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Heyne Galaxy 13

Heyne Galaxy 13

Titel: Heyne Galaxy 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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sich mit dem Ellenbogen auf und drückte zweimal auf den Auslöseknopf seiner Bolzenpistole.
    Jamethons Arm sank herab. Der Freundler fiel gegen den Tisch zurück und streckte den linken Arm aus, um sich abzustützen. Er versuchte seine Waffe erneut zu heben, schaffte es jedoch nicht mehr. Sie fiel ihm aus der Hand. Schwer stützte er sich jetzt auf den Tisch, wobei er sich herumdrehte und in meine Richtung blickte. Sein Gesicht war wie immer ausdruckslos, doch in seinen Augen stand ein rätselhafter Schimmer. Er warf mir einen unwägbaren Blick zu, den Blick eines Mannes, der sich als Sieger über mich fühlt, für den ich aber von Anfang an keine große Gefahr gewesen bin. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, wie das Lächeln eines inneren Triumphs.
    »Mr. Olyn …«, flüsterte er. Dann wich das Leben aus seinem Gesicht, und er stürzte neben dem Tisch ins Gras.
    Der Boden erzitterte unter heftigen Explosionen. Hinter uns feuerten die exotenischen Truppen Rauchbomben ab, die eine undurchdringliche Wand zwischen uns und die gegnerische Seite der Wiese legten. Die grauen Wolkenschleier stiegen wie eine unüberwindliche Barriere in den blauen Himmel.
    Auf Jamethons totem Gesicht lag ein leichtes Lächeln.
     
     
    8
     
     
    In Trance verfolgte ich die Verhandlungen, die noch am gleichen Tage zur bedingungslosen Kapitulation der Freundler führten. Unter anderen Umständen wäre es niemals dazu gekommen; doch in dieser Situation fühlten sich die Freundler-Offiziere zur Aufgabe berechtigt.
    Nicht einmal die Ältesten erwarteten von ihren Untergebenen, daß sie in einer Situation weiterkämpften, in die sie von einem gefallenen Kommandeur geführt und deren Motive ihnen nicht erklärt worden waren. Und die vor dem Tode geretteten Soldaten waren in jedem Falle mehr wert als alle Auslieferungsforderungen, die die Exotener stellen konnten.
    Ich wartete nicht das Ende der Verhandlungen ab. Eine Sekunde lang hatte das Verhängnis wie eine gigantische Woge über uns geschwebt, die sich anschickte, über uns herabzustürzen und uns mit einer Gewalt unter sich zu begraben, die ihren Widerhall auf allen Welten der Menschheit finden würde. Dann plötzlich war diese Woge verschwunden und hatte einem endlosen Schweigen Platz gemacht, das sich bereits in den Blättern der Geschichte niederschlug.
    Für mich blieb nichts. Absolut nichts.
    Wenn es Jamethon gelungen wäre, Kensie umzubringen – auch wenn er damit einen praktisch kampflosen Sieg über die exotenischen Truppen errungen hätte – hätte ich das Ereignis am Verhandlungstisch gegen die Freundler verwenden können. Aber sein Versuch war fehlgeschlagen, und er hatte ihn mit dem Leben bezahlt. So etwas lieferte kein Material gegen die Freundler.
    Die Rückreise zur Erde brachte ich in einer Art Trancezustand hinter mich – und immer wieder fragte ich mich nach dem Grund.
    In der Agentur sagte ich meinen Vorgesetzten, daß ich mich gesundheitlich nicht auf der Höhe fühlte, und mein Anblick schien diese Behauptung zu bestätigen. Ich erhielt einen zunächst unbefristeten Urlaub und verbrachte meine Zeit in der Bücherei des irdischen Nachrichtenzentrums in Den Haag, wo ich ziellos in dem reichhaltigen Material über die Freundler, die Dorsai und die exotenischen Welten forschte. Wonach ich suchte, wußte ich nicht. Ich verfolgte auch die Nachrichtensendungen von St. Marie, und ich trank zuviel dabei.
    Irgendwie fühlte ich mich wie ein Soldat, der wegen eines Versagens vor dem Feind zum Tode verurteilt worden ist. Dann kam eines Tages die Nachricht, daß Jamethons Leiche nach Harmony überführt werden sollte, und ich machte mir plötzlich klar, worauf ich gewartet hatte – auf die unnatürliche Ehrenbezeigung von Fanatikern gegenüber einem Fanatiker, der mit vier Helfern den Versuch unternommen hatte, einen gegnerischen Kommandeur im Schutze der Verhandlungsflagge umzubringen. In der Story steckten doch noch einige Möglichkeiten. Ich brauchte noch nicht ganz aufzugeben.
    Ich rasierte mich, nahm ein Bad und raffte mich zu einem Besuch bei meinen Vorgesetzten in der Agentur auf. Ich bat darum, nach Harmony entsandt zu werden, um einen abschließenden Bericht über die Beerdigung Jamethon Blacks zu schreiben.
    Die Glückwünsche, die mir der Agenturchef nach St. Marie geschickt hatte, klangen noch in den Ohren meiner unmittelbaren Vorgesetzten nach, und ich erhielt den Auftrag.
    Fünf Tage später war ich auf Harmony, in dem kleinen Ort Gedächtnis-des-Herrn. Die

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