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Heyne Galaxy 04

Heyne Galaxy 04

Titel: Heyne Galaxy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Milchstraßen.
    Im Jahre 1951 gelang zwei Professoren von Harvard eine interessante Entdeckung. Das Universum hat eine eigene ganz bestimmte Wellenlänge, eintausendvierhundertzwanzig Megahertz, die charakteristische Radioemission neutralen Wasserstoffs. Gegenüber fast allen anderen Elementen besitzt dieser neutrale Wasserstoff den Vorzug, daß seine Wellen sich gradlinig und nach allen Seiten gleichmäßig durch das Weltall verbreiten. Diese Tatsache brachte die Wissenschaftler auf einen wirklich aufregenden Gedanken.
    Wenn es intelligente Lebewesen auf anderen Welten gab und wenn sie versuchten, mit anderen Planeten Funkkontakt zu erhalten, würden sie ihre Botschaften auf Wellenlänge eintausendvierhundertzwanzig senden und nichts anderes fragen als: »Seid ihr da?«
    Das einfachste würde sein, auf eine solche Frage zu warten, aber das konnte Jahrhunderte dauern. Auf der anderen Seite aber würde es sich sicherlich lohnen. Ein bekannter Astrophysiker meinte dazu:
    »Zwar besitzen wir erst seit einigen Jahren unsere Empfangsstationen, aber schon jetzt läßt sich mit Sicherheit behaupten, daß die Zeichen, die wir aufgefangen haben, auf keinen Fall von Wesen stammen können, die uns technisch unterlegen sind. Ich behaupte, daß es dort draußen Zivilisationen gibt, die von Intelligenzen geschaffen wurden, von denen wir uns keine Vorstellung zu machen vermögen.«
    Und Dr. Harold Urey fügte hinzu:
    »Wenn wir Kontakt mit ihnen erhalten könnten, wäre das in der Tat das phantastischste Ereignis seit vielen Jahrtausenden.«
    Dr. Frank B. Drake, durch diesen Enthusiasmus ermuntert, begann bereits im Jahre 1961 mit seinen Arbeiten, die unter dem Namen »Projekt Ozma« bekanntgeworden sind. Es befaßt sich mit der Erforschung der nähergelegenen Sterne. Astronomen des Swarthmoore College hatten bereits sechsundfünfzig Sterne im Bereich von sechzehn Lichtjahren um die Sonne herum katalogisiert und analysiert. Einunddreißig von ihnen waren gewöhnliche Sternkörper, entweder Zwillinge oder gar Drillinge, sieben von ihnen sogar sehr sonnenähnlich in Größe, Strahlungskraft und Zusammensetzung. Dr. Drake richtete sein Radioteleskop auf zwei von ihnen ein. Er lauschte auf die Funkzeichen, die von Tau Ceti und Epsilon Eridani stammten.
    Damit sind wir bereits in der Gegenwart angelangt. Was nun folgt, ist mehr oder weniger eine Art von Extrapolation, die jedoch einen sehr hohen Grad an Wahrscheinlichkeit besitzt.
    Die Überwachung von Tau Ceti und Epsilon Eridani blieb erfolglos. Genauso war es auch mit Alpha Centauri, Indi und 70-Ophiuchi. Und da kam einer der Wissenschaftler auf einen Gedanken. Er meinte:
    »Vielleicht sind uns unsere Nachbarn so weit voraus, daß sie bereits seit Jahrtausenden funkten und es längst aufgegeben haben. Vielleicht lauschen sie nur noch und warten auf ein Zeichen von uns. Es liegt also an uns, unsere Gegenwart bekanntzumachen. Senden wir!«
    Man begann also im Jahr 1963 damit, dicht gebündelte Radiosendungen in Richtung der sieben vielversprechendsten Sterne auszustrahlen. Die Signale bestanden aus Pfeiftönen, deren Abstände voneinander unmißverständlich auf den künstlichen Ursprung schließen lassen mußten. Als das geschehen war, begann die unvermeidliche Wartezeit. Mindestens neun Jahre, bis die Zeichen den nächsten Stern erreichten, mehr noch, wenn er weiter entfernt war.
    Die Antwort kam zweiundzwanzig Jahre nach Beginn des Unternehmens, im Jahre 1985. Sie traf ein, als die Amerikaner gerade damit beschäftigt waren, die erste bemannte Rakete zum Mars zu schicken. Aber diese Antwort bestand nicht aus elektromagnetischen Impulsen, sondern aus einer Kugel mit einem Durchmesser von etwa fünfzehn Metern. Das Raumschiff erschien in einer Höhe von hundertfünfzig Kilometern über der Erde und setzte einen Funkspruch in perfektem Englisch ab. Er besagte, daß es auf einem Feld in der Nähe von Davenport zu landen beabsichtige.
    Genau das geschah dann auch, vierundzwanzig Stunden später. Das Schiff wurde von einer Abordnung des Auswärtigen Amtes empfangen – mit Atomkanonen, schweren Panzern und Fernsehkameras im Gefolge. Zum Erstaunen aller Anwesenden kam aus dem Raumschiff ein Wesen, das dem Homo sapiens zum Verwechseln ähnlich sah, abgesehen vielleicht von der hervorstehenden Stirn, die zu der Vermutung Anlaß gab, daß in dem Kopf gute zweihundert Kubikzentimeter mehr Gehirn Platz hatten. Darüber hinaus war der Fremde nach der letzten Mode gekleidet. Hinter ihm schloß

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