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Heyne Galaxy 04

Heyne Galaxy 04

Titel: Heyne Galaxy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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einen unglaublich tödlichen Vogel.
    Er wurde doppelt so groß wie der Habicht, bekam einen langen Schnabel mit zwei messerscharfen Kanten. Seine Klauen waren zehn Zentimeter lang und spitz wie Pfeile. In seinen Augen glomm es rötlich auf, als er sich auf den Angreifer stürzte.
    Der Habicht schlug erschreckt einen Haken und ließ sich dann mit angelegten Flügeln in die Tiefe fallen.
    Pid sah keinen Grund dazu, ihm zu folgen, aber dann, eine Sekunde später, tat er es doch.
    Er stürzte ihm nach und ließ ihn nicht aus den Augen. Seine Gedanken überschlugen sich, als er die neue Freiheit spürte, die er auf einmal genoß. Neue Kräfte waren es, die er nie in seinem Leben gekannt hatte.
    Freiheit!
    Nie mehr würde er sie aufgeben.
    Es war wundervoll, ein Vogel zu sein. Später, vielleicht, würde er eine andere Form annehmen; es gab ja genug auf dieser herrlichen Welt. Vielleicht wurde er wieder ein Hund, oder sogar ein Tier, das im Wasser lebte, schwimmen und tauchen konnte. Die Möglichkeiten des Abenteuers und der Erfüllung waren schier endlos auf diesem Planeten.
    Die Freiheit der zu wählenden Gestalt war die angeborene Freiheit der Grom – das erkannte er jetzt. Das Kastensystem war künstlich, von Politikern und Priestern geschaffen, und sicherlich zu ihrem Nutzen.
    Der Formlose …
    Nein! Dies hier hatte nichts mit der Versuchung zu tun.
    Die Freiheit war sein Recht.
    Er stieg bis zu einer Höhe von fünfhundert Metern empor. Als er tausend Meter erreichte, hörte das Pulsieren des Kompakt-Verschiebers endlich auf.
    In anderthalbtausend Meter Höhe ließ er ihn fallen und sah zu, wie er in die Tiefe stürzte und in den Baumwipfeln des Waldes verschwand.
    Dann machte er sich an die Verfolgung des Habichts, der nur noch ein kleiner Punkt am Horizont war …

Falschgeld von Deneb
    (PROTECTIVE MIMICRY)
     
    Algis Budrys
     
     
    Der Streifen unzerstörbaren Papiers gleitet in einen Schlitz auf der Vorderseite der Maschine. Rollen führen ihn, tauchen ihn in chemische Bäder, färben und trocknen ihn, stempeln ihn ab und analysieren ihn schließlich, um jeden Fehler unmöglich zu machen. Ganz zum Schluß durchläuft der Streifen eine zweite Maschine, die an die erste angeschlossen ist, aber jeden Abend von ihr gelöst und in einem Safe aufbewahrt wird. Der Streifen wird dann auf handliche Längen geschnitten, gestapelt und in Behälter gepackt. In gepanzerten Fahrzeugen bringt man dann das Endprodukt an seinen Bestimmungsort.
    Man nennt es Geld.
    Ganz davon abgesehen, daß man es weder abnützen noch verbrennen kann, besitzt der Geldschein ein elektronisches Muster, das mit der aufgedruckten Seriennummer identisch ist. Wenn man ihn über einen Bankschalter schiebt, und wenn Nummer und Muster übereinstimmen, passiert überhaupt nichts. Aber wehe, wenn man versuchen sollte, eine selbstgefertigte Note loszuwerden! Es beginnen sofort soviel Alarmglocken zu läuten, daß man glaubt, man sei auf der eigenen Beerdigung. Dabei ist es nahezu unmöglich, eine solche Note schon äußerlich nachzumachen, ganz zu schweigen von dem Elektronenmuster. Nur die Regierung hat das Geheimnis, und sie bewahrt es gut.
    Ich erzähle Ihnen das alles nur deshalb, damit Sie begreifen, warum Saxegaard fast bis an die Decke sprang und Zeter und Mordio brüllte, als ich ihm vierzehn völlig identische Geldnoten auf seinen Tisch legte.
    Ganz davon abgesehen, daß Saxegaard der Chefinspektor der Galaktischen Finanzbehörde, Abteilung für Nachprüfungen und Untersuchungen, war, hatte er für seine geringe Körpergröße einen erstaunlich großen Mund. Ich würde ihn als den Typ von Mann bezeichnen, der immer neunzig Sekunden wartet, ehe er sich eine neue Zigarette anzündet, bloß damit er nicht als Kettenraucher verschrien wird.
    »Baumholtzer«, fragte er mich, als er sich beruhigt hatte, »woher haben Sie das Zeug?«
    Sie waren in der New Yorker Sektion aufgetaucht und stammten von der Zweigstelle auf Deneb XI. Der Direktor der Sektion hatte uns sofort benachrichtigt, als er sie entdeckte. Das sagte ich Saxegaard auch, und nachdenklich kaute er auf seinem Daumen herum.
    »Hoffentlich kann er den Mund halten«, quetschte er endlich hervor. Er schien sehr besorgt zu sein,
    »Ich habe ihm mit diesem und jenem gedroht«, beruhigte ich ihn.
    »Ausgezeichnet! Wenigstens vorerst sind wir vor einer finanziellen Krise sicher.« Er betrachtete die Banknoten. »Sie haben Sie im Labor überprüfen lassen?« fragte er mit schwacher

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