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Heyne Galaxy 14

Heyne Galaxy 14

Titel: Heyne Galaxy 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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und das leise Murmeln seiner Stimme hören. Andere Männer? Das war nicht dasselbe. Sie spürte, daß sie nicht verstanden wurde.
     
     
    4
     
    Die Ältesten versammelten sich in einem langen, niedrigen Raum mit hellen Wänden und weißen Stützpfeilern. In ihren gestärkten Umhängen saßen sie hinter einem gescheuerten Holztisch und starrten Mary an. Ihre runzligen dunklen Gesichter waren ernst.
    »Bitte, Ehrwürden«, sagte Vivana zögernd, »es geht um unsere Jüngste, Mary, die nicht mehr an den Webstühlen arbeiten will.« Sie machte einen Knicks und setzte sich.
    »Die nicht mehr arbeiten will?« fragte die Vorsitzende der Versammlung, Laura-Eins, und hob fragend die Augenbrauen. »Ist sie krank?«
    Vivana sprang auf. »Bitte, Ehrwürden, sie ist bei den Ärzten gewesen. Die haben gesagt, daß es ihr nicht gut ginge, und haben ihr ein Mittel verschrieben. Doch sie hat es fortgeworfen.«
    Eine Woge der Unruhe ging durch die Reihe der Ältesten. Köpfe wurden zusammengesteckt, es wurde geflüstert. Man starrte Mary ungläubig und besorgt an.
    »Komm näher, mein Kind«, sagte Laura-Eins schließlich und winkte Mary mit gekrümmtem Finger heran. Das Mädchen erhob sich und trat an den Tisch.
    »Berichte mir. Warum willst du nicht mehr arbeiten? Warum hast du das Mittel, das dir die Ärzte verschrieben haben, fortgeworfen?«
    »Ich werde erst wieder arbeiten, wenn man mir meinen Klef wiedergibt.«
    Die Ältesten blickten sich an. »Klef? Was ist Klef?«
    »Klef ist mein Liebhaber«, sagte sie. »Er mußte zum Festland zurückkehren, aber niemand will mir zuhören. Ich muß bei ihm sein. Entweder laßt ihr mich gehen, oder ihr bringt ihn mir zurück. Das ist alles.« Und sie verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Aber mein liebes Kind«, sagte Laura-Eins und beugte sich über den Tisch. »Wenn ich dich richtig verstehe, glaubst du einen Anspruch auf diesen Klef zu haben, nur weil er ein oder zwei Nächte bei dir gewesen ist? Ist das richtig?«
    Mary nickte.
    »Siehst du denn nicht ein, wie absurd das ist? Was wäre, wenn wir alle plötzlich solche Vorstellungen hätten?«
    »Dann hätte jede Frau ihren Mann, und alle wären glücklich«, erwiderte Mary.
    »Meine Liebe, auch so sind wir alle glücklich. Außer dir.«
    Bei diesen Worten konnte Mary die Tränen nicht mehr zurückhalten. Erstickt sagte sie: »Er gehört mir, und ich will nur ihn!«
    Die Ältesten blickten sich ratlos an. Auf ein Zeichen von Laura-Eins führte Vivana das junge Mädchen aus dem Raum.
    »Schwestern«, sagte die Vorsitzende, als Mary gegangen war. »Das Problem ist schwierig. Was machen wir?«
    »Das Kind kommt aus einem schlechten Ei«, sagte Laura-Zwei und zeichnete mit den Fingerspitzen ein unsichtbares Muster auf die Tischplatte. »So bedauerlich das ist – aber es geschieht eben zuweilen. Als ich noch klein war, hatten wir auch einen Verrückten im Klan. Ich erinnere mich nicht mehr an ihn, aber ich habe die anderen über ihn sprechen hören. Er war ein Mann mit irren Augen, der immer wild die Arme schwenkte.«
    »Weißt du noch, was mit ihm geschehen ist?« fragte Edna-Drei.
    »Nein. Ich möchte es auch gar nicht wissen.«
    »Wir müssen ihr helfen, wenn wir können«, sagte Laura-Eins.
    »Ja.«
    »Sie hat keinen anderen Mann gehabt seit Klef?«
    »Anscheinend nicht.«
    »Anderenfalls müßte sie nämlich wissen, daß die Männer überall gleich sind.«
    »Das stimmt.«
    »Vielleicht finden wir einen Ausweg.«
    »Warum soll ich mich hübsch machen?« fragte Mary mürrisch.
    Mia beugte sich geschäftig über sie und schminkte ihr die bleichen Lippen. »Sei nicht so neugierig. Jedenfalls hat es einen angenehmen Grund. Hier, ich werde deine Augenbrauen noch einmal nachziehen. Wie dünn du geworden bist! Trotzdem wirst du wunderbar aussehen. Zieh dein neues Kleid über, sei ein braves Kind.«
    »Ich wüßte nicht, was das ausmachen soll.« Widerstrebend erhob sich Mary und begann sich langsam umzukleiden.
    »Sitzt alles?« fragte sie schließlich und drehte sich herum.
    »Liebe Mary«, sagte Mia gefühlvoll, »du bist bezaubernd. Hier, ich fahre dir noch einmal über das Haar. Und versuch gerade zu gehen, ja? Wie soll sonst ein Mann Gefallen an dir finden?«
    »Mann?« fragte Mary. Ihre bleichen Wangen färbten sich rot. »Klef?«
    »Nein, Liebes, nicht Klef. Vergiß diesen Klef.« In Mias Stimme schwang ein gereizter Unterton.
    »Oh.« Mary wandte sich ab.
    »Kannst du denn an gar nichts anderes denken? Versuch es doch bitte. Für

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