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Titel: Hide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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dessen Riemen sich über seine Schultern spannten, zeichnete sich kaum merklich unter der Jacke ab. Vor nicht allzu langer Zeit, als ich noch ein normales Mädchen mit einem halbaußergewöhnlichen Leben gewesen war, hatte mich der Anblick einer Waffe immer nervös gemacht. Riley, der stellvertretende Chef der Sektion und derjenige, der das Labor immer wieder zu Kontrollzwecken besucht hatte, war dabei stets mit mindestens einer Pistole bewaffnet gewesen. Vielleicht hatte ich ihn deshalb gemieden. Vielleicht war das aber auch nur ein Grund von vielen gewesen. Riley war ein verschlagener, unangenehmer Mensch, der alles für die Sektion tun würde. Er stellte weder infrage, welche Ziele die Organisation verfolgte, noch, wie sie diese umsetzte, was ihn für uns nur noch gefährlicher machte.
    Und nun war ich froh über die Waffe, die auch ich in einem Schulterholster trug. Wenn ich mich ohne sie irgendwohin hätte bewegen müssen, hätte ich mich nackt und verletzlich gefühlt. Aus eigener Erfahrung wussten wir nämlich, dass Riley die unangenehme Fähigkeit besaß, jederzeit wie aus dem Nichts aufzutauchen.
    Margaret suchte die Videos von Donnerstag und spulte sich im Schnelldurchlauf durch die Aufnahme des Kassenbereichs und zwar ab ein Uhr mittags, denn da hatte die Schicht von Nicks »Freundin« angefangen. Etliche Personen kamen und gingen, laut Zeitangabe im Bild hatten wir uns schon durch eine Stunde gespult.
    Und dann fanden wir endlich, wonach wir suchten.
    »Stopp, da war was«, sagte ich. Ein Mädchen, ganz wie Nick es beschrieben hatte, war aufgetaucht und wieder verschwunden. Ihr Gesicht war nur kurz aufgeblitzt, hatte aber ausgereicht, um mich sofort in Alarmbereitschaft zu versetzen. Nervosität kroch in mir hoch. »Können Sie das letzte Stückchen noch einmal abspielen?«
    Margaret drückte einen Knopf, damit das Video in Normalgeschwindigkeit lief, und setzte es um ein paar Minuten zurück.
    Das Mädchen steuerte eine der Kassen an, das lange Haar fiel offen über ihren Rücken. Sie blieb mit dem Rücken zur Kamera stehen und gab der Kassiererin etwas. Ein Foto, nahm ich an.
    Die Kassiererin schaute es sich an, nickte und reichte es zurück.
    Nachdem die beiden ein paar Worte gewechselt hatten, wandte sich das Mädchen dem Ausgang und somit der Kamera ganz zu.
    Bestürzt atmete ich ein.
    »Krass«, sagte Sam.
    Ich bemühte mich, die aufkommenden Tränen zu unterdrücken, und hielt mir die Hand vor den Mund, damit mir nicht doch noch ein erstaunter Seufzer entwich.
    Dani.
    Das war wirklich Dani.
    Margaret schielte mich über ihre Schulter hinweg an, ein Lächeln zeigte sich auf ihren Lippen. »Ist das Ihre Schwester?«
    Die Antwort auf diese Frage bestand aus nur einem einzigen Wort, einfach genug zu sagen, aber unmöglich auszusprechen. Es auszusprechen hieße, sie von den Toten zurückzuholen. Dann wäre ich nicht mehr die letzte Überlebende meiner Familie.
    Ich wollte, dass es wahr war, mehr als alles andere. Aber nach allem, was ich in den letzten paar Monaten durchgemacht hatte, verlangte meine vorsichtige, rationale Seite, es nicht zu glauben. Noch nicht. Weil das wieder eine Falle sein könnte. Eine weitere Lüge, gesät von der Sektion. Deren Leute waren einfach zu allem fähig. Vielleicht hatten sie das Video manipuliert? Einfach eine Aufnahme von Dani hineingeschnitten?
    Ich konnte der Hoffnung einfach noch nicht nachgeben.
    »Soll ich die Kassiererin mal fragen, ob das Mädchen Kontaktdaten hinterlassen hat?«, bot Margaret an.
    Sam deutete auf einen der Monitore. »Überwachen Sie auch den Parkplatz?«
    Margarets Stirn legte sich in Falten. »Ja, schon. Aber …«
    »Könnten Sie die Aufnahme aufrufen, die genau an diese Szene anschließt?«
     »Na schön.« Margaret tippte ein paar Befehle ein und schon erschienen andere Bilder auf den Monitoren, diesmal Außenaufnahmen. Dani verließ gerade den Supermarkt, überquerte den Parkplatz, steuerte offensichtlich den Bürgersteig an. Das hieß also, sie war nicht mit dem Auto gekommen. Oder wenn doch, dann hatte sie außer Sichtweite geparkt.
    »Soll ich noch einmal zurückspulen?«, fragte Margaret und wollte schon einen weiteren Befehl eintippen, da unterbrach Sam sie.
    »Warten Sie.«
    Ein dunkles Fahrzeug hielt hinter Dani, die Rücklichter leuchteten auf und spiegelten sich auf dem matschigen Asphalt. Jemand stieg auf der Beifahrerseite aus.
    Dani lief weiter, die Hände tief in die Manteltaschen gesteckt. Wusste sie, dass da jemand

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