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Heyne Galaxy 13

Heyne Galaxy 13

Titel: Heyne Galaxy 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Smith zu einfach und unkompliziert. Der Kerl wußte, was er wollte, und er kümmerte sich einen Dreck darum, ob sich jemand daran stieß. Er war ein zu groß geratenes Kind, mehr nicht. Shakespeare hätte ihn glaubhafter gestaltet.
    Eine interessante Frage, die ihm jedoch nicht weiterhalf, denn seine augenblickliche Lage erinnerte ihn eher an eine Situation aus einem billigen Melodrama, als an ein sorgfältig durchdachtes Shakespeare-Stück. Der Held, von bewaffneten Banditen gefangengenommen, sah sich in einer aussichtslosen Situation und sollte nun gezwungen werden, bei einem grandiosen Diebstahl mitzuhelfen.
    Sicher, nach gewissen literarischen Regeln hätte er jetzt den Helden spielen und sich selbstverständlich weigern müssen, dem Verlangen der Kerle nachzugeben. Aber Hoerwitz war kein Held. Er war einundachtzig Jahre alt, knapp einsachtzig groß und wog hundert Pfund. Die Schwerkraft der Erde hätte ihn hilflos zu Boden gedrückt.
    Trotz der Schmerzen an der linken Hand mußte er lächeln, als er an seine erste Begegnung mit Smith und seinen drei Freunden dachte. Ihre fassungslosen Gesichter würde er nie in seinem Leben vergessen.
    Sie hatten sich große Mühe gegeben, möglichst unbemerkt heranzukommen. Statt sich dem erdnahen Punkt der Station, dem Perigäum, zu nähern, zogen sie es vor, das Apogäum anzufliegen. Das hatte natürlich zwei gute Gründe: Sie konnten ziemlich sicher sein, daß kein anderes Schiff sie bemerkte, und zweitens war es so gut wie unmöglich, von der Erde aus beobachtet zu werden. Selbst auf eine Entfernung von zweihundertfünfzigtausend Kilometern ist ein Asteroid von nahezu zwei Kilometern Durchmesser mit dem bloßen Auge zu erkennen. Ein Raumschiff aber wird in einem guten Teleskop erst dann sichtbar, wenn man weiß, wo man suchen muß.
    Es handelte sich mehr um ein Rendezvous-Manöver als um eine richtige Landung, denn auf dem Asteroiden wog ein Mann nicht mehr als ein paar Gramm, auch wenn er einen schweren Raumanzug trug. Das Manöver war so vorsichtig und behutsam vor sich gegangen, daß Hoerwitz von der Erschütterung nichts merkte. Vielleicht hatte er sich auch zu sehr vom Hamlet fesseln lassen. Das Eindringen der Männer in die Kuppel bedeutete ebenfalls kein Problem, denn die Luftschleuse konnte auch von außen bedient werden – eine Vorsichtsmaßnahme für den Notfall. Bisher war noch niemand auf die Idee gekommen, eine Asteroidenstation zu berauben.
    So also gelangten Smith und seine drei Begleiter in das Innere der Station, segelten den Korridor entlang und kamen schließlich unangefochten bis zum ausgehöhlten Mittelpunkt des kleinen Himmelskörpers. Mac Hoerwitz wurde erst auf die Eindringlinge aufmerksam, als Fortinbras etwas hinter ihm sagte und er das Licht anschaltete.
    Hamlet hatte plötzlich vier weitere Zuschauer. Und alle vier waren bis an die Zähne bewaffnet.
    Er betrachtete sie verblüfft, und sie schienen genauso überrascht zu sein, als sie seine schmächtige Figur abschätzten. Offensichtlich hatten sie mit einem kräftigeren Individuum gerechnet – nicht mit einem schmalen, alten Mann.
    Smith steckte die Pistole weg, und die anderen folgten seinem Beispiel.
    »Tut mir leid, wenn wir Sie stören, Mr. Hoerwitz«, sagte er. »Ein gutes Stück, wirklich. Bei Gelegenheit werden wir es uns einmal ganz ansehen. Wir haben ja noch Zeit in den nächsten Tagen.«
    Es war schwer für Mac, die Höflichkeit des Mannes mit seiner Bewaffnung in Einklang zu bringen.
    »Wenn Sie sich nur meine Bildkonserven ansehen wollen, sind die Waffen überflüssig«, sagte er schließlich. »Ich wüßte auch nicht, was ich Ihnen sonst zu bieten hätte – außer einer Unterkunft und einer Funkapparatur. Haben Sie Ärger mit dem Schiff? Vielleicht habe ich Ihren Notruf überhört? Zugegeben, ich war vielleicht ein wenig abgelenkt…«
    »Es wäre eine schöne Enttäuschung für uns gewesen, wenn Sie uns zu früh bemerkt hätten, denn wir haben uns alle Mühe gegeben, so unauffällig wie möglich zu landen. Sie irren noch in einem weiteren Punkt: Sie haben uns mehr zu bieten als nur Unterkunft und Sender. Um es kurz zu machen: Unser Schiff wiegt viertausend Tonnen. Wenn wir diesen Asteroiden verlassen, wird es zehntausend wiegen. Sechstausend Tonnen werden aus Isotopen der Klasse IV bestehen.«
    »Sie wollen sechstausend Tonnen nuklearen Treibstoff an Bord nehmen? Sie müssen verrückt geworden sein! Es würde allein sechzig Stunden dauern, alle Konverter umzuprogrammieren, denn

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