß schob er sie ein Stück von sich fort.
    Die Tür öffnete sich. Zwei Polizeibeamte kamen ins Zimmer.
    »Diese Männer haben versucht, mich umzubringen«, sagte ich.
    Zealley markierte den Unschuldigen.
    »Ich?« sagte er gedehnt. »Als ich draußen vorbeikam, hörte ich Lärm in diesem Zimmer. Ich ging hinein, um nachzusehen.«
    »Er lügt«, rief ich dazwischen, und die beiden Polizisten betrachteten mich forschend. »Er gehört zu ihnen.«
    Zealley schüttelte den Kopf.
    »Er spricht im Delirium…«, begann er, um dann zu verstummen. Er mochte einsehen, daß alles gegen ihn sprach und wollte seine Lage nicht noch mehr verschlimmern.
    »Mund halten«, befahl ihm einer der Polizisten, ergriff ihn beim Kragen und stellte ihn auf die Füße. »Wird sich alles aufklären.«
    Ich zog mich hastig an, denn ich wollte nicht, daß meine Wunde untersucht wurde. Sie schmerzte immer noch, aber ich verzog keine Miene.
    Zealley war ruhig. Wäre ich nur oberflächlich verwundet worden, wäre alles viel komplizierter gewesen. Die Wunde hätte sofort zu heilen begonnen und Verdacht erregt. So mußte er abwarten, was weiter geschah.
    Während der eine Polizist versuchte, den jungen George ins Leben zurückzurufen – Steve stand bereits wieder auf seinen Beinen –, ging ich zum Waschbecken und reinigte meine Hände. Sie waren voller Blut. Als ich fertig war und mich umdrehte, stand auch George.
    Der Polizist, der Zealley festhielt, fragte mich:
    »Hat es Sie sehr erwischt?«
    »Halb so schlimm«, wehrte ich ab. Ich gab

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