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Heyne Galaxy 03

Heyne Galaxy 03

Titel: Heyne Galaxy 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Robson trocken.
    »Habt ihr mit dem Suchgerät geprüft, ob alle Giftspuren restlos beseitigt sind?« fragte Hegg.
    »Aber klar, Captain, alter Wachhund!« Sonny wurde so von seiner Begeisterung überwältigt, daß er die Tollkühnheit besaß, dem Captain auf die Schulter zu klopfen. Er bemerkte nicht, wie sich dessen Augen zu schmalen Schlitzen verengten. »Von diesem Augenblick an können Sie die Expedition als einen vollen Erfolg bezeichnen.«
    »Das Schiff trifft erst in drei Monaten hier ein, um uns abzuholen. Wir haben noch viel Arbeit vor uns …«
    »Ja, Papierarbeit und Berichte, Captain. Sinn der Expedition war es, reiche Vorkommen an Titanium, Beryllium oder Sodium zu entdecken. So reich, daß sich ein Abbau lohnen würde. Mit Robotern, natürlich, weil die sonst benötigten Luftvorräte niemals herbeigeschafft werden könnten.«
    »Wir haben das Zeug gefunden!« rief Arkady dazwischen. »Ein ganzer Berg aus reinem Erz! Sodium in jeder Menge! Ich sehe das alles schon vor mir – den Raumhafen, die Transportschiffe, die Roboter, den Hochofen. Ich höre das Brummen der schweren Maschinen und …«
    »Wenn ihr Russen poetisch werdet, dann sprecht ihr von Maschinen und Traktoren«, sagte Captain Hegg, von der Begeisterung ein wenig angesteckt. »Nun klettert mal endlich aus euren Anzügen, und wenn sich dann einer stark genug fühlt, kann er einen schriftlichen Bericht verfassen.«
    An diesem Abend vergaßen sie für ein paar Stunden, daß sie in einer winzigen Luftblase auf einer vergifteten Welt saßen. Sie feierten den Erfolg. Ihre Expedition war nicht umsonst gewesen, sondern noch viel erfolgreicher, als sie sich jemals vorgestellt hatten. Der zweite Planet der Sonne Altair würde seine Schätze hergeben müssen, ob er wollte oder nicht. Das Verdienst (und natürlich auch die Prozente) würden Captain Hegg und seinen Leuten gutgeschrieben werden.
    Hegg wühlte in der Kiste mit Trockenfisch, der ihnen allen schon bald zum Halse heraushing, und förderte vier Steaks zutage, die er für besondere Gelegenheiten verwahrt hatte. Robson, der zugleich auch die Pflichten eines Stationsarztes erfüllte, rückte mit einer kleinen Flasche Schnaps heraus. Der Alkohol förderte ihre gute Stimmung. Es wurde eine Nacht, die sie nicht so schnell vergessen würden. Spät erst gingen sie zu Bett, und als es dunkel war, riefen sie sich immer noch Scherzworte zu. Sie lachten sich halb tot, als Robson plötzlich laut zu schnarchen begann, aber dann schliefen sie endlich einer nach dem anderen ein.
    Als Captain Hegg plötzlich aufwachte, hatte er das untrügliche Gefühl, daß irgend etwas nicht stimmte.
    Er schüttelte den Kopf, um die Nachwirkungen des ungewohnten Alkohols zu vertreiben. Warum war er aufgewacht, obwohl er noch Müdigkeit in den Knochen spürte? In der Station war es dunkel. Von der Kontrolltafel her glühten die Lämpchen. Hegg sah, daß sie alle grün waren. Das also konnte es nicht sein. Wäre dort etwas nicht in Ordnung gewesen, hätten die Alarmsirenen sie schon längst alle aus dem Bett geworfen.
    Was also war es?
    Er räusperte sich. Sein Hals war trocken.
    Trocken!
    Er begann zu husten, als er tief einatmete. Rauch! Hier konnte es keinen Rauch geben, denn Zigaretten waren streng verboten. Außerdem gab es hier kaum etwas, das brennen konnte.
    Die Kiste mit den Erzproben…!
    »Aufwachen!« brüllte Hegg und sprang aus dem Bett. Noch bevor er den Lichtschalter erreichen konnte, sah er aus dem schmalen Spalt zwischen Kiste und Deckel ein rötliches Glühen dringen. »Aufstehen, aber schnell!«
    Er zerrte Sonny aus dem Bett und trat Arkady gleichzeitig in den Rücken. Robson war schon auf. Ohne zu überlegen, lief Hegg zu der Kiste und brüllte:
    »Robson! öffnen Sie die Luke zur Schleusenkammer!«
    Der Professor drehte bereits an dem Rad, als Hegg die Kiste mit den Schultern voranschob. Im gleichen Moment fanden die Flammen im Innern einen Ausweg und loderten in das Gesicht des Captains. Eine Rauchwolke puffte in den Raum. Hegg fiel zurück und begann zu husten.
    Sonny sprang herbei und warf Decken über die Kiste. Für einen Augenblick half das, gerade lange genug, daß Sonny und Arkady die Kiste bis zur geöffneten Schleusenluke schieben konnten. Dann hatten die unterdrückten Flammen auch die Decke durchgebrannt – und nicht nur sie.
    Flüssiges Metall tropfte von der Kiste und bildete eine Lache. Arkady rutschte aus und landete mit dem Knie in ihr. Ohne auch nur einen Laut von sich zu geben, rollte

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