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Heyne Galaxy 03

Heyne Galaxy 03

Titel: Heyne Galaxy 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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er beiseite und schlug mit den Händen die Flammen auf seinem Pyjama aus. Robson und Sonny gaben der Kiste inzwischen einen letzten Stoß und schoben sie in die Schleuse. Schwer schloß sich die Luke.
    »Absaugpumpe …«, keuchte Hegg.
    Aber die Aufforderung war unnötig. Auf einem Bein hatte sich Arkady zu den Kontrollen geschleppt. Der Motor begann zu summen.
    Das unheimliche Feuer erstickte, als der Sauerstoff geringer wurde. Die Ventilation in der Station arbeitete auf Hochtouren. Die Luft wurde erneuert und der Rauch abgesaugt.
    «Was ist eigentlich geschehen?« ächzte Arkady verstört. Er schien erst jetzt zu begreifen, in welcher Gefahr er geschwebt hatte. Sein Bein war blutig und geschwollen. Niemand achtete darauf.
    »Die Kiste muß nicht richtig verschlossen gewesen sein«, sagte Robson langsam. »Ich bemerkte es, als ich sie in die Schleuse stieß. Das rechte Schloß, wenn ich richtig gesehen habe. Es muß Luft in die Kiste eingedrungen sein.«
    »Wer hat die Kiste verschlossen?« Heggs Stimme war hart und fordernd.
    »Ich«, sagte Arkady. Dann, nach einer winzigen Pause, fügte er hinzu: »Aber Sonny öffnete sie noch einmal, um ein letztes Stück Erz hineinzutun.«
    Wie auf ein Kommando hin sahen alle Sonny an.
    »Ich habe nicht… ich kann mich nicht erinnern … vielleicht war es nur ein Unfall…«
    Er stotterte noch etwas, dann schwieg er.
    Robson saß direkt neben ihm.
    »Sie … Sie …«
    Mehr konnte er nicht sagen. Er stand auf und sah auf Sonny hinab. Sein kahler Schädel schimmerte in der künstlichen Beleuchtung, und die Backenknochen traten weit hervor. Er zitterte am ganzen Körper. Und dann holte er aus und schlug Sonny mit aller Kraft mitten ins Gesicht. Der Mineraloge verlor den Halt und taumelte zu Boden.
    Arkady sprang hinzu. Seine geballte Faust erwischte Sonny seitlich am Genick und schleuderte ihn ein Stück weiter, direkt vor Captain Heggs Füße. Ohne zu überlegen, trat Hegg zu. Sonny wälzte sich schreiend am Boden, während alle drei Männer erbarmungslos auf ihn einschlugen, bis Captain Hegg plötzlich begriff, was sie taten. Er rollte zurück und stand auf. Mit lauter Stimme forderte er Arkady und Robson auf, Sonny in Ruhe zu lassen, aber sie hörten nicht auf ihn.
    Es blieb ihm keine andere Wahl, als Arkady mit einem Boxhieb außer Gefecht zu setzen und Robson aufs Bett zu zerren und dort so lange festzuhalten, bis er zur Besinnung kam.
    Erst als Robson sich nicht mehr wehrte, sagte Hegg zu ihm:
    »Geben Sie mir den Schlüssel zur Apotheke, Professor.«
    Niemand erwähnte noch einmal die Ereignisse dieser Nacht, von den notwendigen technischen Bemerkungen abgesehen, die zur Wiederherstellung der Ordnung in der Station unerläßlich waren. Sonny Greer lag drei Tage im Bett, verbunden und schweigsam. Wenn jemand in seine Nähe kam, schloß er die Augen. Arkadys Wunden wurden täglich behandelt, und er humpelte in der Station herum und machte sich nützlich. Wenn Hegg sich bei einer Arbeit anstrengen mußte, begann er sofort zu husten. Und Professor Robson, der rein äußerlich nichts abbekommen hatte, schien kleiner geworden zu sein. Seine Haut hing überall lose am Körper herab.
    Sie unterhielten sich nur, wenn es nötig war, sonst gingen sie ihren Beschäftigungen nach und verhielten sich schweigsam.
    Noch dreizehn Wochen, bis das Ablösungsschiff landete.
    Am vierten Tag nach dem Zwischenfall stand Sonny Greer auf und spazierte probeweise in der Station auf und ab. Er schien wieder gesund zu sein.
    »Kann ich etwas tun?« fragte er.
    Arkady und Robson kehrten ihm wortlos den Rücken zu. Hegg sagte:
    »Arkady kann jetzt keinen Druckanzug anlegen, also müssen Sie mit mir 'raus, um noch einige Erzproben zu holen. Danach sind Sie vom Dienst befreit. Sie halten sich immer im Bett oder in der Nähe auf. Es ist Ihnen verboten, die Kontrollen oder Instrumente zu berühren. Das Essen wird Ihnen gebracht. Klar?«
    Danach sprach erst recht niemand mehr mit Sonny. Selbst dann nicht, wenn er sein Essen gebracht bekam. In der Station herrschte eine gespannte Atmosphäre, und Hegg begann sich zu fragen, wann die Explosion erfolgen würde.
    Einmal stolperte Sonny auf dem Weg zur Toilette und griff zur Kontrolltafel, um sich festzuhalten. Arkady versetzte ihm einen Schlag, daß er halb durch die Station flog und hart auf dem Boden landete. Niemand half ihm.
    Immer wieder schob Hegg den beabsichtigten Ausflug zu dem Erzberg auf, aber schließlich entschloß er sich doch dazu. Vielleicht

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