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Heyne Galaxy 13

Heyne Galaxy 13

Titel: Heyne Galaxy 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Aufmerksamkeit, weil sie in gewisser Weise seine augenblicklichen Gefühle ausdrückten und in ihm von Zeit zu Zeit den Wunsch weckten, einen eigenen Ariel zur Verfügung zu haben. Aber er war zu alt, sich Wunschträumen hinzugeben, und die einzigen dienstbaren Geister, die es in der Station gab, waren von begrenzter Anwendbarkeit. Er war nicht einmal in der Lage, diese Mechanismen frei zu betätigen – es sei denn, Smith und seine Komplicen waren technisch überhaupt nicht vorgebildet.
    Wenn natürlich ein lebenswichtiges Teil ausfiel, mußten ihn die Männer mit der Reparatur beauftragen und ihm vertrauen. Vielleicht lag hierin eine Möglichkeit …
    Was blieb ihm sonst? Gab es überhaupt etwas, das ihm helfen konnte? Die Kraftstation erzeugte Unmengen von Energie, aber damit ließ sich nicht viel anfangen, was seine Absichten anbetraf. Der Wasserstoff-Kernreaktor hinterließ Tonnen gefährlichen Abfalls, Wasserstoff-Deuterium. Wenn er absichtlich einige Vorsichtsmaßnahmen außer acht ließ, konnte es geschehen, daß der ganze Asteroid in eine glühende Plasmawolke verwandelt wurde. Abgesehen davon, daß einige Menschen auf der Erde blind werden konnten, wenn sie den Asteroiden gerade durch ein Teleskop beobachteten, hatte diese Methode noch andere Nachteile. Einer davon war sicherlich, daß Smith und seine drei Kerle nach Macs Meinung nicht genügend bestraft wurden. Sie starben – und das war alles. Es war aber viel zu wenig, wenn er an seinen höllisch schmerzenden Finger dachte.
    Gab es eine andere, bessere Lösung?
    Die Konverter formten Materie in Isotope um, die auf der Erde als mehr oder weniger gefährliche Energiequellen benutzt wurden. Im Augenblick drehte sich alles um die Isotope der Klasse IV, eine schnell zerfallende Substanz, die als Antriebsstoff für Raumschiffe, als Sprengstoff oder für kriegerische Zwecke Verwendung fand und die Smith haben wollte. Ob Smith Isotope der Klasse IV dazu verwenden wollte, in Banken einzubrechen, einen politischen Umsturz zu erzwingen oder sie auf dem Schwarzen Markt zu verkaufen, war Mac egal. Eine winzige Menge würde ihm jedenfalls Zugang zu dem Schiff verschaffen, wobei er natürlich keine Ahnung hatte, ob es dann noch fliegen würde. Er war Produktionschef, kein nuklearer Sprengstoffspezialist. Vor den Augen der Banditen IK IV beiseite zu bringen, war somit nicht nur gefährlich, sondern auch sinnlos.
    Und dann gab es da noch die Radiatoren auf der Oberfläche des Asteroiden, vier gigantische Gebilde von jeweils mehr als hundertfünfzig Metern Durchmesser und Höhe. Ihre Wandung war zylindrisch und enthielt komplizierte Kühlanlagen. Auf der Innenseite der Wände sorgten Kraftfelder dafür, daß sie zu nahezu perfekten Reflektoren wurden. Von diesen Sicherheitsvorkehrungen umgeben, standen die eigentlichen Radiatoren in völliger Isolation im Zentrum der riesigen Zylinderbauwerke – bei einer Temperatur, die sie unter normalen Umständen hätte verdampfen lassen. Die Radiatoren dienten dazu, den nuklearen Abfall unschädlich zu machen.
    Ein Fehler in der Anlage konnte unangenehme Folgen haben, von denen die Erwärmung des nuklearen Abfalls wohl die geringfügigste war. Die Radiatoren lagen so auf der Oberfläche des Asteroiden, daß sie trotz der Rotation kaum von der Erde aus gesehen werden konnten, wenn sich das auch der exzentrischen Kreisbahn wegen nicht immer ganz vermeiden ließ. Einige Astronomen hatten sich allerdings beschwert und waren auf den Mond oder in noch weiter draußen gelegene Observatorien umgezogen, denn jedesmal, wenn die Radiatoren ins Blickfeld gerieten, störte das Licht, das sie reflektierten.
    Immerhin verstrahlten sie eine Unmenge nutzloser Energie, die sich, so dachte Mac Hoerwitz, vielleicht besser verwenden ließ.
    Aber wie?
     
     
    3
     
    Es war schade, daß seine Bibliothek keine Werke über Doktor Fu Man Chu oder Bulldog Drummond enthielt. Hoerwitz benötigte entsprechende Anregungen. Er durchstöberte seine Vorräte und fand einiges, das seinen Wünschen entsprach. Er schaltete das Gerät ein, und während der Bildschirm hell wurde, schwebte er zur Hängematte in der Mitte des Raumes. Flavius sprach auf Roms Bürger ein. Paßt gut, dachte Mac
    Die Iden des März sind nicht mehr weit. Wenn doch nur der verdammte Finger nicht mehr schmerzen würde! Die Musik, die er auswendig kannte, begann ihn einzuschläfern, und die Worte des Flavius kannte er auch im voraus.
    Erst als Cinna, der Poet, seine leidenschaftlichen Worte in

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