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Heyne Galaxy 12

Heyne Galaxy 12

Titel: Heyne Galaxy 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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nicht überall herumerzählen würde. Was haben Sie vor?«
    »Nun, wir haben Ihnen nichts mitgeteilt, was das Direktorat nicht bereits wüßte«, sagte Matthews gleichgültig. »Außer daß auch ich dazugehöre; und ich habe meine Methoden, wenn ich schnell verschwinden muß. Wie dem auch sei – ich bin ein Mann, der entbehrlich wäre. Aber wenn Sie hinter meinem Bericht einen bestimmten Grund vermuten, haben Sie nicht ganz unrecht. Gains war Ihr bester Freund, nicht wahr?«
    »Ganz recht.«
    »Er war ein guter Mann. Wir hatten ihn nicht verlieren wollen, und wir möchten ihn gern zurückholen.«
    »Zurück? Von der Erde?«
    »Uns steht ein kleiner Raumkreuzer zur Verfügung – das ist eine absolut vertrauliche Tatsache – und indem ich Ihnen davon erzähle, breche ich sämtliche Brücken hinter uns ab. Wir haben also eine Möglichkeit, zur Erde zu gelangen und wieder zurückzukehren. Das ist natürlich nicht leicht, und ins Blaue hinein wollen wir eine solche Expedition nicht starten. Doch wenn sich jemand verbannen ließe, der Instruktionen für Gains und Bessemer mitnimmt und die beiden zu einer bestimmten Zeit an einen bestimmten Ort führt – dann könnten wir alle drei wieder zurückbringen. Wir haben Glück, daß die Ausgestoßenen mehr oder weniger in der gleichen Gegend abgesetzt werden. Wir könnten die beiden also ohne Schwierigkeiten finden. Vielleicht schaffen wir es.«
    »Was ist Ihnen über die Verhältnisse dort unten bekannt?«
    Matthews blickte mich offen an. »Nichts.«
    Ich atmete tief ein und sagte: »Gut. Ich gehe. Wie?«
    Matthews lächelte. »Ich habe von Ihnen keine andere Entscheidung erwartet. Was den Abstieg zur Erde angeht – das bereitet nicht die geringsten Schwierigkeiten. Sie hatten ja ohnehin die Absicht, im Hafenbüro vorzusprechen. Tun Sie das und bestehen Sie auf einer Information über Gains, die man Ihnen schließlich geben wird. Danach ist es ganz einfach. Sie werden im Büro unter automatischer Überwachung stehen, und man wird die Adrenalinspritze, die wir Ihnen vorher verpassen werden, sofort registrieren. Daraufhin wird man Sie vorsichtshalber gleich verhaften. In der Zwischenzeit haben wir gewisse belastende Dokumente zwischen Ihre Unterlagen geschmuggelt – und es wird alles seinen Gang nehmen. Wir können dann nur noch hoffen, daß niemand bei Ihrer nächsten Sitzung unter dem Wahrheitsfinder merkt, was hier wirklich gespielt wird. Aber das bereitet mir wenig Sorge. Die Wahrheitsfinder sind heutzutage nicht mehr die besten.«
    »Vielen Dank«, sagte ich. »Sie scheinen alles parat zu haben. Mich würde nebenbei noch eine Frage interessieren. Sie haben vorhin von Brücken gesprochen, die wir hinter uns abgebrochen hätten. Was wäre geschehen, wenn ich Ihren Vorschlag abgelehnt hätte?«
    »Wir waren ziemlich sicher, daß Ihre Entscheidung positiv ausfallen würde«, sagte er. »Aber wenn wir uns geirrt hätten …«
    Und mit bedauerndem Gesicht senkte er den Daumen.
    *
    Ich war überrascht, wie schnell sich Matthews Pläne verwirklichten. Die Papiere, die er in meinen Unterlagen versteckt hatte, mußten wirklich sehr belastend gewesen sein. Ich wurde zum Mond gebracht und dort im Archimedes-Krater inhaftiert, wo die endgültige Entscheidung fallen sollte. Aber es konnte kein Zweifel bestehen, wie sie ausfallen würde. Kaum eine Woche nach meinem Gespräch mit Matthews sah ich mich der Kommission gegenüber und mußte mir anhören, wie man mich als unerwünscht bezeichnete und mich auf die Erde verbannte. Ich wurde aus dem Saal geführt.
    Im Vorraum wartete jemand auf mich. Pinski.
    Ich sagte: »Ich bin in dieser Woche schon dreimal unter dem Wahrheitsfinder gewesen. Ich hätte eigentlich nicht gedacht, daß Sie noch etwas von mir wollen.«
    Pinski lächelte. »Die Dinge liegen diesmal anders. Sie haben noch eine kleine Sonderbehandlung vor sich.«
    »Es ist nicht zulässig. Nach Artikel 75 darf niemand einer Befragung unterzogen werden, bei der er nicht bei Bewußtsein ist. Der Wahrheitsfinder stellt hier die äußerste Konzession dar.«
    »Sie scheinen die Vorschriften recht gut zu kennen, Ex-Captain Newsam«, sagte Pinski. »Unglücklicherweise fallen Sie nicht mehr unter diese Bestimmungen. Der Staat hat Sie ausgestoßen. Es wird nicht lange dauern.«
    Das waren also Matthews ausgezeichnete Informationsquellen, (dachte ich. Ich konnte nichts dagegen machen. Ich konnte mich zur Wehr setzen, aber damit hätte ich mir nur einen Arodat-Schuß eingehandelt.
    »Setzen

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