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Heyne Galaxy 03

Heyne Galaxy 03

Titel: Heyne Galaxy 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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anhielt. Ein Mann stieg aus und bezahlte. Er trug einen gelben Hut.
    Zealley.
    Er war allein. Ich legte das Gewehr über die Fensterbrüstung und visierte seinen Kopf an.
    Es war, als ob er es geahnt hätte.
    Sein Kopf ruckte herum. Zealley sah in meine Richtung.
    Seine Hand fuhr in die Tasche.
    Ich drückte ab.
    Zealley sank zu Boden.
    Ich hatte meinen Auftrag erfüllt.
    Es dauerte ein Jahr, bis ich nach New Nebraska zurückkehrte. Ich hatte mich erneut verändert, und die Beschreibung und das Foto im Paß stimmten längst nicht mehr.
    »Ehrlich«, sagte ich, als ich meinen Auftraggebern gegenüberstand, »es ist glatter Selbstmord, daß ich zurückgekommen bin. Ich weiß, daß nun auch ich sterben muß, aber es ist wegen der anderen … Sie verstehen.«
    »Es ist gut, daß Sie zurückkehrten«, lautete die Antwort.
    Das wußte ich auch. Gut für die anderen.
    Und dann erfuhr ich den Rest.
    Die Biochemiker hatten in den vergangenen Jahren ihre Forschungsarbeit fortgesetzt. Ich hatte Zealley gesucht, und sie hatten sich mit den Symbionten befaßt. Und dabei hatten sie folgendes entdeckt: Fünf Jahre lang vermehrten sich die Larven im menschlichen Blut. Dann würden sie fünfzehn Jahre lang in einen todesähnlichen Zustand verfallen, ehe sie wieder erwachten und sich in die endgültige Insektenform verwandelten.
    Wenn man in den ersten fünf Jahren dieser Entwicklung das Blut des Befallenen restlos erneuerte, so nützte das gar nichts. Einige Tropfen des alten Blutes blieben immer, und damit auch die Symbionten. Sie würden nach der Transfusion sofort wieder mit der Vermehrung beginnen. Der Prozeß wurde lediglich um weitere fünf Jahre verschoben bzw. aufgehalten. Aber wenn die Symbionten schliefen, und man nahm bei dem Befallenen eine Blutspülung vor, mußte sich ein Erfolg einstellen. Die wenigen Insekten, die eventuell später entstanden, konnten abgetötet werden.
    »Mit anderen Worten«, berichtete man mir, »wir sind in der Lage, die Symbionten zu kontrollieren. Wir können sie sogar als eine Art Supermannserum benutzen. Alle Vorteile sind auf unserer Seite, und wir haben nun nichts mehr zu befürchten, wenn wir vorsichtig sind. Die Menschheit hat profitiert.«
    Ja, dachte ich, nur Zealley hat nicht profitiert.
    Wie kommt es nur, überlegte ich weiter, daß man noch so schlau sein kann und alles vorausberechnet, aber die wahrscheinlichste Möglichkeit vergißt?
    Ich hatte Zealley getötet, um die Menschheit zu retten.
    Es wäre nicht nötig gewesen.
    Oder doch?
    »Ein Mann wie Zealley hätte sich niemals gemeldet«, meinte der Boß. »Nach zehn oder auch zwanzig Jahren hätten ihn die Insekten gefressen, und die Katastrophe hätte sich nicht abwenden lassen.«

Pechvogel
    (The Many Dooms)
     
    Harry Hakrison
     
     
    »Zwölf – Helmverschluß.« Robsons Stimme klang über den Außensprecher seines Raumanzuges etwas verzerrt.
    »Zwölf«, echote Sonny Greer und überprüfte die roten Pfeile, die sich nun auf Helm und Schulterstück genau gegenübersaßen. »Ausgerichtet und geschlossen.«
    »Dreizehn – Auslaßventil«, las Robson weiter von der Checkliste ab, die auf der Innenseite der Luke klebte.
    »Dreizehn geschlossen«, versicherte Sonny und klopfte mit den Knöcheln gegen die Metallplatte.
    »Vierzehn – Dichtungsmaterial.«
    »Vierzehn…«
    »Was, zum Teufel, tun Sie da, Sonny? Was denken Sie sich eigentlich, he?« Captain Hegg hatte die Luftschleuse betreten und kam auf die beiden zu. Seine Augen funkelten zornig.
    »Ich helfe dem Professor bei der Überprüfung seines Anzuges, Sir.«
    »Sie helfen ihm höchstens dabei, sich umzubringen. Sie nehmen Ihre Aufgaben zu leicht, und das kann einmal ins Auge gehen. Wollen Sie vielleicht behaupten, Sie hätten das Auslaßventil überprüft?«
    »Ich habe es mir angesehen, und der Hebel steht in der vorgeschriebenen Stellung. Außerdem habe ich noch nie davon gehört, daß so ein Ventil aufgegangen wäre.«
    »Solange Sie keine reguläre Überprüfung vorgenommen haben, wissen Sie überhaupt nichts«, sagte Hegg langsam und mit Betonung. Seine Geduld war gespielt. »Der Hebel kann innen gebrochen sein und so eine falsche Schließhaltung vortäuschen. Man muß sich überzeugen, um sicher zu sein.«
    »Der Hebel ist in Ordnung.« Sonny versuchte, ihn zu drehen, aber er saß fest. »Sehen Sie? Ich hatte recht.«
    »Sie haben eben nicht recht, Sonny. Sie haben die Vorschriften bei der Überprüfung vor dem Ausstieg nicht beachtet, das ist das einzige, worauf

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