Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heyne Galaxy 03

Heyne Galaxy 03

Titel: Heyne Galaxy 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
Vom Netzwerk:
es ankommt.«
    »Lieber Himmel!« stöhnte Sonny und hob die Hände, als wolle er sich ergeben. Er grinste. »Nehmen Sie Rücksicht auf meine blühende Jugend, Captain, und ich verspreche Ihnen, in Zukunft daran zu denken.«
    Captain Hegg drehte sich um und ging. Sonny sagte zu Robson:
    »Nicht wahr, Sie glauben doch auch nicht, daß ich Sie umbringen will, Professor? Wenn Sie tot wären, mit wem sollte ich dann Schach spielen, ohne nicht immer verlieren zu müssen?«
    »Hegg ist nun mal genau.« Robson lächelte hinter dem dicken Glas seines Helms. »Er meint es immer gut, das sollten Sie nicht vergessen, Sonny.«
    »Aber er hackt immer auf mir herum. Wenn er es wirklich so gut meint, warum tut er das denn?«
    Robson zuckte die Schultern. Man sah es kaum.
    »Es ist besser, wenn wir die Checkliste beenden. Ich möchte die Probenbehälter noch vor der Dunkelheit in die Station bringen.«
    »Sie haben recht, Professor. Machen wir weiter. Vierzehn, glaube ich …«
    Später beobachtete Sonny durch die einzige Sichtluke der Kuppel, wie Captain Hegg und Robson langsam und schwerfällig in ihren unförmigen Anzügen über den nahen Felsgrat gingen und zwischen den Bäumen verschwanden, die so sehr an die Erde erinnerten. Er schüttelte den Kopf, und nicht zum erstenmal fragte er sich, was das alles bedeuten sollte.
    »Wie wär's mit einem Spielchen?« fragte Arkady von seinem Bett her und hielt das Schachbrett in die Höhe.
    »Warum? Gestern haben Sie noch gewonnen, obwohl Sie
keine Dame mehr hatten.«
    »Sie hatten nur Pech«, tröstete Arkady. »Selbst ohne Dame konnte man gegen den großen Botwinnik gewinnen, wenn man nicht vergaß, sich eine einzutauschen.«
    »Ja, ich habe das übersehen, ich weiß. Aber vergessen Sie Ihr Schachspiel, Iwan. Sehen Sie aus dem Fenster. Auf Altair-II ist heute ein sonniger Tag. Der Wind weht durch die Bäume, das Gras wächst, nur in der Luft ist so ein merkwürdig blauer Schimmer, wie wir ihn von der Erde her nicht kennen. Möchte man da nicht am liebsten seine Kleider ausziehen und draußen einen Spaziergang machen?«
    »Ja, und in fünf Sekunden tot sein, nicht wahr?« Arkady schüttelte verwundert den Kopf und stellte die Figuren auf das Schachbrett. Wenn niemand mit ihm spielen wollte, spielte er gegen sich selbst. »Die Luft da draußen ist giftig. Außerdem ist sie stark mit Wasserstoff und Methan angereichert. Hier im Zimmer gäbe das eine hübsche Stichflamme. In Ihren Lungen übrigens auch, Sonny.«
    »Als ob ich das nicht wüßte, Iwan. Schließlich bin ich ja der Mineraloge, Sie hingegen sind nichts als ein Mineningenieur.«
    »Stimmt! Ich muß mich morgen um meine Salzfunde kümmern.«
    »Mann, sind Sie unromantisch. Sehen Sie doch hinaus. Eine ganze Welt, nur durch die Dicke des Glases von uns getrennt, und doch unerreichbarer als die Erde, die Lichtjahre von uns entfernt ist. Fühlen Sie nichts bei dem Gedanken? Haben Sie da wirklich keine Lust, nach draußen zu gehen?«
    »Aber nicht ohne meinen Raumanzug, denn ich will länger als nur noch fünf Sekunden leben.«
    »Mit Ihnen kann man sich wirklich nicht unterhalten«, beschwerte sich Sonny bitter. »Sie sind zu realistisch.«
    »Stimmt. Übrigens haben Sie heute Küchendienst.«
    »Wie könnte ich das vergessen? Die ganze Nacht habe ich mir den Kopf zerbrochen, was ich heute abend kochen soll. Wie wäre es mit Kaviar und Beef? Ist der Wodka eisgekühlt?«
    »Trockengemüse und Kaffee tun's auch«, knurrte Arkady und beschäftigte sich wieder mit seinem Spiel. »Sie machen sich viel zu viele Sorgen, Sonny.«
    »Ich mache mir um den jungen Greer Sorgen«, sagte Captain Hegg, nachdem er sein Funkgerät abgeschaltet hatte. Er sprach über die Außenanlage.
    »Sonny ist ein guter Junge«, gab Robson zurück. Er schritt dicht neben Hegg. »Und so jung ist er nun auch wieder nicht. Immerhin hat er seinen Doktor mit Erfolg bestanden und einige gute Arbeiten geliefert. Einige davon habe ich gelesen.«
    »Ich zweifle nicht an seinen Fähigkeiten, Professor. Wenn er nicht für die Forschungsabteilung geeignet wäre, hätte man ihn uns niemals zugeteilt. Wenn es hier die richtigen Mineralien gibt, wird er sie finden, und Arkady wird eine Methode entwickeln, wie wir sie bergen können. Ich verstehe nicht viel davon. Meine Aufgabe ist es, die Expedition zu leiten und dafür zu sorgen, daß wir alle am Leben bleiben. Meiner Meinung nach ist Sonny in allen Dingen ein wenig zu leichtsinnig.«
    »Es ist nicht seine erste Expedition, Sir.

Weitere Kostenlose Bücher