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Heyne Galaxy 03

Heyne Galaxy 03

Titel: Heyne Galaxy 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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zu tun. Sie kennen die Untauglichkeitsbestimmungen der Forschungsabteilung?«
    »Nein, Sir.«
    »Dachte ich mir. Sie sind zwar kein Geheimnis, aber man spricht nicht gern darüber. Zwei Rügen, Sonny, und Sie sind das letzte Mal mit einer Expedition unterwegs gewesen. Nicht nur das, Sie müssen auch die Forschergemeinschaft verlassen und dürfen nie mehr in den Raum. Damit Sie es wissen: die erste Rüge haben Sie nun weg.«
    »Wollen Sie damit sagen …«
    »Genau das! Wenn ich morgen meinen Rapport einschicke, wird die Rüge vermerkt. Das wird in Ihrer Kartei eingetragen. Sie brauchen sich deshalb noch keine Sorgen zu machen. Ich kenne viele tüchtige Männer, die eine Rüge bekamen. Aber sie waren darauf bedacht, daß es die einzige blieb. Denn eine zweite Rüge, und es ist vorbei. Merken Sie sich das, Greer. Noch eine Dummheit, und ich schicke Sie zur Erde zurück.«
    »Seien Sie doch ehrlich, Captain, so schlimm war es nun auch wieder nicht. Niemand wurde verletzt. Ich gebe Ihnen mein Wort, daß es nie wieder passiert. Ich werde mir doppelte Mühe geben, wenn Sie auf die Eintragung der Rüge verzichten.«
    »Sie werden sich schon deshalb doppelte Mühe geben müssen, weil ich die Rüge eintrage. Eigentlich hätte das schon geschehen müssen, als Sie vergaßen, das Auslaßventil an Robsons Anzug vorschriftsmäßig zu überprüfen. Dann wäre dies die zweite Rüge, und ich könnte Sie fortschicken – zur Erde, denn da gehören Sie hin. Ich glaube wirklich nicht, daß Sie das Zeug zu einem Raumforscher in sich haben.«
    Er drehte sich um und ging davon. Sonny sah ihm mit zusammengekniffenen Augen nach. Wütend kaute er auf der Unterlippe herum.
    »Ich habe Hunger«, sagte Arkady ruhig, ging zum Elektroherd und hob den Deckel von dem Topf, der auf der Platte stand und leise summte. »Aha, Mischgemüse mit Fleisch – riecht so gut wie immer.«
    »Ich nehme auch einen Teller voll«, rief Robson ihm zu und gab sich alle Mühe, seiner Stimme nichts anmerken zu lassen.
    »Ihre Behandlungsmethode scheint ja von Erfolg gekrönt zu sein«, sagte Robson und sah aus dem Fenster, um festzustellen, ob Arkady und Sonny schon zurückkehrten. »Zwei Wochen sind vergangen, und unser Sorgenkind hat uns keinen Kummer bereitet. Gewissenhaft und ernsthaft verrichtet es seine täglichen Pflichten.«
    »So ernsthaft nun auch wieder nicht. Sonny fängt schon wieder an, Witze zu reißen.« Captain Hegg ballte die Fäuste, daß die Fingergelenke krachten. Sie waren steif geworden vom vielen Schreiben. »Das sollte er lieber nicht tun.«
    »Ich glaube, Sie machen sich unnötige Gedanken, Captain. Sie wissen doch genausogut wie ich, daß ein Mann seine Pflichten sehr ernst nehmen kann, ohne seinen Sinn für Humor verlieren zu müssen. Lieber Gott, über meine faulen Witze haben Sie sich noch nie beschwert, außer daß Sie stets behaupten, sie bereits zu kennen.«
    »Das ist ein gewaltiger Unterschied, Professor. Was immer Sie auch denken und in welcher Stimmung Sie auch immer sein mögen, stets verrichten Sie Ihre Arbeiten mit der gleichen Sorgfalt und Genauigkeit.«
    »Einige Leute behaupten, das sei Pedanterie.«
    »Auf der Erde vielleicht, aber dort muß man sich ja auch regelrecht anstrengen, einen wirklich kritischen Fehler zu begehen. Hier ist Pedanterie eine Lebensvoraussetzung. Manchen fällt es leicht, manche lernen es nie. Für letztere ist es besser, sie bleiben auf der Erde. Glauben Sie mir, ich könnte ruhiger schlafen, wenn ich unseren Mineralogen auf der Erde wüßte.«
    »Wenn man vom Teufel spricht – da kommen die beiden. Sie schleppen etwas mit. Hoffentlich haben Sie die Duschtanks gefüllt, Sir.«
    Hegg grinste.
    »Billiger Witz, was? Schließlich habe ich heute Tagesdienst.«
    In der Schleuse rauschte die Brause und spülte das Gift ins Freie. Hegg stand davor und betrachtete den behelfsmäßigen Pfropfen, mit dem sie das Loch verstopft hatten. Widerstandsfähigeres Material wäre ihm lieber gewesen, aber sie hatten keins.
    Kurze Zeit darauf kamen die beiden Männer in die Station und setzten die Kiste ab, die sie mitgebracht hatten. Arkady warf beide Arme in die Höhe und rief enthusiastisch:
    »So sauber, als käme sie eben aus der Fabrik.«
    »Die Mutter aller Erzadern, eine Bonanza, der größte Fund der Menschheitsgeschichte!« Sonny setzte einen Fuß auf die Kiste und nahm eine übertrieben heroische Pose ein. »Der größte Fund in der Galaxis!«
    »Wahrscheinlich habt ihr ein bißchen Erz gefunden?« vermutete

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