Hier, jetzt und vielleicht für immer
Park zu gehen. Doch sie musste sich eingestehen, dass er dafür viele Pluspunkte in Romantik einheimste.
Sie fanden einen Platz am Rand, direkt neben einer Palme. Während Adam eine Decke ausbreitete, spähte sie verstohlen in den Picknickkorb mit dem angeblich streng geheimen Inhalt, den er mitgebracht hatte. Ihr Magen knurrte.
Adam grinste. „Freut mich, dass du Hunger hast.“
„Es war ein hektischer Tag. Ich hatte kaum Zeit zum Essen.“ In Wirklichkeit hatte sie aus lauter Nervosität vor dem Wiedersehen kaum einen Bissen heruntergebracht, aber das brauchte er nicht zu wissen.
„Hektisch, aha“, murmelte er, als wüsste er die Wahrheit.
Sie machten es sich auf der Decke bequem. Und endlich wurde das Geheimnis gelüftet: In dem Weidenkorb befanden sich mit verschiedensten Delikatessen belegte Minibrötchen, Gemüsestreifen mit köstlichen Dips und Brownies.
„Hast du das alles selbst gemacht?“
„Zum Glück für dich nur selbst abgeholt. Ich bin der Take-away-King.“
„Gut zu wissen, dass ich keine Lebensmittelvergiftung kriegen werde.“
Die Kinoleinwand begann zu flimmern. Der Titel erschien: The Perfect Man . Sara hatte den Film schon gesehen: Heather Locklear spielte eine alleinerziehender Mutter und Hilary Duff die Teenagertochter, die den perfekten Mann für ihre Mutter sucht …
Sara verschluckte sich beinahe an einem Hähnchenbrustbrötchen. Entweder hat meine Tochter Beziehungen zum Open-Air-Kino oder das Schicksal einen unglaublichen Sinn für Humor.
Obwohl sie den Film kannte, war es wunderschön, ihn gemeinsam mit Adam unter dem Sternenhimmel anzusehen, dabei köstliche Delikatessen zu verzehren und das Meer zu riechen – das war mit Abstand der schönste Geburtstag, den sie je erlebt hatte.
Als sie satt waren, holte Adam hinter ihrem Rücken etwas Geheimnisvolles aus den Tiefen des Picknickkorbs.
Einen Wimpernschlag später reichte er ihr einen Brownie mit einer brennenden Kerze in der Mitte. „Alles Gute zum Geburtstag.“
„Woher weißt du das?“
„Ich habe da so meine Quellen.“
„Ich wette, deine ‚Quelle‘ hat zufällig weißes Haar und wohnt mir gegenüber.“ Mit ihrer schroffen Bemerkung überspielte Sara nur ihre große Rührung über seine aufmerksame Geste. Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Lippen, nur um hastig zurückzuweichen, weil ihr Kleid der Flamme gefährlich nahe kam. Sie blies die Kerze aus und wünschte sich dabei, dass der Abend niemals enden möge – auch wenn das ein total unrealistischer Wunsch war.
Wie selbstverständlich legte Adam einen Arm um sie und zog sie an sich. Er lehnte sich an den Stamm der Palme; sie kuschelte sich an ihn und genoss seine Wärme, während sie sich den Film ansahen.
Und an der Stelle, an der der Held mit einer Rose in der Hand behauptet, dass es doch so etwas wie Perfektion gibt, bekam Sara das Gefühl, es gefunden zu haben.
Adam schien zu spüren, was sie dachte, denn er küsste zärtlich ihre Schläfe. Einen Moment später lagen seine Lippen auf ihren. Weich und doch fest, warm und verführerisch. Sie gab sich ganz der Liebkosung hin – als Geburtstagsgeschenk an sich selbst.
Danach lächelte er sie an und murmelte: „Alles Gute.“
Sie schmunzelte. „Das sagtest du bereits.“
„Gibt es etwa ein Limit dafür?“
„Nein, ich glaube nicht.“
„Gut, weil ich nämlich heute Abend bestimmt noch einige Geburtstagswünsche loswerde.“
Saras Herzschlag beschleunigte sich.
Als der Film zu Ende ging und die Leute ringsumher ihre Decken zusammenfalteten, flüsterte Adam ihr ins Ohr: „Bist du bereit, von hier zu verschwinden?“
Nein, das war sie nicht. Sie wollte nicht nach Hause, wollte diesen Abend noch nicht ausklingen lassen. Ein Verlangen, das sie lange Zeit ignoriert hatte, erfasste sie. Vielleicht musste dieses Date ja noch nicht enden.
Ihr Körper prickelte, während sie ihre Sachen einsammelten und zu seinem Auto zurückgingen. Galant hielt er ihr die Tür auf.
Sara schluckte ihre Nervosität hinunter und drehte sich zu ihm um. „Das ist der schönste Geburtstag seit Langem.“
Er schenkte ihr sein charmantes Lächeln. „Sei vorsichtig. Sonst wird mein Ego riesengroß.“
„Das Risiko gehe ich ein.“
Seine Miene wurde ein wenig ernster. „Das freut mich. Mir hat es auch Spaß gemacht.“ Erneut senkte er die Lippen auf ihre. Diesmal fiel sein Kuss so zärtlich aus, dass Sara spürte, wie sich ihre Sinne schärfen. Überdeutlich spürte sie jede Nuance der Liebkosung,
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