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Heyne Galaxy 12

Heyne Galaxy 12

Titel: Heyne Galaxy 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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ich für möglich gehalten hatte.
    Ich traf hart auf und machte eine ungeschickte Rolle; dabei stieß ich mit dem Kopf gegen einen harten Gegenstand, und als sich die Dunkelheit über mich senkte, mußte ich daran denken, daß ich es eigentlich leid war, andauernd das Bewußtsein zu verlieren.
    *
    Ich horte Larrys Stimme, noch ehe ich die Augen öffnete. Zuerst hielt ich sie für eine Halluzination, die jedoch sehr beharrlich war.
    »Komm, Jake – es ist alles in Ordnung.«
    Ich öffnete die Augen. Larry. Und hinter ihm stand etwa ein halbes Dutzend Menschen – darunter zwei Frauen.
    »Ich soll dich zu einem Ort oben an der Küste bringen, von wo uns ein Raumkreuzer abholt«, sagte ich elend. »Aber das Direktorat weiß Bescheid. Das Ganze ist eine Falle.«
    Larry lachte. »Natürlich ist es eine Falle – aber das Direktorat hat die wichtigsten Tatsachen noch nicht begriffen.«
    »Ich meine es ernst«, beharrte ich. »Man hat mich im Tiefschlaf befragt.«
    »Das wissen wir«, sagte Larry. »Matthews konnte dich natürlich nicht darauf vorbereiten – sonst hätte deine Aussage für uns an Wert verloren. Wir mußten dir eine andere Geschichte einimpfen – eine Geschichte, die dich zufriedenstellen und das Direktorat ablenken würde.«
    »Woher weißt du das alles?«
    »Wir haben überhaupt kein Schiff«, sagte Larry, »aber wir besitzen Funkgeräte. Wir haben auf dich gewartet. Wir warten immer auf neue Verbannte.«
    »Wir?« fragte ich.
    »Unsere kleine Kolonie. Achtundfünfzig Köpfe – und das ist noch lange nicht das Ende.«
    Während des Gesprächs hatten mir die Umstehenden aus dem Sprunganzug geholfen. Ich spürte einen Luftzug im Gesicht und sog den unbeschreiblichen Duft der natürlichen Luft ein – einen Duft, in den sich das Aroma von Blumen, Gräsern und Bäumen mischte. Larry beobachtete mich.
    »Es ist herrlich hier, nicht wahr?«
    »Was ist mit den Wilden?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Die leben vielleicht weiter westlich. Wir haben noch keinen gesehen. Unsere Gegend ist absolut ruhig.«
    Der Boden war weich.
    »Aber warum?« fragte ich. »Das Direktorat muß doch wissen, wie es auf diesem Planeten aussieht. Warum kehrt die Menschheit nicht hierher zurück, anstatt sich mit interstellaren Projekten abzugeben, die doch zu keinem Ergebnis führen?«
    »Das Direktorat ist eine Organisation, die zum Zwecke der Herrschaft über eine Reihe gut kontrollierbarer künstlicher Städte geschaffen wurde, über einen Staat, der sich auf ein Dutzend Planeten und Satelliten ausgebreitet hat – einen reinen Städtestaat. Wenn die Menschen zur Erde zurückkehren würden, wenn sie sich wieder auf dem Lande ausbreiten würden, um es zu bestellen, wenn sie in Dörfern leben würden, wie wir es jetzt tun, dann wäre die Macht des Direktorats ein für allemal gebrochen. Wenn dir das nicht wie ein ausreichendes Motiv vorkommt, weißt du einfach noch zu wenig über die Mentalität des Menschen.«
    »Können wir sie überhaupt schlagen?« fragte ich. »Können wir dem Direktorat praktisch vor seiner Haustür widerstehen? Du darfst nicht vergessen, daß das Tycho-Teleskop ständig auf die Erde gerichtet ist und laufend benutzt wird.«
    »Wir wollen niemanden besiegen«, sagte Larry. »Wir sind zufrieden, wenn wir der Aufmerksamkeit des Direktorats entgehen. Das Dorf besteht aus kleinen, verstreut liegenden Gebäuden, die zudem noch getarnt sind. Wir bestellen unser Land, und unsere Agenten auf den Planeten wählen die richtigen Männer für uns aus …«
    »Matthews!« rief ich aus. »Armer Teufel – er ist immer noch in Forbeston!«
    »Du wirst ihn bald wiedersehen. Wir rechnen damit, daß er in spätestens drei Monaten verhaftet wird.«
    Er lachte, und die übrigen fielen mit ein. Ich erkannte das Spaßige der Situation und brach ebenfalls in ein fast unkontrollierbares Gelächter aus. Larry legte mir den Ann um die Schulter.
    »Schau dich einmal um«, sagte er. »Schau dich einmal richtig um.«
    Ich blickte auf und sah den Sonnenuntergang, der eine klare, reine Atmosphäre durchglühte – einen Sonnenuntergang, der nicht von einer Kuppelwand oder einem Bullauge beeinträchtigt wurde.

Der Wirtschaftsbericht
    (FACTSHEET SIX)
     
    John Brunner
     
     
    1
     
    Mervyn Grey, der in der Geschäftswelt allgemein als Wunderknabe bezeichnet wurde, war nicht dadurch bereits mit neunundzwanzig Millionär geworden, daß er seine Entscheidungen auf die lange Bank schob.
    Als er von Edgar Casson, seinem Londoner Makler,

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