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Heyne Galaxy 13

Heyne Galaxy 13

Titel: Heyne Galaxy 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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blickte an mir vorbei. »Sie können drüben weitermachen.« Und er wandte sich an mich. »Sie wollen also mitfliegen, Mr. Olyn.«
    »Ich kenne die Wiese«, sagte ich. »Ich bin heute früh daran vorbeigekommen. Und da waren die Freundler bestimmt nicht mit Verhandlungsvorbereitungen beschäftigt. Sie haben überall auf der Wiese taktische Messungen vorgenommen – und zwar auf beiden Seiten.«
    Kensie musterte mich eindringlich. »Na, dann kommen Sie mit.« Und er wandte sich an den OutBond. »Sie wollen hierbleiben?«
    »Wir sind hier im Kampfgebiet. Ich sollte mich zurückziehen. Mr. Olyn«, fügte er hinzu, »viel Glück.« Ich beobachtete seine gelbgekleidete Gestalt, die über dem Boden davonzuschweben schien, und folgte dann hastig dem Dorsai, der fast schon den Luftwagen erreicht hatte.
    Das Flugboot war bei weitem nicht so luxuriös eingerichtet wie Padmas Luftfahrzeug, und Kensie ließ es in wenigen Metern Höhe dahinrasen. Die Sitze waren eng, und Kensies gewaltiger Körper beengte mich in der kleinen Kanzel sehr. Jedesmal, wenn er sich bewegte, spürte ich den Griff seiner Bolzenpistole in der Seite.
    Schließlich erreichten wir den Rand des bewaldeten, hügeligen Dreiecks, das von den Freundlern besetzt war, und stiegen in Deckung einiger Variform-Eichen einen Abhang hinauf.
    Der Boden zwischen den mächtigen Baumstämmen lag im Schatten und war laubbedeckt. Unter der Spitze des Hügels war eine Abteilung Söldnertruppen in Stellung gegangen und erwartete weitere Befehle. Kensie stieg aus dem Luftwagen und erwiderte die Ehrenbezeigung des Leutnants.
    »Haben Sie den Tisch gesehen, den die Freundler aufgestellt haben?« fragte Kensie.
    »Jawohl, Kommandeur. Der Freundler-Offizier steht noch immer daneben. Wenn Sie hier noch etwas höher gehen, können Sie ihn sehen – und den Tisch und die Stühle.«
    »Gut«, sagte Kensie. »Halten Sie Ihre Männer hier in Bereitschaft, Leutnant. Der Journalist und ich werden uns genauer umsehen.«
    Er ging voran. Als wir die Spitze des Hügels erreichten, konnten wir in etwa fünfzig Meter Entfernung den Waldrand erkennen. Dahinter lag die Wiese, die etwa hundert Meter breit war und in deren Mitte sich der Tisch erhob. Daneben war die unbewegliche schwarze Gestalt des Freundler-Offiziers sichtbar.
    »Was halten Sie davon, Mr. Olyn?« fragte Kensie.
    »Warum hat man ihn noch nicht erschossen?«
    Er blickte mich von der Seite an. »Weil wir dazu noch Zeit genug haben, bevor er auf der anderen Seite verschwinden kann. Wenn wir ihn überhaupt erschießen müssen. Das wollte ich auch gar nicht wissen. Sie haben den Kommandeur der Freundler erst vor kurzem gesprochen. Hatten Sie den Eindruck, daß er zur Kapitulation bereit ist?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Ich verstehe«, sagte Kensie.
    »Sie glauben doch nicht wirklich, daß er sich ergeben will? Wie kommen Sie darauf?«
    »Solche Tische werden meistens nur aufgestellt, wenn es um entsprechende Verhandlungen geht«, sagte er.
    »Aber er hat Sie um eine Unterredung gebeten?«
    »Nein.« Kensie betrachtete die Gestalt des Freundler-Offiziers, die sich im Sonnenschein nicht rührte. »Vielleicht verstößt es gegen seine Prinzipien, eine solche Konferenz einzuberufen. Sie dann aber abzuhalten, wenn wir uns wie ›zufällig‹ gegenübersitzen – das wäre vielleicht etwas anderes.«
    Er wandte sich um und machte ein Zeichen mit der Hand.
    Der Leutnant, der weiter unten gewartet hatte, kam zu uns herauf.
    »Sir?« fragte er.
    »Befinden sich Freundler-Truppen in den Bäumen auf der anderen Seite?«
    »Vier Mann – mehr nicht, Sir. Unsere Geräte haben ihre Körperwärme eindeutig festgestellt. Sie versuchen sich nicht zu verstecken.«
    »Ich verstehe.« Er hielt inne. »Leutnant?«
    »Sir?«
    »Seien Sie doch bitte so freundlich und gehen Sie auf die Wiese hinaus und fragen Sie den Freundler-Offizier, was das alles soll …«
    »Jawohl, Sir.«
    Wir beobachteten den jungen Offizier, der langsam hangabwärts schritt und schließlich auf die Wiese hinaustrat. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er den gegnerischen Offizier erreicht hatte.
    Sie standen einander gegenüber und sprachen – ihre Stimmen waren natürlich nicht zu hören. Die Flagge mit dem dünnen schwarzen Kreuz flatterte in der leichten Brise, die draußen auf der Wiese wehte. Jetzt wandte sich der Leutnant um und kam wieder auf uns zu.
    Er nahm vor Kensie Haltung an und salutierte. »Kommandeur«, sagte er, »der Kommandeur der Auserwählten Truppen Gottes

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