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Heyne Galaxy 04

Heyne Galaxy 04

Titel: Heyne Galaxy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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hielt er einen nassen Lappen.
    »Schon gut«, murmelte ich benommen. »Wo ist er?«
    »Fort!« Das Gesicht des Mannes verriet Angst und Schrecken. »Er rannte davon, als ich um Hilfe rief. Ich habe mich sofort um Sie gekümmert. Sie waren kaum eine Minute bewußtlos. Das kalte Wasser, müssen Sie wissen. Der Kerl rannte davon, weil ich um Hilfe rief …«
    »Weiß ich bereits. Wohin rannte er?«
    »Ich… ich weiß nicht. Ich habe mich ja zuerst um Sie gekümmert, weil Sie …«
    »Hören Sie auf damit!« sagte ich unfreundlich, stand auf und lief aus dem Lokal. Zuerst versuchte ich es mit dem Hinterausgang. Die Gasse war leer. Keine Spur von Munger. Vor dem Hauptausgang hatten sich einige Leute versammelt, aber niemand wußte etwas von Munger. Ich kehrte in die Bar zurück.
    »Geben Sie mir noch einen Collins, mein Freund. Und dann erklären Sie mir, wie ich von hier aus am besten zur Polizei komme …«
    »Also wirklich, Mr. Baumholtzer, Sie haben keinen Grund, sich wegen dieses kleinen Zwischenfalls derart aufzuregen«, meinte der Polizeiinspektor, lehnte sich in seinen Sessel zurück und betrachtete das glühende Ende seiner Zigarre. »Der Mann muß in einem Anfall von geistiger Verwirrung gehandelt haben. In ein oder zwei Tagen haben wir ihn. Ich werde dafür sorgen, daß er von einem Psychiater untersucht wird.«
    Ich seufzte. Da half alles nichts mehr. Ich zog meine Erkennungsmarke hervor und warf sie auf den Tisch.
    »Hören Sie, ich bin ein Agent der Untersuchungskommission, behandeln Sie mich also nicht wie einen gewöhnlichen Steuerzahler. Ich bin mit der Aufklärung eines Verbrechens beauftragt worden – Falschgeld. Und dieser Kerl, Munger, hat sich dringend verdächtig gemacht. So, und nun möchte ich mal ein bißchen Bewegung von Ihnen sehen, Inspektor.«
    Eigentlich war ja geplant gewesen, daß so wenig Leute wie möglich von meiner wahren Identität erfuhren. Aber die Neuigkeit hatte sich schon in der Stadt herumgesprochen, also konnte es nichts schaden, wenn auch die Polizei Bescheid wußte.
    Der Inspektor schien plötzlich wach zu werden. Er beugte sich vor.
    »Falschgeld…?« Ich konnte fast hören, wie es hinter seiner Stirn zu arbeiten begann. »Alaric!« brüllte er plötzlich. »Alaric! Bringen Sie mir die Akte Munger!« Er grinste etwas dämlich und wandte sich wieder mir zu. »Ehrlich gesagt, wir wären schon viel weiter, wenn Sie gleich mit der Erkennungsmarke herausgerückt wären. Die Sache ist nämlich die, daß wir eine ganze Menge Beschwerden über Munger erhielten, aber er scheint ein sehr reicher Mann zu sein. Er ist Händler und wohnt irgendwo im Innern des Kontinents in einem Eingeborenendorf. Ein- oder zweimal im Jahr besucht er die Hauptstadt, und dann ist hier einiges los. Er hat so eine Art, die Leute zu erschrecken …! Aber Falschgeld …? Hm, ich weiß nicht so recht.«
    »Falschgeld!« sagte ich und nickte grimmig.
    Es sah ganz so aus, als befürchte der Inspektor, daß die Sache auch für ihn unangenehm werden könnte. Vielleicht hatte er von Munger Geld bekommen. Trotzdem würde ich auch mit ihm fertig werden, denn wenn Munger wirklich der Mann war, den ich suchte, flog der Schwindel ohnehin bald auf. Falschgeld stand niedrig im Kurs. Wenn ich nicht gerade ausgesprochenes Pech hatte, würde er bald auf meiner Seite stehen.
    »Sie sagen, er sei Händler«, vergewisserte ich mich bei ihm. Wir warteten immer noch auf die Akte. »Was könnte das mit einem Materie-Duplikator zu tun haben?«
    »Materie-Duplikator?« Der Inspektor wurde blaß. »Wollen Sie damit sagen, daß die falschen Noten genaue Duplikate der echten sind?«
    »Wollte ich.«
    »Was Sie nicht sagen …!«
    Ich sah ihm an, wie schwer es ihm fiel, jetzt nicht seine Brieftasche zu ziehen und nachzusehen.
    Endlich brachte Alaric die Akte, und wir vertieften uns in eine anregende Lektüre.
    Füllen Sie Ihre Badewanne mit Schlamm, entzünden darunter ein Feuer, lassen die heiße Brause rinnen und kriechen dann hinein – dann haben Sie eine ungefähre Vorstellung davon, wie es im Dschungel auf Deneb ist.
    Hinzu kommen dann noch die Bäume. Der Inspektor und ich wanderten nun seit einem halben Tag durch die Wildnis, aber ich hatte immer noch keinen Baum gesehen, so dicht fiel der Regen. Zwar rannte ich oft genug gegen die harten Stämme, aber deswegen sah ich sie trotzdem nicht. Ich war von oben bis unten mit Schlamm bedeckt. Der Regen wusch ihn zwar ab, aber bevor ich einigermaßen sauber war, fiel ich wieder hin

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