Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heyne Galaxy 13

Heyne Galaxy 13

Titel: Heyne Galaxy 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
Vom Netzwerk:
nur einer von ihnen erzeugt im Augenblick Isotope der Klasse IV. Die übrigen sind mit anderen Programmen beschäftigt. Es sind auch nicht genügend Rohstoffe vorhanden – es sei denn, Sie machen sich daran, hier in der Höhle Felsgestein zu schlagen und selbst zu den Konvertern zu bringen. Unter normalen Umständen würde es ein Jahr dauern, die von Ihnen verlangte Menge zu erzeugen, das bürokratische Beiwerk einbezogen.«
    »Auf das verzichten wir, wie Sie inzwischen bemerkt haben dürften. Sie werden die Konverter umprogrammieren und uns auch die nötigen Rohstoffe aufbereiten. Ich würde Sie auch noch mit der Spitzhacke losschicken, aber ich gebe zu, daß zwischen Ungesetzlichkeit und Unmöglichkeit ein gewisser Unterschied besteht. Eines aber begreife ich nicht: Wie ist es möglich, daß man ein Wrack wie Sie auf einen so verantwortungsreichen Posten gesetzt hat?«
    Mac Hoerwitz errötete. Eine ähnliche Einstellung war er gewohnt, denn er hatte viel mit jungen Menschen zu tun, aber sie verbargen ihr Erstaunen normalerweise unter einer Maske der Höflichkeit.
    »Woanders kann ich nicht leben«, erklärte er kurz angebunden. »Die normale Erdgravitation ist für mein Herz, meine Muskeln und Knochen lebensgefährlich. Andere Leute fürchten sich vor den medizinischen Auswirkungen der Schwerelosigkeit – ich nicht. Muskeln sind mir unwichtig, und mein Familienleben ist schon vor einem halben Jahrhundert zu Ende gegangen. Der Job hier ist gut genug für mich, und ich für ihn. Aus diesem Grund habe ich die Absicht, ihn zu behalten. Ich werde Ihren Wünschen also nicht entsprechen und die Konverter nicht umprogrammieren. Ich wette, Sie können es ohne meine Hilfe nicht.«
    Smith zog seine Pistole und betrachtete sie nachdenklich. Der alte Mann nickte und fuhr fort:
    »Das ist natürlich ein Argument, zugegeben. Ich möchte noch nicht sterben, aber wenn Sie mich töten, bringt Sie das auch nicht weiter.« Mac fand, daß er sich gar nicht so als Held fühlte, wie er sich gab. In seinem Magen zog sich etwas zusammen, als er die Waffe anstarrte. Immerhin mußte er sein Gegenüber überzeugt haben, denn mit einem Seufzer steckte Smith die Waffe wieder fort.
    »Sie haben recht«, gab er zu. »Ich habe auch nicht die Absicht, Sie umzubringen, denn ich brauche Ihre Hilfe. Wir haben uns eine bessere Methode ausgedacht. Mr. Jones, würden Sie damit beginnen? Stufe Eins des Überredungsplans.«
     
     
    2
     
    Fünfzehn Minuten später programmierte Hoerwitz die Konverter um, so gut er das mit der unverletzt gebliebenen Hand konnte.
    Smith, der auch während der brutalen Prozedur immer höflich geblieben war, hatte sich vorher davon überzeugt, daß Hoerwitz Rechtshänder war. Er vertrat die Auffassung, daß es einen unnötigen Zeitverlust bedeutet hätte, die Arbeitsfähigkeit des Stationsleiters leichtsinnig zu vermindern. Die rechte Hand hatte Zeit bis später.
    »Was ist mit meinen Zehen?« hatte Hoerwitz in einem Anfall von Sarkasmus gefragt. Er schien das alles noch nicht so richtig ernst zu nehmen.
    »Es gilt als erwiesen, daß die Nerven dort nicht so schmerzempfindlich sind wie an den Fingerspitzen. Aber wenn es notwendig sein sollte, werden wir auch dort eine Operation vornehmen. Fangen Sie mit der linken Hand an, Mr. Jones.«
    In diesem Augenblick hatte Mac begriffen, daß die Kerle es ernst meinten, aber es war bereits zu spät. Jones bestand darauf, eine begonnene Arbeit nicht zu unterbrechen, wobei er von Smith unterstützt wurde.
    »Es wäre doch zu schade, wenn Sie auf den Gedanken kämen, wir wären zur Durchführung unseres Vorhabens nicht fest entschlossen.«
    Während Mac schwerelos vor den Kontrollen schwebte, dachte er fieberhaft nach. Die Räuber würden nicht weit mit ihrer Beute kommen, darüber war er sich im klaren. Bald mußten die ersten Routineanfragen der Kontrollstationen auf der Erde kommen, und wenn sie keine befriedigende Antwort erhielten, schickten sie ein Schiff. Natürlich erst in zwei oder drei Tagen, denn sie wollten bestimmt im Perigäum landen. Atommeiler dieses Umfangs waren auf der Erde noch verboten, aber das bedeutete noch lange nicht, daß sich die Firma nicht um ihre umgebauten Asteroiden kümmerte. Wenn sie Verdacht schöpfte, konnte es sogar sein, daß sie die Raumpolizei bemühte und um Entsendung eines bewaffneten Untersuchungsschiffes bat. Bis Perigäum würde kaum etwas geschehen, aber etwas mußte geschehen, um die Flucht der Räuber zu verhindern.
    Dumm war nur, daß

Weitere Kostenlose Bücher