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Hidden Moon

Hidden Moon

Titel: Hidden Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Menschliches an.
    »Wyando!« schrie Lilith. »Nein!«
    Sie wußte nicht, weshalb sie es tat, nicht einmal recht, was sie tat.
    Sie sprang. Setzte mit einem wahren Panthersatz über die Köpfe jener hinweg, die sich zwischen ihr und dem Arapaho befanden. Noch im Sprung streckte sie die Hände vor, berührte Hidden Moon. Ihre Hände fuhren, als sie zu Boden fiel, an seinem Körper entlang, als wollte sie etwas von ihm streifen.
    Etwas, das auf sie überging - und seinen Weg tiefer in sie fand.
    Hidden Moons Brüllen verlor an ungezügelter Macht.
    Während Lilith voller Entsetzen spürte, wie sämtliche Dämme in ihr rissen - und schließlich brachen.
    Die anderen, die im Bann des fremden Vampirs stehenden Menschen, sie begannen rasend schnell an Bedeutung zu verlieren. Nur einer zählte noch. Hidden Moon.
    Oder vielmehr das, was sein Herz einer Quelle gleich unentwegt fließen ließ.
    Lilith erhob sich, fauchend und wimmernd in einem.
    Sie würde ihre Zähne nicht einfach in seinen Hals schlagen! Sie würde die Quelle selbst öffnen und direkt aus seinem Herzen trinken!
    Saufen!
    »NEIN!«
    Lilith zog sich die Fingernägel durch das Gesicht. Schmerz löste das andere in ihrem Schrei ab.
    Für einen endlosen Augenblick schien die Zeit stillzustehen, kam sie sich vor wie auf einer winzigen Insel, die aus der Wirklichkeit herausgeschält war und auf der nur Platz für sie beide war - für Li-lith und Hidden Moon.
    Ihr Blick tauchte in den seinen.
    »Verzeih mir«, flüsterte sie.
    Erschrecken flackerte in seinen Augen.
    Und verging, als Lilith sich verwandelte.
    Ein flatternder Schatten jagte noch in derselben Sekunde dicht unter der Decke durch die Tabakschwaden, die wie Wolken darunter-hingen - fort, hinaus, nur weg!
    Hidden Moons Schrei, der von einem Moment zum nächsten erstarb, vernahm Lilith schon nicht mehr.
    *
    Ein Schrei wahnsinniger Wut hallte durch God's Garden. Von der Leere des Hauses tausendfach gebrochen, schwoll er an zu einem Chor, den allein der Irrsinn dirigierte. Und diese Stimmen schrien selbst dann noch, als er längst verstummt war.
    Irgendwann kehrte die Grabesstille schließlich zurück.
    Zur Ruhe indes kam er nicht. Denn Verwirrung füllte die Klüfte zwischen den Teilen seines vor Urzeiten zerbrochenen Geistes.
    Er verstand nicht, was dort draußen geschehen war. Zu seltsam waren jene beiden Wesen, mit denen er sich zum Zeitvertreib hatte beschäftigen wollen. Und nicht nur das - sie waren ihm weit weniger ähnlich, als er es zuvor noch angenommen hatte.
    Ein Grund mehr, sie kennenzulernen. Sie einzuladen.
    Vielleicht stand ihnen der Sinn ja nach einer kleinen Feier? Nun, und wenn nicht, würde er ihnen den Sinn eben danach richten .
    Begeistert klatschte er in die Hände. Weithin schallte das Geräusch und erreichte auf mystischen Wegen jene, für die es bestimmt war: die Gäste der Kneipe in Osceola. Sie wußten, was sie zu tun hatten. Sie hoben den Indianer auf, der wie tot zwischen ihnen am Boden lag, und trugen ihn hinaus.
    Wie tot ..., echote es in dem Labyrinth, zu dem sein Verstand sich einst verzweigt hatte. Hoffentlich nicht wirklich tot, dachte er auf einer jener Scherben, in die sein Geist damals zersprungen war. Dieser in-dianische Vampir unterschied sich in solch einem Maße von ihm und seiner Art, daß es durchaus möglich sein mochte, daß er tatsächlich .
    Er winkte kichernd ab.
    Wenn schon; ihm blieb ja noch die andere. Im Augenblick jedoch verschwendete er nur einen flüchtigen Gedanken an sie. Um sie konnte er sich später noch kümmern. Sie würde seinem kleinen Reich nicht entkommen.
    Jetzt galt es, sich anderer Dinge anzunehmen. Das Haus vorzubereiten auf diesen besonderen Gast. Schließlich sollte er sich wohlfühlen in God's Garden. Zumindest so lange, bis er seiner überdrüssig wurde .
    Lachend eilte er durch die kahlen Gänge und Räume des Hauses - die hinter ihm weder leer noch kahl zurückblieben.
    * Lilith floh.
    Vor den Verblendeten.
    Vor Hidden Moon.
    Vor sich selbst ...
    Sie wußte nicht, wie lange und wie weit sie auf den Lederschwingen ihrer Fledermausgestalt durch die Nacht gerast war. Irgendwann ging sie einfach nieder, verwandelte sich zurück und ließ sich in taufeuchtes Gras sinken.
    Eine Stimme in ihr, die nicht wirklich ihr gehörte, wollte sie zur Umkehr zwingen. Zurück zu Hidden Moon treiben - aber nicht, um ihm beizustehen .
    Mit der krächzenden Stimme einer Verdurstenden antwortete sie der anderen: »Nein, das tue ich nicht. Ich kann es

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